• Vorhofflimmern als eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen
  • Erkrankung bleibt oft lange unbemerkt
  • Auf diese Symptome solltest du achten
  • Wie eine Diagnose gestellt wird - und welche Therapien es gibt

Vorhofflimmern zählt zu den bekanntesten Herzrhythmusstörungen. Hierzulande sind etwa 1,8 Millionen Menschen davon betroffen, berichtete der NDR im vergangenen Jahr. Symptome der Erkrankung bleiben oft unbemerkt, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann. 

Vorhofflimmern: Warum es so gefährlich sein kann

Vorhofflimmern an sich ist zunächst nicht lebensbedrohlich. Bleibt die Herzrhythmusstörung jedoch unbemerkt und wird nicht medizinisch versorgt, kann sie große Schäden anrichten - es drohen Blutgerinnsel, Herzschwäche oder gar ein Schlaganfall.

Bei der Erkrankung geraten unsere Herzkammern gewissermaßen aus dem Takt: Die Vorhöfe bewegen sich schnell und unkoordiniert, die Bewegung gleicht einem "Flimmern". 

Dadurch kommt auch der gewohnte Herzrhythmus ins Schwanken - das Herz schlägt unregelmäßig. Zudem kann Vorhofflimmern dazu führen, dass sich Blutgerinnsel im Vorhof bilden. Geraten diese Gerinnsel in die Gefäße, können sie dort einen Schlaganfall auslösen. 

Verschiedene Ursachen: Alkohol und Rauchen erhöhen Erkrankungsrisiko

Vorhofflimmern tritt vor allem bei Menschen höheren Alters auf. Auch jüngere Menschen können darunter leiden, die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch recht gering. Abgesehen vom Alter gibt es noch weitere Ursachen und Risikofaktoren, die Vorhofflimmern hervorrufen können:

  • Bluthochdruck
  • Herzmuskelschwäche
  • koronare Herzkrankheit (Verengung großer Adern, die das Herz mit Sauerstoff versorgen)
  • Herzklappenfehler
  • Schilddrüsenüberfunktion

Daneben gibt es noch einige Risikofaktoren, denen man vorbeugen kann: Übermäßiger Alkoholkonsum, sowie das regelmäßige Rauchen von Zigaretten erhöhen das Risiko, unter Vorhofflimmern zu leiden. Auch krankhaftes Übergewicht (Adipositas) und Diabetes Typ 2 können Ursachen dafür sein. Wer sein Erkrankungsrisiko senken möchte, sollte zudem auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achten. 

Teilweise unbemerkt: Das sind typische Symptome 

Die Störung kann sich in unterschiedlichem Maße äußern: So zeigen einige Betroffene fast gar keine Symptome (asymptomatisches Vorhofflimmern), bei anderen hingegen kommt es zu starken Befindlichkeitsstörungen. Zu den typischen Anzeichen zählen:

  • schnelles, unregelmäßiges Herzschlagen
  • Herzrasen / starkes Herzklopfen (Ruhepuls zwischen 120 und 160 Schlägen pro Minute, oder mehr)
  • Herzschmerzen
  • Angstgefühl
  • Schwächeempfinden
  • Atemnot (bei körperlichen Aktivitäten)

Diese Symptome deuten vor allem auf das "paroxysmale" Vorhofflimmern hin, welches anfallsartig auftritt und meist nur von kurzer Dauer ist. "Es wird entweder gar nicht wahrgenommen oder auch als sehr unangenehmes Herzstolpern und Herzklopfen beschrieben", erklärt die Apotheken Umschau

Arzt stellt Diagnose: EKG gibt oft Ausschluss über Ursache

Besonders oft triff das schnelle und unregelmäßige Herzschlagen auf. Wer dieses oder ähnliche Symptome bemerkt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Eine endgültige Diagnose wird vorwiegend mithilfe eines EKGs (Elektrokardiogramm) erstellt. Darüber lässt sich identifizieren, was die Ursache für die auftretenden Beschwerden ist - und ob es sich um Herzflimmern handelt. 

Bei Patient*innen ohne Beschwerden ist es schwieriger, eine entsprechende Diagnose zu stellen. Als effektivste Methode kommt oft ein Langzeit-EKG zum Einsatz, welches über mehrere Tage andauern kann. Die betroffene Person bekommt in diesem Fall ein kleines Gerät mit sich, welches sie bis zum nächsten Arzttermin (in der Regel 24 oder 48 Stunden später) tragen muss. Anschließend werden die Daten ausgewertet.

Mithilfe eines EKGs ist übrigens in manchen Fällen auch die Ursachenfindung für das Vorhofflimmern auffindbar. Auch eine Blutdruckmessung, Echokardiografie oder Laboruntersuchungen können Aufschluss darüber geben.

Therapieformen: Medikamente, Elektroschocks und mehr

Ist die Diagnose einmal gestellt und im Idealfall die Ursache gefunden, so wird nach einer passenden Therapiemöglichkeit gesucht. Die Methoden unterscheiden sich dabei. Welche Therapieform gewählt wird, hängt unter anderem von den Symptomen und der konkreten Form des Vorhofflimmerns ab.  Zudem macht es einen Unterschied, ob die Erkrankung bereits sehr früh oder erst sehr spät erkannt wird. 

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Generell kommen bei der Therapie meist Medikamente zum Einsatz. Im Speziellen gibt es blutverdünnende Medikamente: Diese sollen eine Gerinnselbildung verhindern.  Patient*innen mit anfallartigem Vorhofflimmern bekommen oft Pillen verschrieben, die den Herzrhythmus stabilisieren und normalisieren sollen. In manchen Fällen reichen Medikamente jedoch nicht aus. Ärzte können dann mithilfe von Stromschlägen (in Form von Elektroschocks) versuchen, das Herz wieder in den gewohnten Takt zu bringen. 

Bergen die Medikamente ein zu hohes Risiko für Nebenwirkungen oder sind die Erfolgschancen zu gering, gibt es noch eine weitere Therapiemethode: die "Katheterablation". Dabei wird eine Art Kunststoffschlauch (der Katheter) "von der Leiste aus durch die große Hohlvene bis zum Herz vorgeschoben", erklärt die Apotheken Umschau. Damit wird ein Bereich des linken Vorhofs des Herzens verödet - was zur Folge hat, dass "keine Störimpulse mehr in den linken Vorhof gelangen und Vorhofflimmern auslösen".

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen. Er dient nicht zur Selbstdiagnose und/oder Selbstbehandlung. Der Text ersetzt nicht den Besuch bei einem Arzt.

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