Beim Pusten tauschst du die Umgebungsluft aus Der Effekt ist bei Speisen größer als bei Getränken Es gibt effektivere Alternativen Ein echter Alltagsmythos: Wenn dein Getränk oder der Bissen auf deiner Gabel zu heiß ist, pustest du erst einmal. Doch hat das tatsächlich einen kühlenden Effekt? Die Wärmeleitfähigkeit von Wasser ist entscheidend Wasser kann Wärme gut speichern, allerdings ist die Flüssigkeit grundsätzlich nicht leitfähig. Erst im Wasser gelöste Stoffe, wie Chloride, Sulfate oder Carbonate machen das Wasser leitfähig. Wasser hat dafür im Vergleich zu anderen Flüssigkeiten eine hohe Wärmeleitfähigkeit, aber im Vergleich mit einigen Metallen eine sehr geringe. Lässt du eine Suppe oder einen Tee über einen langen Zeitraum hinweg stehen, dann kühlt die heiße Flüssigkeit ab, indem die Wärme als Strahlung und Wasserdampf an die Luft abgegeben wird.  Das dauert einige Zeit, da Luft auf selbem Raum weniger Moleküle enthält als Wasser. Dieser Vorgang des Austausches kann durch Pusten tatsächlich beschleunigt werden. Das liegt daran, dass die Luft über der heißen Flüssigkeit verdrängt und mit neuer Luft ersetzt wird. Wird zweimal gepustet, dann wird die Luft zweimal ausgetauscht. Die zuvor mit Wasserdampf gesättigte Luft wird mit frischer Luft getauscht, die erneut gesättigt werden kann. Bei einer Suppe wird der Effekt vergrößert, wenn mit einem Löffel aus Metall gegessen wird. Schon das Metall leitet Wärme aus der Suppe ab. Zudem ist das Volumen geringer, dass abgekühlt werden muss. Um wie viel Grad kühlt Pusten deine Getränke ab? Das Pusten bringt generell etwas, allerdings ist der Effekt überschaubar. Ein Glas Tee, das auf 90 Grad erhitzt ist und über ein Volumen von 0,2 Litern verfügt, lässt sich durch dreimaliges Blasen um etwa ein Grad abkühlen. Bei einem Suppenlöffel sind es bei 90 Grad und dreimaligem Anhauchen sogar 45 Grad Abkühlung, da die zu kühlende Menge um einiges geringer ist. Übrigens bringt auch das direkte Blasen in die Flüssigkeit etwas, da die Moleküle in einem heißen Getränk stark angeregt sind, vibrieren und sich ständig bewegen. Durch die Luftstöße direkt in die Flüssigkeit gelangen mehr Moleküle in Kontakt mit der Luft und können ihre thermische Energie abgeben. Wenn du also pustest, dann lohnt es sich, sowohl die Luft um die Flüssigkeit herum als auch die Flüssigkeit selbst anzupusten.  Bei Speisen ist der Effekt ähnlich Bei Speisen ist der Effekt sogar noch größer. Das liegt daran, dass die Luft rund um das Essen besser zirkulieren kann. Wenn du also direkt auf das Essen pustest, dann wird die am Essen anliegende Umgebungsluft weggeblasen. Nun gelangt kühlere Luft an die Speise und entzieht sofort neue Energie, sprich Wärme. Je häufiger gepustet wird, desto schneller wird das Essen kalt. Dieser Effekt funktioniert am besten, wenn der Temperaturunterschied zwischen Atem und Essen möglichst groß ist. Eine heiße Suppe kann durch das Pusten also deutlich schneller abgekühlt werden als beispielsweise ein Glas lauwarmes Wasser. Je kälter das Getränk ist, desto schwieriger ist es, dieses abzukühlen. Das Ende ist erreicht, wenn Flüssigkeit und Umgebung dieselbe Temperatur haben.  Fazit Das Blasen sorgt also zumindest für einen kleinen Effekt bei heißen Getränken und Suppen. Da das Getränk sowieso noch zu heiß ist, lässt sich die Wartezeit damit gut verbringen. Alternativ können die Getränke in andere Tassen umgefüllt werden, das beschleunigt den Vorgang des Abkühlens. Ein Großteil der Flüssigkeit kommt mit frischer Umgebungsluft in Kontakt und die neue Tasse ist zudem noch nicht aufgeheizt und kann ebenfalls Wärme aufnehmen. Aber auch durch mehrmaliges hin und her schütten kann das Getränk zügig heruntergekühlt werden.