Kein Fleisch mehr essen - welcher Grund besonders verbreitet ist Ausreichend Nährstoffe für Vegetarier? Diese Lebensmittel sind empfohlen Wie gesund oder ungesund ist Fleisch? Fünf Auswirkungen auf deinen Körper bei Verzicht auf Fleisch Im Vergleich zu 2020 ist der tägliche Konsum von vegetarischen oder veganen Alternativen zu tierischen Produkten 2022 tendenziell leicht von 5 auf 9 Prozent gestiegen, gibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft an. 71 Prozent von Befragten, die schon einmal ein veganes oder vegetarisches Produkt gekauft haben, gaben an, dies aus Tierschutzgründen zu tun. Auch Nachhaltigkeit und gesundheitliche Aspekte spielen eine Rolle. Aber wie gesund oder ungesund ist der Konsum von Fleisch tatsächlich? Können Vegetarier ausreichend mit Nährstoffen versorgt sein? Das Bundeszentrum für Ernährung beantwortet dies mit einem klaren Ja. Die ovo-lacto-vegetarische Kostform - also mit Eiern und Milchprodukten - könne dem Körper ausreichend Nährstoffe bieten. Es komme aber auf die Auswahl der Lebensmittel und das richtige Maß an. Proteinquellen seien beispielsweise Milch, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse und Getreide. Auch Soja und Sojaprodukte wie Tofu. Viel Calcium stecke in Brokkoli, Lauch, Fenchel und grünem Blattgemüse. Eisen ist für den Sauerstofftransport im Blut wichtig. Gute Nahrungsmittel hierfür seien Spinat, Fenchel, Grünkohl oder Feldsalat. Das gelte auch für Hülsenfrüchte, einige Getreidearten, Nüsse und Ölsaaten. Auch Jod ist für viele Vorgänge im Körper wichtig. Vegetarische Quellen seien Milch, Eier oder jodiertes Speisesalz. Zink dagegen sei enthalten in Nüssen, Käse, Linsen und Haferflocken. Für Vitamin D sei die beste Quelle zwar Fisch, aber auch Champignons, Eier und Milchprodukte lieferten es. Omega-3-Fettsäuren wiederum seien in vegetarischen Produkten zu finden, die aus Mikroalgen gewonnen werden. Wie gesund ist Fleisch? Ohne Zweifel enthält Fleisch einige wichtige Nährstoffe für den menschlichen Körper. So berichtet der Verband für unabhängige Gesundheitsberatung (UGB), dass Fleisch unter anderem Eisen, Zink, Selen sowie Vitamin A und verschiedene B-Vitamine enthält. Zudem sei es ein guter Eiweißlieferant. Allerdings hat Fleisch laut dem Ernährungswissenschaftlicher Niko Rittenau "kein Monopol auf irgendeinen Nährstoff", wie er in seinem Buch "Das 1x1 der veganen Ernährung" betont. Zudem gibt es immer wieder Berichte zu Krankheiten im Zusammenhang mit dem Verzehr von Fleisch.  Der Konsum von Fleisch ist also nicht unumstritten. Daher scheint es nicht überraschend, dass sich im Jahr 2022 laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse bereits 7,9 Millionen Deutsche vegetarisch ernährten. Das entspricht in etwa 9,5 Prozent. 1,58 Millionen, also in etwa 1,9 Prozent der Menschen in Deutschland ernährten sich sogar vegan. Doch was passiert eigentlich in deinem Körper, wenn du aufhörst, Fleisch zu essen? Fünf Punkte sind dabei erwähnenswert. Vorteile der vegetarischen Ernährung: #1 Geringere Anfälligkeit für Krankheiten Die Internationale Agentur für Krebsforschung  (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet von "positiven Assoziationen zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und der Entwicklung von Darmkrebs". Das heißt, rotes Fleisch wird als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Verarbeitetes Fleisch wird sogar als "krebserregend" für den Menschen klassifiziert. Unter rotem Fleisch wird Rind-, Schweine-, Lamm- und Ziegenfleisch verstanden. Nicht dazu zählen Geflügel- und Wildfleisch sowie Innereien. Von diesen sei das Krebsrisiko jedoch nicht bekannt. Verarbeitetes Fleisch meint solches, das durch Räuchern, Trocknen oder Einsalzen oder durch den Zusatz von chemischen Konservierungsmitteln haltbar gemacht worden ist. Dazu gehören zum Beispiel Schinken, Speck, Salami sowie einige Würstchen - unter anderem Wiener Würstchen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum berichtet insbesondere von Magen- und Darmkrebs im Zusammenhang mit rotem und verarbeiteten Fleisch. In einer Studie der Harvard School of Public Health (HSPH)  wurde außerdem der Zusammenhang von Fleischkonsum mit Herzkrankheiten und Diabetes untersucht. Dabei kam heraus, dass der Konsum von verarbeitetem Fleisch, das Risiko an einer Herzkrankheit zu erkranken um 42 Prozent steigen lässt. Auch die Wahrscheinlichkeit für Diabetes Typ 2 erhöhe sich um 19 Prozent. #2 Gesündere Darmflora Forscher*innen von der National Library of Medicine haben herausgefunden, dass Veganer*innen und Vegetarier*innen mehr schützende Arten von Darmbakterien aufweisen als Menschen, die regelmäßig Fleisch essen. Vor allem eine vegane Ernährung wird mit niedrigeren Entzündungswerten und schützenden Gesundheitseffekten in Verbindung gebracht. Bei einem Blick darauf, was dem Darm guttut, scheinen diese Ergebnisse auch nicht überraschend. So schreibt die Seite darmflora-ratgeber, dass Ballaststoffe in Form von Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten sinnvoll sind für eine gesunde Darmflora. Fleisch hingegen wird nicht empfohlen. #3 Besserer Körpergeruch Eine Studie, die ebenfalls von der National Library of Medicine herausgegeben wurde, hat tatsächlich die "Wirkung des Fleischkonsums auf die Attraktivität des Körpergeruchs" untersucht. Die Forscher*innen konnten feststellen, dass Ernährungsgewohnheiten einen großen Einfluss auf den Körpergeruch haben. So konnten sie herausfinden, dass der Geruch von Menschen, die kein (rotes) Fleisch essen, als attraktiver wahrgenommen wird. #4 Geringeres Körpergewicht Der Herausgeber von wissenschaftlichen Open-Access-Fachzeitschriften MDPI hat eine Studie zu Fleischkonsum und Körpergewicht veröffentlicht. In dieser konnte festgestellt werden, dass Menschen, die auf Fleisch verzichten, einen geringeren BMI und somit ein geringeres Körpergewicht aufweisen. Der BMI ist der Body-Mass-Index und meint das Verhältnis von Körpergewicht und Körpergröße. Die Forscher*innen erklären die Erkenntnis damit, dass tierische Produkte oft kalorienreicher sind. Zudem enthalten sie oft mehr gesättigte Fette. Außerdem werden sie häufiger als verarbeitete Lebensmittel konsumiert. Eine vegetarische Lebensweise könne der Studie zufolge ein wirksames Mittel gegen Übergewicht sein. #5 Geringeres Risiko für einen Schlaganfall Eine weitere Studie des Journal of Internal Medicine hat den Zusammenhang von Fleischkonsum und dem Risiko für Schlaganfälle betrachtet. In der Meta-Studie wurden verschiedene Studien zu dem Zusammenhang betrachtet. Auch hier wurde deutlich: Der Konsum von rotem Fleisch verursacht ein höheres Risiko für Schlaganfälle. Bei verarbeitetem Fleisch sei das Risiko sogar noch höher. Schon geringe Mengen würden ausreichen für ein gesteigertes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.