Mit der Einschulung wird der Schulranzen für viele Jahre zum täglichen Begleiter der Kinder. Manche Eltern sorgen sich, dass der Rucksack zu schwer für ein fünf- oder sechsjähriges Kind sein könnte. Auch in späteren Jahren kann der falsche Ranzen Haltungsschäden begünstigen. So werden laut dem Robert-Koch Institut knapp 50 Prozent aller Mädchen im Alter von 14-17 Jahren regelmäßig von Rückenschmerzen geplagt. Bei der Auswahl sollte deshalb nicht nur das Design im Vordergrund stehen, sondern auch Wert auf ergonomische Produkteigenschaften gelegt werden.

Dass der Schulranzen grundsätzlich zu schwer für junge Schulkinder ist, glaubt Prof. Frank Kandziora, Facharzt für Orthopädie von der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main, nicht. "Diese Sorge ist in der Regel unbegründet", sagt der Mediziner. Auf ein paar Dinge gilt es allerdings zu achten:

  • Ein klassischer Schulranzen ist dem Experten zufolge geeigneter als etwa eine Tasche mit Rollen. "Die Last wird bei den Rucksack-Modellen gleichmäßig verteilt." Bei Rollkoffern ziehen die Kinder dagegen nur mit einem Arm das komplette Gewicht.
  • Der Ranzen sollte breite, gut gepolsterte Riemen haben, die nicht drücken.
  • Entscheidend ist auch, dass der Inhalt des Rucksacks gleichmäßig verteilt ist und nicht zum Beispiel alle Bücher auf einer Seite liegen. Darüber, wie schwer der Ranzen insgesamt sein darf, gibt es unterschiedliche Ansichten. "Zehn Prozent des Körpergewichts sind unproblematisch", erklärt Kandziora.

 

Welcher ist der richtige - Faustregel für den Schulranzen

Darüber, ob mehr als diese zehn Prozent dem kindlichen Rücken schaden, wird unter Experten diskutiert. Untersuchungen der Universität des Saarlandes legen nahe, dass Kinder bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts tragen können. Auch die Aktion Gesunder Rücken e.V. (AGR) hält die 10-Prozent-Regel für überholt. Kinderrücken seien zu individuell, um eine allgemeingültige Aussage zu treffen.

 

Die AGR vergibt Gütesiegel für rückenfreundliche Schulränzen. Ausgezeichnet wurde unter anderem die 'Sunny'-Linie von Scout. Hier finden Sie das Produkt bei Amazon.

Orientierung böte jedoch eine Faustregel: Ein Ranzen mit einem Volumen von 15 Litern sollte leer nicht mehr wiegen als 1,3 Kilogramm. Für eine rückenschonende Gewichtsverteilung sollten zudem schwere Gegenstände in einem Fach nah an der Wirbelsäule verstaut werden.

 

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Entscheidend sei zudem eine stabile Form des Ranzens, die sich der natürlichen Form der Wirbelsäule anpasst. Um die Schultern der Kinder nicht unnötig zu belasten, ist eine komfortable Polsterung der Schulterträger sowie deren ergonomische Formung und Mindestbreite von 4 cm entscheidend. Durch die Verstellbarkeit der Schulterträger muss eine nahe Platzierung des Schulranzens an den Schulterblättern ermöglicht werden.

 

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Außerdem empfiehlt die AGR Ranzen mit Brustgurten: So kann der Ranzen zusätzlich am Körper fixiert und das Gewicht dadurch ideal verteilt werden.

Neben all den ergonomischen Anforderungen ist es jedoch entscheidend, dass der Schulranzen auch zum Rücken passt. Deswegen sollte ein Ranzen unbedingt individuell angepasst und probegetragen werden. Zudem sollten Eltern gemeinsam mit dem Kind regelmäßig den Inhalt des Ranzens überprüfen und Unnötiges aussortieren. Das spart Gewicht und schont den Rücken. Welche Dinge nicht im Schulranzen fehlen sollten, erfahren Sie hier.

Eine Liste der von der AGR zertifizierten Modelle finden Sie auch hier. mit dpa

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