Wieso werden Hunde aggressiv? Wie signalisieren sie es?  Wie verhältst du dich richtig?  Fazit  Die Angst oder Zurückhaltung vor Hunden ist bei zahlreichen Menschen bereits seit der Kindheit verankert. Ein prägendes Erlebnis, wie etwa ein Hundebiss oder eine Verfolgung, lassen manche Menschen Abstand zu den Tieren nehmen. Etwa vier Prozent der Bevölkerung leiden unter einer klinisch bedeutsamen Hundephobie. Viele weitere haben Angst. Wie du richtig reagierst, wenn dich ein Hund anbellt oder aggressiv wird, erfährst du hier.  Wieso wird der Hund aggressiv? Wider Erwarten ist es nicht (alleinig) die Rasse, die aggressive Hunde ausmacht. Viel mehr ist die Meinung darüber gespalten, ob die Hunderasse das Hauptmerkmal für aggressive Hunde ist. Forschungsergebnisse aus Finnland und den USA berichten, dass aggressives Verhalten bei Hunden nur signifikant gering/nicht zwangsweise von der Rasse abhängt. So spielen auch andere Faktoren, wie Umstände und Geschlecht in das Verhalten der Hunde mit rein. Die Untersuchung einer finnischen Universität beschäftigte sich mit 9000 Hunderassen und zeigte, dass männliche Hunde häufiger Aggressionen aufzeigen als es Hündinnen tun. Insgesamt bis zu 72 Prozent.  Wieso wird ein Hund aggressiv? Zumeist fühlt sich das Tier in einer Situation bedroht beziehungsweise missversteht diese als Bedrohung. Mögliche Gründe für ein aggressives Verhalten oder das Empfinden einer Bedrohung können demnach folgende Aspekte sein:  Absichtliches Provozieren seitens der Hundehalter oder Passanten  Falsches Aufwachsen, misslungene Sozialisation: durch Fehler bei der Erziehung, traumatische Erlebnisse (gerettete Hunde aus dem Ausland) reagiert ein Hund schneller aggressiv Angststörungen: Der Hund möchte sich in einer für ihn bedrohlichen Situation verteidigen.   Jagdtrieb: Menschen, die sich schnell bewegen (Joggen, Rad fahren), werden mit Beute verwechselt und aktivieren den Jagdinstinkt. So reagierst du richtig Welche Signale sendet ein aggressiver Hund? Vor allem erkennst du es daran, dass das Tier durch Körpersprache Warnsignale in deine Richtung sendet. Wenn ein Hund bellt, knurrt, mit den Zähnen fletscht oder dich drohend ansieht, solltest du aufpassen. Eine angespannte Haltung und das Aufstellen der Fellhaare sind ebenfalls ein ernstzunehmendes Signal. Denn fühlt sich der Hund (weiterhin) von dir bedroht, könnte er zubeißen oder dich angreifen. Auch wenn ein Hund Blickkontakt mit dir vermeidet oder dich fest fixiert, ist das ein Zeichen, dass er aggressiv wird und zubeißen könnte. Greift dich der Hund mit einem runden Rücken an, knickt die Ohren oder Hinterbeine ein, handelt er womöglich aus Angst. Wenn ein Hund signalisiert, dass er sich eingeschüchtert oder bedroht fühlt, solltest du versuchen, die Situation zu entschärfen, um Sicherheit zu signalisieren. Hierbei ist es vor allem wichtig, trotz der eigenen Angst zu versuchen, Ruhe zu bewahren. Konkret kannst du Folgendes tun: Stehen bleiben: Hunde fangen an zu bellen, wenn sie sich bedroht fühlen. Reagierst du hastig, kann das die Wahrnehmung der Bedrohung verstärken. Anderenfalls kann ein Hund das Signal missverstehen und denken, du möchtest mit ihm spielen. Versuche daher nicht wegzulaufen. Augenkontakt vermeiden: Siehst du einem aggressiven Hund direkt in die Augen, nimmt er die Situation ebenfalls als Gefahr wahr. Wende deinen Blick daher von ihm ab.  Ruhig bleiben: Hunde spüren deine Angst und fühlen sich dadurch bedroht. Wenn du es schaffst, ruhig zu bleiben, wird auch der Hund ruhiger und nimmt dich nicht mehr als Bedrohung wahr.  Kritische Situationen meiden: Solltest du dich bereits vorab von einem (unangeleinten) Hund bedroht fühlen, etwa an der Bushaltestelle oder am Spielplatz mit Kindern, so scheue dich nicht, die Hundebesitzer*innen höflich anzusprechen und gegebenenfalls darum zu bitten, den Hund anzuleinen. Fazit Nicht jeder bellende Hund ist aggressiv oder böse. Hunde signalisieren durch Bellen auch andere Bedürfnisse, etwa, dass sie mit dir spielen möchten oder sich unwohl fühlen. Daher solltest du versuchen, ruhig zu bleiben und die Situation anhand der Körpersprache und dem Verhalten einschätzen. In den meisten Fällen kommt es nämlich nicht zum Angriff. Überwiegend bleibt es bei einem kurzen Bellen. Wir hoffen, dass du das nächste Mal etwas entspannter an den Vierbeinern vorbeigehen kannst.  Du interessierst dich für Hunde, deren Erziehung und Verhalten? Dann können dich diese Artikel auch interessieren:  Der Leinenruck: Wie gefährlich er wirklich für deinen Hund werden kann 10 einfache Tipps zur Hundeerziehung, die garantiert Erfolg versprechen Elektroschock Halsband: Das tust du deinem Hund damit tatsächlich an