Alkoholismus ist eine Krankheit Wie sieht ein "kalter Entzug" aus? Symptome bei der eigenmächtigen Entwöhnung Deshalb kann ein "kalter Entzug" tödlich enden In Deutschland riskieren 7,9 Menschen zwischen 18 und 64 Jahren ihre Gesundheit und sogar ihr Leben durch Alkohol. Bei weiteren 9 Millionen Menschen in dieser Altersgruppe ist der regelmäßige Alkoholkonsum problematisch. Das geht aus der vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Epidemiologische Suchtsurvey 2021 hervor. Hinter der Statistik stecken einzelne Schicksale. Die Ursachen für den unkontrollierten Griff zur Flasche sind vielfältig: psychische Probleme, erbliche Vorbelastung oder sozio-kulturelle Faktoren. Wie man von Alkoholismus wegkommt, erklärt die auf Entzug spezialisierte Lifespring Privatklinik Bad Münstereifel. Alkoholismus ist eine Krankheit Übermäßiger Alkoholkonsum ist gefährlich. Die Folge können zum Beispiel Leber-, Magen-Darm- oder Krebserkrankungen sein. Alkoholismus selbst gilt auch als Krankheit und wurde 1952 von der Weltgesundheitsorganisation WHO als solche anerkannt. Um weiteren gesundheitlichen Schäden vorzubeugen, sollte dieser behandelt werden, am besten von Ärzten in einer auf Suchtkrankheiten spezialisierten Einrichtung. Der sogenannte "kalte Entzug", also Entwöhnung ohne medizinische Hilfe, führt meistens zu gesundheitlichen Problemen. Was passiert nach einem Glas Schnaps in deinem Körper? Das erfährst du hier. Was ist ein kalter Entzug? Wer ein Alkoholproblem hat, kann den Konsum nicht einschränken. Einfach weniger zu trinken, klappt nicht. Damit der Entzug langfristig gelingt, muss Alkohol zur Gänze gemieden werden. Wenn ein*e Betroffene*r ohne ärztliche Hilfe aufhört, Alkohol zu sich zu nehmen, spricht man von "kaltem Entzug". Doch das sollte gut durchdacht sein. Die Folge können Nebenwirkungen und Entzugserscheinungen sein. Denn ohne Rat bei einem Arzt oder einer Ärztin zu suchen, fallen auch unterstützende Medikamente weg.  In vielen Fällen, zum Beispiel, wenn der Alkohol der Stressbewältigung diente, können auch psychische Probleme auftreten. Denn die vermeintlich unterstützende "Säule" fällt dann weg. Entzug ohne Arzt oder Ärztin: Wie lange dauert die eigenmächtige Entwöhnung? Wie lange ein "kalter Entzug" dauert, kann laut den Expert*innen von Lifespring nicht pauschal beantwortet werden. Man muss dabei zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit unterscheiden. Der Körper gewöhnt sich nach ein paar Tagen an den Verzicht. Die Psyche allerdings braucht länger. Erfahrungen zeigen, dass es den Wenigsten gelingt, ohne medizinische Betreuung durchzuhalten und dauerhaft trocken zu bleiben. Das liegt vor allem daran, dass eine Psychotherapie fehlt, die mit der ärztlich kontrollierten Entwöhnung einhergehen sollte. Ein Teufelskreis: Denn durch das Scheitern kommt es oft zu Schuldgefühlen, das Selbstwertgefühl sinkt weiter. Viele Betroffene begeben sich deshalb nach einem misslungenen "kalten Entzug" doch in ärztliche Betreuung.  Kalter Entzug: Das passiert im Körper Wie der Körper auf einen "kalten Entzug" reagiert, ist unterschiedlich. Eine Rolle spielen Vorerkrankungen, der allgemeine Gesundheitszustand und die Schwere der Abhängigkeit. Bei der Entwöhnung ohne medizinische Unterstützung können nach kurzer Zeit eine Reihe von körperlichen und psychischen Symptomen auftreten: Schwindel Übelkeit Zittern Schweißausbrüche Angstzustände und innere Unruhe Blutdruckschwankungen Herzrhythmusstörungen Depressionen Verwirrtheit Halluzinationen Die Folgen sollte man ernst nehmen, da Betroffene in ein sogenanntes Delirium tremens fallen können - Bewusstseinsstörung und Orientierungslosigkeit. Ohne schnelle ärztliche Behandlung endet dieses für 25 Prozent der Erkrankten tödlich. Fazit Ein "kalter Entzug" ist theoretisch möglich. Oft geben Betroffene aufgrund der Begleitsymptome auf und begeben sich danach doch in ärztliche Behandlung. Die eigenmächtige Entwöhnung kann tödlich enden. Wer vom übermäßigen Alkoholkonsum wegkommen will, sollte in jedem Fall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Auch eine psychotherapeutische Behandlung ist sinnvoll. Weiter interessante Artikel zum Thema Gesundheit: Gefährliche gesundheitliche Folgen möglich: Vitamin-B12-Mangel - diese Symptome solltest du ernst nehmen Krebserkrankungen: Fast jeder Zweite ist erkrankt - so warnt dich dein Körper frühzeitig Hast du einen gesunden Hormon-Haushalt? Diese 6 Hormone steuern Schlaf, Sexualität, Energie und Verdauung Brisante Studie: Diese Spülmittel und Geschirrspüler sollen krank machen Tödliche Transfette: Diese Nahrungsmittel fördern die häufigste Todesursache in Deutschland