Durchschnittliche Gehälter Top 10 der bestbezahlten Berufe in Deutschland ohne Ausbildungsunterschied Top 3 der akademischen Berufe Top 3 der Ausbildungsberufe Altersgrenzen Fazit Astronautin, Pilot oder Tierärztin - bei der Berufswahl gibt es unzählige Möglichkeiten und schon die Kleinsten haben oft eine Vorstellung von dem, was sie später einmal werden möchten. Doch im Laufe des Lebens entscheiden sich die wenigsten dann für eine Karriere als Weltraumforscher*in oder abenteuerlustige*r Entdecker*in. Auch wenn der Berufswunsch meist mit persönlichen Neigungen und Fähigkeiten zusammenhängt, so spielt das zu erwartende Gehalt dann doch eine entscheidende Rolle bei der Berufswahl. Klar verdienen Anwält*innen, Steuerberater*innen oder auch Ärzt*innen in der Regel gut, doch welche Berufe sind womöglich noch besser bezahlt? Welche Jobs sind die bestbezahltesten in Deutschland und wie wird man das, benötigt man für alle eine Ausbildung oder Studium?  Durchschnittliche Gehälter Neben den persönlichen Eigenschaften, spielen vier Faktoren eine maßgebliche Rolle bei der Einstufung der Top-Berufe. Neben einem hohen Maß an Verantwortung und Fachwissen, das in der Regel auf einer umfangreichen und fundierten (in der Regel akademischen) Ausbildung basiert, kommt die Nachfrage am Arbeitsmarkt für die jeweilige Branche dazu, meist mit einer direkten Verbindung zum Finanzsektor. Generell verdienen Akademiker*innen mehr als Arbeitnehmer*innen mit einer beruflichen Ausbildung.  Die Top 3 der Großstädte, in denen die Bezahlung deutschlandweit am höchsten ist, sind Frankfurt am Main (54.080 € jährlich), München (53.886 €) und Stuttgart (53.592 €). Im regionalen Vergleich sind die Gehälter in Süddeutschland am höchsten, wenngleich Unternehmen in Hessen am meisten bezahlen (Mediangehalt 47.840 Euro). Weiter kommt es deutlich auf die Größe des Unternehmens an, größere Unternehmen zahlen höhere Gehälter als kleinere Betriebe.   Das monatliche Durchschnittsgehalt lag in Deutschland 2021 bei einer Vollzeitbeschäftigung bei 4100 € brutto, wobei Sonderzahlungen nicht berücksichtigt wurden. Die Höhe des Verdienstes richtet sich nach zahlreichen Faktoren, wie Ausbildungsstand, Art der Tätigkeit und dem Alter, sowie der Branche. Hier waren im Jahr 2021 vor allem Branchen aus den Bereichen der Energieversorgung, Information und Kommunikation sowie dem Finanz- und Versicherungssektor führend, Beschäftigte verdienten im Monat durchschnittlich 5207 bis 5693 Euro brutto. Die niedrigsten Bruttomonatsverdienste wurden im Gastgewerbe mit 2138 Euro gezahlt. Berücksichtigt man nun noch die Teilzeitarbeit und die geringfügige Beschäftigungen, so liegt das brutto Durchschnittsgehalt in Deutschland bei 3092 Euro, wobei männliche Arbeitnehmer im Schnitt mehr verdienen als Frauen bei gleicher Tätigkeit. Das durchschnittliche Netto-Gehalt beträgt in Deutschland 2044,92 Euro im Monat (24.539 Euro im Jahr). Das gilt allerdings bei ledigen Arbeitnehmern ohne Kind in Steuerklasse 1. Durch die unterschiedlichen Abzüge lässt sich das Netto-Gehalt jedoch nur schwer vergleichen. Top 10 der bestbezahlten Berufe und Berufsgruppen in Deutschland Nach der Schule beginnt in der Regel die Suche nach dem richtigen Beruf, oft wissen Schulabgänger bereits vor Aushändigung des Abschlusszeugnisses, in welche Richtung sie gehen werden. Je nach persönlichen Vorlieben und Möglichkeiten entscheiden sich viele Absolventen*innen für einen Beruf, der aus ihrer Sicht die bestmöglichsten Einstiegsgehälter und Aufstiegschancen bietet. In Deutschland zählen Ärzt*innen zu den Topverdienern mit einem Bruttojahresgehalt von 78.320 Euro. Sie verdienen damit etwa 78 Prozent mehr als der bundesweite Durchschnitt. Ebenfalls zu den Topverdienern gehören die Beschäftigten im Ingenieurwesen mit 59.280 Euro brutto jährlich, gefolgt von der Berufsgruppe der (Unternehmens-)Berater (56.380 Euro Bruttojahresgehalt) und IT-ler (56.990 Euro). Die Branche Personalwesen belegt hier den 5.Rang (47.840 Euro), es folgt der Marketing- und Finanz - Bereich (45.760 Euro, bzw. 45.550). Auf das Handwerk und die technische Berufe (44.800 Euro) folgt der Vertrieb (42.850 Euro), der Gesundheitssektor und die sozialen Dienste (37.780 Euro). Das Schlusslicht des Branchenvergleichs  bildet der Bereich Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik mit einem Mediangehalt von 37.670 Euro.  Top 10 der bestbezahlten Berufe Astronaut*in (ca. 90.000 Euro brutto im Jahr) Arzt/Ärztin (v.a. Chef- und Oberärzte, Einstiegsgehalt ca. 100.000 Euro brutto im Jahr) IT-Experte*in (44.000 - 59.000 Euro brutto im Jahr) Corporate Finance Manager*in (52.000 bis zu 100.000 Euro brutto im Jahr) Pilot*in (1.500 bis 10.000 Euro brutto pro Monat) Professor*in (4.000 und 7.000 Euro brutto im Monat) Selbstständige*r Apotheker*in (5.000 bis 7.000 Euro brutto im Monat) Fluglotse*in (5.000 - 8.000 Euro brutto im Monat) Fondsmanager*in (75.000 Euro brutto im Jahr) Business Development Manager*in (bis zu 85.000 Euro brutto im Jahr)  Auch wenn diese Berufe zu den bestbezahlten Berufen zählen, so verdienen Steuerberater, Wirtschaftsprüferinnen, Ingenieure, Controller, Juristinnen, Verkaufsleiter, Richterinnen, Consultants, Produktmanager, Lehrer, Versicherungsmathematikerinnen, Immobilienmakler, Unternehmensberaterinnen und Berufspolitiker in der Regel auch gut und können zu den Besserverdienern gerechnet werden. Die bestbezahlte Branche in Deutschland ist übrigens die Halbleiterbranche, mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von 62.960 Euro, dicht gefolgt von der Biotechnologie-Branche (61.540 Euro brutto im Jahr.). Dagegen zahlen Branchen aus dem Bereich Callcenter (28.920 Euro), dem Hotel- und Gaststättengewerbe (31.200 Euro) und dem Lebensmitteleinzelhandel (32.440 Euro) die niedrigsten Löhne im deutschlandweiten Vergleich.  Top 3 der akademischen Berufe Platz 1: Ärzte/Ärztinnen: Zunächst ist der Zugang zum umfangreichen Medizinstudium von vornherein begrenzt, durch hohe Zugangsbeschränkungen soll hier bereits eine Vorauswahl getroffen werden. Weiter tragen Ärzte*innen ein wesentliches Maß an Verantwortung, sie sind für die Gesundheit und damit das Leben in höchstem Maß verantwortlich und besitzen eine zentrale Rolle in der Gesellschaft. Diese fachliche Anforderung und notwendige gewissenhafte Ausführung der Tätigkeit wird in der Gehaltsstufe deutlich, hier beträgt das Durchschnittsgehalt 78.317 Euro. Platz 2: Vertriebler*innen:  Wenngleich der Beruf der Vertriebler*innen auch mit einer kaufmännischen Ausbildung möglich ist, so besitzen die meisten in der Regel einen wirtschaftswissenschaftlichen Studienabschluss, was sich am Monatsende auf dem Gehaltszettel bemerkbar macht. Key Account Manager*innen verdienen im Jahr beispielsweise durchschnittlich 62.379 Euro. Die Arbeit im Vertrieb setzt ein hohes Maß an Verantwortung, Organisationstalent sowie eine analytische und eigenverantwortliche Arbeitsweise voraus. Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens müssen vertrieben werden um dadurch Einnahmen generieren zu können. Weiter gibt es hier auch häufig flexible Gehaltsbestandteile, wie Boni und Beteiligungen, welche das Grundgehalt deutlich erhöhen. Neben Absolvent*innen mehrerer Studiengänge, sind besonders Quereinsteiger gefragt, die über spezifisches Wissen verfügen, das zur jeweiligen Branche passt.  Platz 3: Unternehmensberater*innen: Sie analysieren als Dienstleister*innen die Abläufe und Strukturen in Unternehmen, um unter anderem die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen oder den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zu sichern und auszubauen. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 62.119 Euro verdienen Unternehmensberater*innen überdurchschnittlich gut. Consultants müssen besonders flexibel und schnell reagieren, um so komplizierte Herausforderungen kreativ zu lösen und den jeweiligen Unternehmen unter die Arme greifen zu können. Um Unternehmensberater*in zu werden, absolviert man entweder ein BWL Studium, macht den Master in Consulting oder einem anderen Studiengang mit wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt.  Top 3 der Ausbildungsberufe Platz 1: Finanzexpert*innen: im Bereich des Finanzsektors verdienen Beschäftigte auch ohne akademische Ausbildung am meisten. Hier spielen vor allem Geld, Finanzierung und Bilanzen eine wichtige Rolle und die Jobs setzen ausreichendes Fachwissen voraus. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 43.175 Euro werden Finanzexpert*innen am besten bezahlt. Finanzexperte*in wird man in der Regel durch eine Ausbildung zum Kaufmann oder Kauffrau.  Platz 2: IT - Expert*innen haben vor allem in den letzten Jahren starken Zulauf bekommen und in dieser Branche herrscht häufig ein Fachkräftemange. Laut dem Branchenverband bitkom sind 2022 über 90.000 Stellen im IT Bereich unbesetzt. Nicht nur interne Firmenstrukturen werden an die modernen Bedürfnisse angepasst, auch boomen digitale Geschäftsmodelle seit 2020. Informationstechnik*innen entwickeln unter anderem Soft- und Hardware Lösungen, die für die Datenverarbeitung notwendig sind und sind häufig am Ausbau der digitalen Infrastruktur beteiligt. Sie verdienen im Durchschnitt 42.758 Euro im Jahr.  Platz 3: Personaler*innen haben in der Regel vielfältige Aufgaben in den Unternehmen, sie sind Berater*innen, Führungskräfte, Ansprechpartner*innen oder auch Verhandlungspartner*innen und setzen im Namen der Firmenleitung Entscheidungen um. Eine klare und glaubwürdige Haltung, sowie kommunikative Fähigkeiten zählen unter anderem zu Kompetenzen der Personaler*innen. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 42.011 Euro belegen Personaler*innen den dritten Platz. Auch hier gelangt man in der Regel über die Ausbildung als Kaufmann/Kauffrau zur Position des Personalers.  Altersgrenzen Auch wenn der Berufswunsch des Astronauten bei vielen Kindern noch stark im Vordergrund steht, so werden doch die wenigsten die Erde von einer Raumstation aus betrachten. In den letzten Jahren haben sich die Berufswünsche von Kindern und Jugendlichen verändert, wobei laut der aktuellsten OECD - Studie (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) Jugendliche besonders auf bewährte Berufe setzen und einen der zehn beliebtesten Berufe ausüben wollen. Neben einem hohen Einstiegsgehalt reizen besonders gute Aufstiegschancen und eine gewisse Stabilität die jungen Menschen. Doch bedeutet ein hohes Einstiegsgehalt gleichzeitig ein stetig wachsendes Einkommen mit immer höherem Gehalt? Bisweilen beträgt der Unterschied zwischen Berufsanfänger und einer langjährigen Tätigkeit in der gleichen Branche fast 20.000 Euro. Ein*e Beschäftigte*r mit einer Berufserfahrung von unter einem Jahr verdient durchschnittlich 33.800 Euro im Jahr, wohingegen ein Branchenveteran mit einer Berufserfahrung von elf bis 25 Jahren im Durchschnitt ein Gehalt von 52.000 Euro im Jahr bekommt.  Auch wenn sich früher Vergütung und Alter auf das Gehalt auswirkten, so ist in den letzten Jahren nicht überall das Gehalt automatisch mit zunehmendem Alter und den Berufsjahren gestiegen, immer häufiger werden Gehaltsstaffeln nach Altersstufen hinterfragt. Leistungsfähige Nachwuchskräfte haben so bereits nach wenigen Jahren Berufserfahrung die Möglichkeit schneller als bisher Karriere zu machen und somit ein höheres Gehalt zu erzielen. Laut einer Stepstone - Studie erreichen die meisten Männer mit einem Alter von 52 Jahren das Maximalgehalt , einige Jahre davor, danach verdienen abhängig Beschäftigte kaum mehr. Die größten Gehaltssprünge finden dementsprechend zwischen 30 und 40 Jahren statt.  Fazit Auch wenn das Gehalt eine entscheidende Rolle bei der Berufswahl spielt, so wird in Deutschland noch sehr wenig darüber gesprochen, kaum ein*e Arbeitnehmer*in weiß um das Gehalt der Kollegen*innen, oft gibt es innerhalb einer Branche gravierende Unterschiede. Ein Hochschulabschluss lohnt sich in den meisten Fällen, denn Hochschulabsolventen*innen verdienen laut dem Gehaltsreport 2022 etwa 59.696 Euro brutto im Jahr, Beschäftigte ohne Studienabschluss haben dagegen ein Mediangehalt von 40.560 Euro. Führungskräfte mit Personalverantwortung verdienen bundesweit am meisten (Mediangehalt 86.349 Euro). Auch wenn Berufe mit einer akademischen Ausbildung in der Regel besser bezahlt werden als Ausbildungsberufe, so gibt es auch hier deutliche Abweichungen, ein Historiker verdient in der Regel weniger als ein Absolvent der Wirtschaftswissenschaften oder aus dem IT-Bereich mit vergleichbarem Abschluss. Wenngleich weltweit die Gleichberechtigung zuzunehmen scheint, so ist es dennoch so, dass Frauen überall in Europa in der Regel weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. In Deutschland liegt die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern sogar bei 18 Prozent. Selbst bei gleicher formaler Qualifikation und gleichen Merkmalen beträgt der Entgeltunterschied immer noch sechs Prozent, was einen deutlichen Hinweis auf eine sogenannte versteckte Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt darstellt. Neben der eigentlichen Berufswahl haben zum Teil rollenstereotype und geschlechtsspezifische Zuschreibungen Auswirkungen auf die Arbeitsbewertung, Leistungsfeststellung oder Stellenbesetzung und führen häufig zu einer indirekten Benachteiligung und mittelbarer Diskriminierung. Um dem entgegenzuwirken hat die Bundesregierung bereits Möglichkeiten auf den Weg gebracht, wie den Ausbau der Kinderbetreuung, das Elterngeld und ElterngeldPlus, sowie eine Verbesserung der Familienpflegezeit und eine Geschlechterquote in Aufsichtsräten. Ob all diese Maßnahmen letztendlich zu einer gerechten Bezahlung führen, werden die kommenden Jahre zeigen. Egal ob Lohn oder Gehalt, die Bezahlung sollte stets der Leistung angemessen sein.