Toxplasma gondii: Wie gefährlich ist der Parasit? Parasit kann Gehirn beeinflussen Studie: Kann der Parasit Auswirkung auf die Attraktivität haben? Einige Parasiten sind zwar lästig und auch teilweise schwer loszuwerden, aber sie sind weitestgehend harmlos. Der Parasit Toxoplasma gondii hingegen steht seit langer Zeit in Verdacht, Veränderungen im Gehirn auszulösen. Eine Studie nun eine weitere außergewöhnliche Eigenschaft des Zellwesens entdeckt. Die Gefahr von Toxoplasma gondii Der weltweit der Parasit Toxoplasma gondii kann die Krankheit Toxoplasmose auslösen. Etwa 50 Prozent aller Menschen tragen der Parasit in sich. Bei etwa 80 bis 90 Prozent der Infizierten sind keine Symptome feststellbar. Nur selten kommt es zu grippeähnlichen Krankheitsverläufen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann es zu einer Entzündung des Hirngewebes führen und weitere Organe schädigen. Auch Frauen in der Schwangerschaft, die sich zum ersten Mal mit Toxoplasma gondii infizieren, können einen schweren Verlauf erleiden. Zusätzlich besteht noch die Gefahr, dass der ungeborene Fötus Schaden nimmt.  Der Parasit kommt in verschiedenen Säugetieren und Vögeln vor. Natürlicher Endwirt ist die Katze, wo sich die Einzeller im Darm vermehren. Menschen können sich etwa über den Kontakt mit Katzenkot, die die Eier des Parasiten enthalten, infizieren. Außerdem kann der Infektion mit dem Einzeller über den Verzehr von rohem oder nicht genug durchgebratenen Fleisch erfolgen. Auch über die Aufnahme von verseuchten Trinkwasser oder verseuchtem Obst und Gemüse kann der Parasit in den menschlichen Körper gelangen.  Forschungen konnten in der Vergangenheit bereits einen Zusammenhang zwischen der Infektion mit Toxoplasma gondii und Veränderungen im Gehirn der Infizierten feststellen, sodass Wesensveränderungen bei Betroffenen hervorgerufen werden können. Australische Wissenschaftler konnten in dem Zusammenhang nachweisen, dass Toxoplasma gondii Schizophrenie und Psychosen auslösen kann.  Parasit hat Einfluss auf Attraktivität Es wurde bereits vermutet, dass Toxoplasma gondii äußerliche Eigenschaften seiner Zwischenwirte manipuliert, um seine Ausbreitung zu erhöhen. Was sich zunächst abwegig anhört, ergibt aus rein evolutionsbiologischer Sicht aber Sinn. Der Parasit muss sein Fortbestehen über sexuelle Übertragung sichern. Um seine Überlebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen, muss der Parasit die Attraktivität seines Wirtes so beeinflussen, dass eine Ausbreitung möglich bleibt, denn der Parasit ist immer noch ein schädlicher Organismus für seinen Wirt und ein geschädigter Wirt ist weniger gut in der Lage der Parasit sexuell zu übertragen.  Erstmals konnte diese Hypothese mit Ratten bewiesen werden. Mit Toxoplasma gondii infizierte, männliche Ratten wurden von nicht-infizierte Weibchen als Sexualpartner bevorzugt. Ob dasselbe Prinzip auch auf den Menschen anwendbar ist, versuchten Forschende nun in einer Studie mit insgesamt 213 Probanden durchgeführt.  35 Personen (22 Männer/13 Frauen) waren mit dem Parasiten infiziert. Die restlichen 178 (86 Männer/92 Frauen) als Vergleichsgruppe nicht. Alle Teilnehmer musste verschiedene Angaben über sich selbst machen, etwa Gesundheitszustand, Selbsteinschätzung ihrer Attraktivität oder Anzahl der Sexualpartner. Darüber hinaus wurde der Body-Mass-Index (BMI) und die Symmetrie der Studienteilnehmenden von den Forschern vermessen. Studie ergab: Veränderung im Aussehen der infizierten Probanden Aus den Studienergebnissen konnte geschlossen werden, dass die Teilnehmer der Infizierten-Gruppe unabhängig vom Geschlecht über einen geringeren BMI verfügten. Zudem war ihr Gesicht symmetrischer. Gesichtssymmetrie ist ein entscheidender Faktor, ob wir einen anderen Menschen attraktiv finden oder nicht. Die Männer und Frauen, die mit dem Parasiten infiziert waren, gaben außerdem an, mehr Sexualpartner zu haben und allgemein schätzten sie ihre Attraktivität höher ein, als die andere Teilnehmergruppe. Die Ergebnisse legen nahe, dass sexuell übertragbare Parasiten, wie der Toxoplasma gondii, Veränderungen im Verhalten und im Aussehen ihrer menschlichen Wirte hervorrufen können. Entweder als Nebenwirkung oder als Ergebnis der Manipulation durch die Infektion mit dem Parasiten.  Die Ergebnisse bilden die Grundlage für weiter Forschung zur Manipulation des menschlichen Wirts durch sexuell übertragbare Krankheitserreger und Parasiten. Auch interessant: Kot-Transplantation gegen psychische Erkrankungen? Mann nach Verpflanzung geheilt