In rasanter Geschwindigkeit breitet sich die asiatische Hornisse immer weiter in Europa aus. Gerade auch in Deutschland nimmt die Population extrem zu. Schon seit einiger Zeit ruft das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie dazu auf, Sichtungen der asiatischen Hornisse über ein Internetportal zu melden. Aus gutem Grund - dieses Insekt ist eine tödliche Gefahr für Bienen.  Im Gegensatz zur Europäischen Wespe oder Europäischen Hornisse mache die asiatische Hornisse auch Jagd auf Bienen. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärt Christian Schirck vom Landesverband der hessischen Imker: "Sie platziert sich vor den Fluglöchern und fängt die Bienen ab." Es droht der Tod ganzer Bienen-Völker. Jetzt weist auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) auf das "Killer"-Insekt auf seiner Internetseite hin. Verbreitung der Asiatischen Hornisse als tödliche Bedrohung für Bienen Beim LANUV heißt es dazu: "Die asiatische Hornisse wird als potenzielle Bedrohung für heimische Bienenvölker gesehen und steht auf der EU-Liste der prioritären gebietsfremden invasiven Arten." Es sei daher wichtig, alle Sichtungen zu melden.  Organisation:  Naturschutzbund Deutschland (NABU) Gründung:  1899 in Stuttgart Sitz: Berlin Zweck: Umwelt- und Naturschutz Obwohl die "Vespa velutina" - wie sie wissenschaftlich genannt wird - ursprünglich aus China kommt, ist sie schon seit einigen Jahren in Europa heimisch. Die Hornisse "wurde vermutlich mit asiatischen Importwaren eingeschleppt", erklärt Melanie von Orlow vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Ausgehend von einer Freisetzung in Südwest-Frankreich im Jahr 2004 hat sich die Asiatische Hornisse über Belgien und die Niederlande über das Rheinland in Deutschland verbreitet. Bislang bedrohte sie vor allem Honigbienen im Süden Deutschlands. "Erste Imker beklagen den Verlust ganzer Völker", heißt es vonseiten des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz. In der Region breitet sich zudem die Asiatische Tigermücke verstärkt aus. Inzwischen bleibt eben auch der Norden des Landes nicht mehr verschont. Der Tod für Bienen - Asiatische Hornisse geht auf die Jagd  Honigbienen stehen neben Hummeln, Wespen, Birnen, Äpfeln und Trauben weit oben auf dem Speiseplan der Hornissen. Problematisch ist, dass sich heimische Bienen kaum gegen die Feinde wehren können - ganz im Gegenteil: Die asiatische Riesen-Hornisse greift im Schwarm an und belagert oftmals das Flugloch eines Bienenstocks. Laut LANUV werden im besiedelten Raum, etwa an Stadträndern, bereits zwischen 66 und 80 Prozent Honigbienen erbeutet. Demnach sind Bienenvölker, die durch andere negative Einflussfaktoren bereits geschwächt sind, besonders gefährdet.  Zudem schüchtern die Riesenhornissen ihre Beute leicht ein: Befinden sich Bienen in dem belagerten Stock, trauen sich die Tiere irgendwann nicht mehr nach draußen. Statt weiterhin Pollen und Wasser zu sammeln, verbrauchen die Bienen dann langsam ihre Vorräte. Bienen werden gefressen oder verhungern - Ministerium plant Taskforce Die Folgen sind verheerend. Keine neue Nahrung bedeutet auch, dass die Volksstärke der Bienen mit der Zeit abnimmt - weil die Tiere dann weniger brüten. Die Bienen befinden sich in einem Dilemma: "Entweder sie wird von der Asiatischen Hornisse gefressen oder sie verhungert", erklärt Ralf Janotta, Vorsitzende vom Imkerverein Rockenhausen, gegenüber dem SWR. Ein geschwächtes Bienenvolk ist für die asiatische Hornisse dann eine leichte Beute: Sie dringen in den Stock ein, um die Bienen zu töten und zu fressen.  Stirbt eine Vielzahl an Bienenvölkern, hat das dramatische Folgen auf das regionale Ökosystem. Die "Vespa velutina" gefährdet also "auch die Biodiversität und die Gesundheit des Menschen", erklärt Thomas Hock, Vorsitzender des Imkerverbands Rheinland-Pfalz.Auch interessant: "Achtung, Tigermücke!" Gefährliches Insekt in Bayern weiter auf dem Vormarsch Um die Situation zu entschärfen, plant unter anderem das Umweltministerium Mainz in Absprache mit dem Landwirtschaftsministerium eine Taskforce. Oberste Priorität hat dabei die Eindämmung der weiteren Verbreitung. Dazu müssten die Sekundärnester der Tiere gefunden werden, was mithilfe von Drohnen erfolgen könnte: "Dann könnte das Flugloch verschlossen und das Volk unschädlich gemacht werden", erklärt Hock gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Da Vespa velutina auf der EU-Liste der invasiven Arten stehe, müsse sie von den Behörden bekämpft werden, sobald ein Nest entdeckt wird. Eine Asiatische Hornisse melden - so erkennt man das Insekt Wie erkennt man die Asiatische Hornisse? Laut Experten werden Arbeiterinnen dieser Art werden bis zu 2,4 Zentimeter groß, wohingegen ihre Königin eine Größe von bis zu drei Zentimeter erreichen kann.  Größe: 2,4 Zentimeter oder drei Zentimeter  Körper ist einfach schwarz schwarzen Kopf mit orangener Stirn Gut zu wissen: Laut NABU-Angaben ist "die Stichwirkung der Asiatischen Hornisse der von Vespa crabro gleichzusetzten: Das Gift hat keine höhere Toxizität als das der Honigbiene oder anderer Faltenwespen". Und: "Auch bei Stichen durch die Asiatische Hornisse gilt, dass nur in sehr seltenen Ausnahmefällen (nur bei etwa 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung) allergische Reaktionen ausgelöst werden können".