• Das Kurzarmhemd in Job und Freizeit?
  • Wie trägt man es? 
  • Wann sollte man darauf verzichten? 
  • Ist es Mode oder eher nicht?

Es gibt kaum ein anderes Kleidungsstück bei einem Mann, bei dem sich die Geister so sehr scheiden wie beim Kurzarmhemd. Im Sommer ist es luftig, doch ist es wirklich tragbar? Oder solltest du lieber darauf verzichten, wenn du als Mann elegant sein willst?

Das Kurzarmhemd im Geschäftsleben?

Vor noch gar nicht allzu langer Zeit waren Hemden mit kurzen Ärmeln im Büro verpönt. In vielen Unternehmen galten auch Vorschriften, was die Hemden anbetraf. Das Businesshemd war vorgeschrieben. Kurzarmhemden mit Krawatte waren ein No-Go. Gerade in eher konservativen Unternehmen wie Banken oder Versicherungen trugen die Mitarbeiter keine Hemden mit kurzen Ärmeln. Heute hat sich das Bild gewandelt. Vor allem bei modernen Unternehmen werden Kurzarmhemden in Verbindung mit Smart-Business oder Casual-Business als Zeichen von Dynamik getragen. Doch auch hier gilt: Eine Krawatte hat auf einem Kurzarmhemd nichts verloren.

Allerdings sind sich Stilexperten immer noch nicht einig, ob das Kurzarmhemd wirklich ein Hemd für das Geschäft ist. Je nach Schnitt und Machart kann es, wenn der Mann den Arm hebt, Einblicke erlauben, die im Geschäftsleben nicht unbedingt stilvoll sind. So kam es in der italienischen Presse zu einem Aufschrei, als Bundeskanzler Olaf Scholz im Kurzarmhemd in die Ukraine reiste. So titulierte die Zeitung Corriere del Giorno, Olaf Scholz trage ein "Halbarmhemd nach deutscher Art."

Die Modewelt ist sich uneinig. Während einige das Kurzarmhemd als modisch und chic bezeichnen, so gehört es wie Socken in Sandalen zu den Dingen, die man einfach am Mann nicht sehen will. Jan-Henrik Scheper-Stuke hat in einem Interview im Focus die 17 Gebote niedergeschrieben, die die schlimmsten Modesünden verhindern sollen. So sagt er zum Thema Kurzarmhemd: "Ebenfalls verboten werden sollten kurze Hemdsärmel! Außer Sie sind Busfahrer, Postbote oder Träger einer Uniform. Es sieht wesentlich eleganter aus, bei hohen Temperaturen die langen Ärmel hochzukrempeln. Auch zum Anzug."

Die Geschichte des Hemdes

Bundeskanzler Olaf Scholz trägt es und das Netz diskutiert, ob dieses Kleidungsstück angemessen für seine Position ist. Doch nicht nur bei ihm, generell wird jedes Jahr im Sommer die Debatte darüber entfacht, ob es nicht eher eine Modesünde ist: das Kurzarmhemd. Die einen lieben es, weil es leicht und luftig ist. Die anderen sehen darin eher einen Kulturverfall im Geschäftsleben. Doch woher stammt das Hemd eigentlich? Und wie wurde es zum Kurzarmhemd?

Das Wort "Hemd" stammt aus dem althochdeutschen. "Hemedi", was "Haut" bedeutet, also quasi eine zweite Haut. Um das Jahr 1000 vor Christus war ein Hemd ein einfaches, bodenlanges Kleidungsstück ohne Knöpfe. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte das Hemd sich, im Mittelalter war es mit austauschbaren Krägen versehen und meist ein Unterhemd. Erst im 18. Jahrhundert trug man es als Oberhemd, Anfang des 20. Jahrhunderts trat die bekannte Form mit der durchgehenden Knopfleiste an der Vorderseite zum Vorschein. Das Hemd mit dem festen Kragen etablierte sich. Als in den 60er-Jahren die Weste unter dem Anzug aus der Mode kam, kam die Brusttasche auf dem Hemd als Ausstattungsdetail hinzu. Wurden Hemden am Anfang zumeist aus Leinen gefertigt, welches ein sehr robustes Material war, so setzte sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts die günstigere Baumwolle durch. Seit 1950 gibt es Nylonhemden, heute werden verstärkt Kunstfasern eingesetzt, welche die Herstellungskosten senken. 

Bei den Herrenhemden gibt es verschiedene Formen. So das Businesshemd, meistens einfarbig weiß oder blau, das mit Krawatte und Anzug getragen wird. Dann das Smokinghemd, das immer weiß ist und ein verstärktes Brustteil hat. Das sogenannte Polohemd stammt aus dem Sportbereich, dieses ist kurzärmelig und in der Freizeitmode weit verbreitet ist. 

Fazit

Mode ist nicht immer modern. Auf bestimmte Dinge sollte auch ein Mann achten, wenn er im Geschäftsleben steht. Ob das Kurzarmhemd wirklich auf die Liste der Bekleidung gehört, die als Mann nicht tragbar sind, das ist rein subjektiv. Und wenn es ein chices Hemd ist, dazu die passende Hose, ist es durchaus auch im Berufsleben die passende Kleidung. 

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