Histamin ist ein Hormon, das im menschlichen Körper viele wichtige Aufgaben übernimmt. Unter anderem ist es für den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich. Wird jedoch zu viel Histamin ausgeschüttet, kommt es bei einigen Menschen zu Allergien oder asthmaähnlichen Beschwerden. Ist es möglich, den Histaminspiegel mit Hausmitteln zu senken? Der Botenstoff Histamin wird zwar von dem Körper selbst produziert, kann aber auch über die Nahrung aufgenommen werden. Große Mengen des Stoffes befinden sich laut technischer Universität München beispielsweise in Sojasauce, Käse, Sauerkraut, Salami, Bier, Wein oder Sekt. Vor allem in lange gelagerten und haltbaren Produkten befindet sich das Hormon, jedoch lassen sich in fast allen Lebensmitteln Histaminanteile finden. Histamin-Intoleranz: Allergische Reaktionen - wie wirkt Histamin? Während Histamin auf Blutgefäße entspannend wirkt und so Bluthochdruck verhindern kann, führt es in Atemwegen und Muskulatur eher zu einer Kontraktion des Gewebes. Bei einer allergischen Reaktion wird es in großer Menge ausgeschüttet: Auf der Haut führt das zu Juckreiz, Rötungen und Quaddeln. Wirkt es im Verdauungssystem, kann es zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen. Die meisten Menschen werden mit den Mengen an Histamin in Lebensmitteln von selbst fertig - ein paar hingegen haben eine Histamin-Intoleranz entwickelt. Das Enzym Diaminoxidase (DAO), das Histamin abbaut, ist dann nicht ausreichend vorhanden oder wird gehemmt. In der Folge sammelt sich ein zu großer Histaminüberschuss im Organismus an - es kommt zu den eben genannten Reaktionen.  In Deutschland haben laut Bundesministerium für Bildung und Forschung mehr als zwei Millionen Menschen mit der Unverträglichkeit zu kämpfen. Betroffen sind besonders Frauen ab 40. Angeboren ist die Intoleranz also nicht. Die Aktivität des Enzyms DAO kann jedoch auch durch Medikamente der Alkohol beeinträchtigt werden. Bei Unverträglichkeit besser auf histaminreiche Produkte verzichten Damit das Enzym DAO aktiv wird, darf im Körper kein Mangel an den Vitaminen C und B6 bestehen. Ebenfalls ist das Element Kupfer unerlässlich für seine Wirkungsweise. Daher wird neben dem Verzicht auf histaminreiche Produkte geraten, zu Erzeugnissen mit einem hohen Anteil dieser Mikronährstoffe zu greifen. Jedoch hat dies nur einen Nutzen, wenn ein Mangel dieser Stoffe vorliegt - überdosieren sollte man sie nämlich nicht. Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Salat und Getreideprodukte weisen einen geringen Histaminanteil auf und stecken voller Vitamine: Kartoffeln sind zudem Toplieferanten für das Vitamin B6 und Vitamin C, wie auf dem Gesundheitsportal mylife zu lesen ist. Bestimmte Nüsse und Vollkornprodukte enthalten das Spurenelement Kupfer. Auch die Paprika eignet sich - sie weist einen hohen Vitamin-C-Gehalt bei niedrigem Histaminvorkommen auf. Von Zitrusfrüchten und Tomaten wird jedoch abgeraten - sie aktivieren die Freisetzung von Histamin im Organismus. Bei Käse, Wurst und Fisch warnt das Institut für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München außerdem vor gereiften Produkten - man sollte lieber zur frischen Variante greifen. Generell gilt es auch, Fisch- und Fleischgerichte nicht erneut zu erwärmen. Neben histaminarmer Ernährung: Was kann ich noch beachten? Beim Einkauf empfiehlt es sich, auf Produkte mit Geschmacksverstärkern (Glutamat E 620-625) zu verzichten, da diese eine negative Wirkung auf den Histaminabbau haben. Des Weiteren kann es sich lohnen, auf größere Mengen Alkohol zu verzichten: Besonders Rotwein und Weißbier kurbeln die Histaminausschüttung an. Im Allgemeinen wird außerdem davon abgeraten, dem Vitaminhaushalt mit Nahrungsergänzungsmitteln unter die Arme zu greifen. Mehr zum Thema Histamin: Histamin-Intoleranz: Wenn ein Glas Wein unangenehme Folgen hat