Deutschland
Neue Verpackung

"Was noch, 2022?": Senf-Hersteller bricht mit jahrelanger Tradition - Kunden fassungslos

Jeder hat mindestens eins im Regal und hat bestimmt schon daraus getrunken: das Senf-Trinkglas von Thomy. Nun soll Schluss damit sein, denn der Hersteller setzt in Zunft nur noch auf Gläser mit Schraubverschluss. Bei den Senf-Fans in Deutschland sorgt das für Entsetzen.
Thomy ändert Glas-Design
Der Senf von Thomy kommt in Zukunft nicht mehr im praktischen Trinkglas. Foto: Thomas/pixabay
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Ende einer jahrzehntelangen Tradition: Thomy verzichtet in Zukunft auf das praktische Senf-Trinkglas. Den Senf der Nestlé-Tochter wird es also nur noch in einem 08/15-Glas mit Schraubverschluss geben. Den treuen Thomy-Kunden gefällt das aber ganz und gar nicht. 

Die Idee ist genial. Man kauft sich Senf im Glas - und sobald der Mostrich aufgebraucht ist, hat man gleich ein robustes Trinkgefäß. Die Idee stammt ursprünglich von Kühne - deren Senf hatte traditionell einen Henkel am Glas - und wurde schon Mitte des 19. Jahrhunderts patentiert. Seitdem haben sich zahlreiche Hersteller an dem Konzept bedient und bieten ebenfalls ein 2-in-1-Produkt an.

Thomy ändert Verpackungs-Klassiker - Kunden reagieren enttäuscht

Die Gläser von Thomy selbst sind in der Vergangenheit schon öfter neu designt worden. So gab es sie beispielsweise auch als schlankes Glas mit Muster. Die aktuelle Fassung ist ein bauchiges und sehr robustes Wasserglas. 

Ohne Frage, die Gläser sind Kult in Deutschland und stehen in fast jedem Regal. Warum Thomy nun auf die liebgewonnene Verpackung verzichten will, erklärt der Hersteller auf Nachfrage dem Nachrichtenportal mittelhessen.de: Man habe "den Thomy-Senfvarianten 'scharf' und 'mittelscharf' im Glas ein neues, zeitgemäßes Erscheinungsbild gegeben." Doch das war nicht das einzige Motiv für Thomy. Angeblich sollen sich die Kunden selbst die neue Verpackung gewünscht haben.

Ob Thomy damit recht hat, das darf ruhig bezweifelt werden. Denn die Entscheidung hat in den sozialen Medien für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Die einen sehen das Ende der Welt aufziehen - "Weil 2022 noch nicht scheiße genug war, haben sie uns jetzt noch das trinkbare Thomy-Senfglas genommen", schreibt beispielsweise ein User auf Twitter. Anderen bleibt nur noch ein Kommentar wie "Thomy ist doof" übrig.

Viele der User vertreten aber einen ernsten Standpunkt mit ihrer Kritik - denn es geht schlicht um Nachhaltigkeit. "Wie kann man eine nachhaltige Verpackung (Glas wird zu Trinkglas) in der heutigen Zeit so abändern? Wie dumm und vor allem realitätsfremd muss die Marketingabteilung sein?", schreibt ein User. Er habe nun keinen Grund mehr, zum Senf von Thomy zu greifen.