Kann ich eine Überweisung zurückholen? Bis wann kann ich eine Überweisung zurückholen? Und was ist bei Lastschrift, Auslandsüberweisung, Kreditkartenzahlung? Lässt sich bei PayPal Geld zurückbuchen? Ein Zahlendreher, ein Fehler beim Empfängernamen oder der falsche Betrag – wenn bei deiner Überweisung was schiefgeht, ist die Unsicherheit groß. Wie bekommst du das Geld zurück? Wo musst du dich melden? Und welche Gebühren fallen an? Wenn du schnell handelst, hast du gute Chancen, das Geld wiederzusehen. Eine Garantie gibt es allerdings nicht. Kann ich eine Überweisung zurückholen? Die Technik hilft beim Online-Banking: Fehlerhafte Überweisungen sind trotz vieler Möglichkeiten inzwischen eher eine Seltenheit. Eine falsch eingegebene IBAN - das kann ja schnell passieren - verhindert die Maschine schon während der Eingabe oder beim Einlesen des Überweisungsformulars. Gelingt es der Maschine nicht, der eingegebenen Nummer einem Konto zuzuordnen, dann ist die Überweisung blockiert. Geht trotzdem mal was bei einer Lastschrift schief (Doppelabbuchung, zu hoher Betrag eingesetzt), solltest du umgehend deine Bank oder Sparkasse kontaktieren. Am direktesten geht das telefonisch oder persönlich in der Filiale. Der Kontakt ist natürlich auch über E‑Mail oder – falls im Angebot – per Onlinechat möglich. Du hast nach der Abbuchung acht Wochen Zeit, das Geld zurückzufordern (§ 675x Abs. IV BGB). Mehr Zeit bleibt dir, wenn es kein Mandat – und damit keine Erlaubnis – für die Lastschrift gibt: Dann sind es sogar 13 Monate. Eile ist trotzdem ratsam: Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB § 675s) besagt, dass Überweisungen in Euro im Europäischen Wirtschaftsraum maximal einen Werktag dauern dürfen. Viele Banken und Sparkassen bieten inzwischen den Service einer Echtzeitüberweisung. Das bedeutet, dass du dich möglichst zeitnah um eine Rücküberweisung bemühen solltest. Was sind häufige Fehler bei einer Überweisung? Die häufigsten Fehler bei einer Überweisung und die Chance auf Rückbuchung hat das Handelsblatt aufgelistet: Verwechselter Empfänger (IBAN): Geringe Chance auf Rückbuchung Doppelüberweisung: Hohe Chance auf Rückbuchung Ungültige IBAN: Hohe Chance auf Rückbuchung Fehlerhafte Lastschrift: Hohe Chance auf Rückbuchung In jedem Fall ist es notwendig, dass du den Kontostand regelmäßig checkst. Bis wann kann ich eine Überweisung zurückholen? Welche Kosten können bei einer falschen Überweisung anfallen? Viele Banken verlangen für den Service der Rückbuchung eine Gebühr. Diese ist teilweise recht hoch. Daher solltest du dir bei kleineren Beträgen überlegen, ob eine Stornierung finanziell sinnvoll ist. Wenn der Überweisungsbetrag noch nicht abgebucht ist, ist eine Stornierung in der Regel kostenlos. Die Zeitschrift Finanztipp hat die Gebühren aktuell ermittelt: Deutsche Bank: 14,99 Euro Commerzbank: 11 Euro (Berliner) Volksbank/Raiffeisenbank: 10 - 20 Euro ING-DiBA: - Postbank: 7,50 - 21 Euro Targobank: 20 Euro Comdirekt: 14,90 Euro Santander: 13 Euro Sparkasse Hamburg: 10 Euro  Empfänger müssten den Betrag eigentlich zurückzahlen: Sollte die Fehlüberweisung schon auf dem Empfängerkonto eingegangen sein, hat die Bank keinen Zugriff mehr auf das Geld. In diesem Fall kannst du deine Bank bitten, eine Rücküberweisung einzuleiten. Dein Institut kontaktiert die Empfängerbank mit dem eingegangenen Geldbetrag, welche wiederum den Zahlungsempfänger um eine Rückbuchung bittet. Es gibt keine Garantie, dass der Betrag von der Bank zurück auf das Konto überwiesen oder erstattet wird. Rechtlich gesehen muss der Empfänger den Betrag aber zurückzahlen, da er laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB § 812, Abs. 3) ohne Rechtsgrund bereichert ist. Und was ist bei Lastschrift, Auslandsüberweisung, Kreditkarten-Zahlung? Meist gibt es die Möglichkeit, Lastschriften über das Online-Banking direkt zurückzubuchen. Wenn du kein Online-Banking hast oder nicht darauf zugreifen kannst, musst du die Bank schriftlich kontaktieren. Hierbei sollten das Datum, der Betrag und der abbuchende Empfänger der Lastschrift angegeben sein. Können Überweisungen ins Ausland zurückgeholt werden? Überweisungen an ausländische Empfänger kannst du ebenfalls zurückholen. Die Gebühren der Auslandsbanken sind aber oft höher. Bei Auslandszahlungen solltest du nach Möglichkeit auf eine SEPA-Lastschrift zurückgreifen, da auch hier die achtwöchige Stornierungsfrist gilt. Wie kann ich eine Kreditkarten-Zahlung rückgängig machen? Gibt es bei der Kontrolle von Kreditkartenabrechnungen Auffälligkeiten oder gar einen Betrugsverdacht, kannst du als Kunde die Beträge bei der kartenausgebenden Bank reklamieren (Chargeback-Verfahren). Dafür müssen Betroffene in der Regel innerhalb von 120 Tagen nach der Transaktion ein Reklamationsformular ausfüllen. Die Reklamation kannst du über ein Onlineformular abgeben. Für diesen Service verlangen viele Finanzinstitute eine Gebühr. Ob die Reklamationen eigentlich kostenlos sein müssten, ist abschließend rechtlich noch nicht geklärt. Ein Urteil des Landgerichts Köln sah dies eigentlich vor (Urteil vom 16.8.2000, Az.: 26 O 30/00). Seitdem gab es aber gesetzliche Änderungen, wie Finanztip berichtet. Ein neues Urteil fehlt noch. Lässt sich bei PayPal Geld zurückbuchen? Im Betrugsfall bietet PayPal einen Käuferschutz an. Dafür musst du dem Zahlungsdienstleister zunächst das Problem melden. Im Anschluss bleiben dir 20 Tage Zeit, um den Antrag auf Käuferschutz zu stellen. Ab dann vermittelt das Unternehmen zwischen Käufer und Verkäufer. Etwas anders läuft es bei einem versehentlichen Überweisungsfehler „unter Freunden“ ab. Lässt sich bei PayPal Geld zurückbuchen? Ob der nahezu identische Benutzername oder die vergleichbare E-Mail-Adresse: Eine Fehlüberweisung an den verkehrten Empfänger schleicht sich bei PayPal schnell ein. Dabei lässt sich eine solche Fehlzahlung grundsätzlich nicht stornieren. Innerhalb von 180 Tagen kannst du das Geld lediglich zurückfordern. Dafür müssen Betroffene die Zahlungsempfänger direkt kontaktieren und eine entsprechende Rückzahlung anfordern.  Das Problem: Erfolgt die Überweisung mittels der gebührenfreien Variante „Geld an Freunde und Familie senden“, greift der PayPal-Käuferschutz nicht. Sobald das Geld also überwiesen ist, entscheidet primär die Kulanz des Empfängers, ob das Geld wieder auf dem eigenen Konto landet. Fazit Fehler bei Zahlungen per Online-Überweisung, Lastschrift, Karte oder PayPal passieren. Dass du dein Geld zurückbekommst, kann gut sein, garantiert ist aber nichts. Wichtig ist, dass du deine Geldbewegungen regelmäßig und sorgfältig kontrollierst. Bei Unstimmigkeiten bitte sofort die Bank, Sparkasse oder den Bezahldienst kontaktieren.