Heuschnupfen in Deutschland Die allergischen Symptome und ihre Behandlung Der Pollenflug: wann fliegt was? Der blühende Frühling bereitet den meisten Menschen Freude. Doch diese Zeit kann für Pollenallergiker regelrecht zur Plage werden. Wenn der Blütenstaub von Erle, Hasel, Beifuß & Co. die Atemwege erreicht, leiden die Betroffenen an oft unangenehmen und lästigen Reaktionen. Im Volksmund bekannt als Heuschnupfen. Heuschnupfen in Deutschland Heuschnupfen (Pollinose) ist eine Allergie gegen Pollen, also Pflanzenpollen. Neben Gräsern und Getreidepollen sind besonders Frühblüher wie Hasel, Erle und Birke Auslöser für allergische Reaktionen. Im Jahr 2019 erkrankten mehr als 5 Millionen gesetzlich Versicherte an Heuschnupfen. Von den Betroffenen waren mehr als 400.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 0-14 Jahren. Interessant ist der Unterschied zwischen Stadt- und Landbevölkerung.  Im Jahr 2019 lag die Krankenquote in dünn besiedelten ländlichen Gegenden bei 6,6 % gegenüber 7,8 % in Großstädten. Pollenallergien sind jahreszeitlich und regional bedingt, da die Pollenart- und Pollenmenge einen unterschiedlichen saisonalen Verlauf haben. Betroffene Personen zeigen nur Symptome während der Blütezeit der Pflanzen, gegen die sie allergisch sind. Die häufigste ist die Gräserpollen-Allergie. Bei den Baumpollen spielen die Pollen von Birken, Erlen und Haselnussbäumen und Eichen eine besonders wichtige Rolle. Aber auch Pollen anderer Pflanzen – wie zum Beispiel Eschenpollen (Ölbaumgewächse) – können das Leben von Allergikern erschweren. Im Mittelmeerraum lösen auch Zypressen und Olivenbäume (die mit unserer Esche verwandt sind) manchmal Pollenallergien aus. Bei den Kräutern sind Brennnessel und Zypresse (z. B. Wermut, Ambrosia) besonders allergen. Die allergischen Symptome und ihre Behandlung Die häufigsten Symptome bei einer Pollenallergie sind: Niesattacken oder Dauerniesen mit laufender oder verstopfter Nase. Betroffene klagen auch über juckende, tränende oder brennende Augen, sowie Brennen im Hals- und Rachenbereich, das bis in die Richtung der Ohren ziehen kann. Bei manchen Allergikern fallen die Beschwerden stärker aus. Die Pollen können gar Husten, Atemnot, Nasennebenhöhlenentzündung oder Neurodermitis auslösen. Der tägliche Blick auf die aktuellen Pollenflüge bewahrt vor bösen Überraschungen. Hier erhält man Hinweise und Informationen, in welchen Regionen die Allergie auslösenden Pollen gerade unterwegs sind. Die Beschwerden lassen sich lindern, indem man die Pollenbelastung so gering wie möglich hält. Eine Möglichkeit bietet das Duschen vor dem Schlafen. Dabei spülen sich die Pollen vom Körper ab. Auch das sofortige Wechseln und Reinigen von Kleidern, sobald man nach Hause kommt, kann die Pollenbelastung reduzieren. In der Nacht zu lüften ist sicherer, weil der Pollenflug dann am geringsten ist. Eine andere Möglichkeit ist das Anbringen von einem Pollenfilter oder Pollenschutzgittern vor dem Fenster. Doch wenn die Beschwerden zur regelrechten Last und Qual werden, ist eine ärztliche Beratung und Behandlung die beste Lösung. Neben dem Hausarzt gibt es auch medizinische Fachexperten, die sich auf Allergien spezialisiert haben. Mit ärztlicher Rücksprache und mit Blick auf den Pollenkalender können dann, zeitlich gezielt, antiallergische Medikamente eingenommen werden. Der Pollenflug: wann fliegt was? Die Anfänge und die Dauer des Pollenfluges einzelner Pflanzen sind nicht in allen Regionen Deutschlands einheitlich. In den wärmeren Regionen beginnen die Pollen früher zu fliegen, als in den kälteren Küsten- oder Bergregionen Deutschlands. Demnach können je nach Wetter bereits im Februar die ersten Pollen von Esche, Pappel, Weide, Ulme, Hasel und Erle sich in der Luft bewegen. Eine Übersicht der mäßigen und starken Pollenflüge im Frühjahr und Sommer sind wie folgt: März mäßig:  Birke, Esche und Weide stark:  Hasel, Erle, Ulme und Pappel April mäßig: Hasel, Erle, Buche, Eiche und die ersten Gräser stark:  Ulme, Esche, Birke, Pappel und Weide Mai mäßig: Ulme, Esche, Birke, Weide, Roggen und Pappel stark: Buche, Eiche, Gräser Juni mäßig:  Buche, Eiche und Beifuß  stark: Gräser, Roggen, Weizen, Sauerampfer, Spitzwegerich Juli mäßig: Roggen, Beifuß (regional) und Sauerampfer. stark: Gräser und Spitzwegerich August mäßig: Gräser und Spitzwegerich stark:  Beifuß und Ambrosia (nur regional) September mäßig: Spitzwegerich, Beifuß und Gräser stark: Ambrosia (nur regional) Für Allergiker ist es unabdinglich, über den täglichen Stand der Pollenflüge informiert zu sein. Aktuelle Tages- und Wochenprognosen des Pollenflugs sind z.B. über die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst abrufbar. Detaillierte und tagesaktuelle Informationen zur regionalen Flugstärke der einzelnen Gräser- und Baumpollen können Allergiker auch beim Deutschen Wetterdienst finden. Hier kann man über ein Dropdown-Menü die Blüten auswählen, auf die man allergisch ist. Die regionale Flug-Intensität der Pollen ist in einer Deutschland-Grafik farblich dargestellt und daher leicht erkennbar.