• Manche Menschen werden häufiger von Mücken gestochen
  • Verschiedene Faktoren für Mückenstiche entscheidend
  • Körperliche Anstrengung und Kleidung spielen eine Rolle
  • Entscheidende Faktoren wohl Hautflora und Gene

Sommerzeit ist Mückenzeit. Doch die kleinen Plagegeister scheinen wählerisch zu sein: Nicht jeder Mensch wird gleichermaßen Opfer der fiesen Blutsauger. Während einige Menschen entspannt die Zeit im Freien genießen können, werden ihre Sitznachbarn massiv zerstochen. Kein Wunder also, dass sich einige Menschen fragen: Warum stechen Mücken immer mich?

Süßes Blut spielt keine Rolle

Zunächst: Ja, es stimmt - manchen Menschen werden tatsächlich häufiger gestochen, als andere. Dies wurde unter anderem in mehreren mehr oder weniger schmerzhaften Versuchen belegt. Doch welche Faktoren sind es, die Menschen zum typischen Mückenopfer abstempeln? Das ist leider noch nicht abschließend geklärt - aber es gibt einige Hinweise.

"Süßes Blut" spielt zumindest keine Rolle. Die süße Limo zieht im Sommer vielleicht Wespen und Bienen an - den Blutsaugern ist der Blutzuckerspiegel ihrer Opfer hingegen egal. Hingegen spielt es schon eine Rolle, was man zu sich genommen hat: Zumindest Alkohol soll Menschen attraktiver machen für Mücken.

Das liegt allerdings nicht daran, dass Mücken auch gerne ab und zu Alkohol zu sich nehmen würden. Vielmehr daran, dass Alkohol die Durchblutung der Haut anregt und man dadurch mehr Wärme verliert. Diese Wärme zieht nun Mücken an. Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass Menschen eher gestochen werden, wenn sie mehr Wärme abstrahlen. Deswegen wird man auch häufiger gestochen, wenn man Sport gemacht: Nicht der Schweißgeruch ist es dann, der die Mücken anzieht, sondern die Wärme. 

Mehr Kohlendioxid in der Atemluft

Außerdem atmet man schneller und tiefer, wenn man Sport betrieben oder sich anderweitig angestrengt hat. Und der Atem enthält dann viel CO₂. Kohlendioxid ist es nun aber, welches Mücken den Weg zu ihren Opfern weist. Ein Jogger, der an einem Sommerabend kurz an einem See Pause macht und nach Luft schnappt, muss auf die kleinen Blutsauger deswegen ungefähr so anziehend wirken, wie ein klingelnder Eiswagen auf in der Nähe spielende Kinder.

CO₂-Ausstoß und Körpertemperatur sind also zwei entscheidende Faktoren. Diese jedoch unterscheiden sich eher nach Tageszeit und Beschäftigung und erklären nicht, warum einige Menschen häufiger gestochen werden, als andere. Dafür scheint wiederum tatsächlich der körpereigene Geruch eine Rolle zu spielen. 

Dieser wird im Wesentlichen durch zwei Faktoren bestimmt: Die Hautflora und die Gene eines Menschen. Mit der Hautflora sind alle Bewohner unserer Haut gemeint - Mikroorganismen, Bakterien, Viren und Pilze. Diese kommen zu Abermilliarden auf unserer Haut vor, können Krankheiten ebenso hervorbringen wie verhindern und spielen eine enorme Bedeutung für unser Leben. Die Hautflora unterscheidet sich von Mensch zu Mensch stark. Sie spielt auch eine entscheidende Rolle dabei, wie wir riechen. "Unser" Körpergeruch ist also eher der Geruch unser mikroskopischen "Mitbewohner". Und Mücken scheinen hier eine spezifische Vorliebe zu haben. Welche, da sind sich Forschende jedoch noch nicht sicher. 

Test mit Zwillingen zeigt Einfluss der Gene

Dies gilt ebenso für den genetischen Code von Menschen. In Studien mit ein- und zweieiigen Zwillingen konnten Wissenschaftler*innen nachweisen, dass die Gene durchaus einen erheblichen Einfluss darauf haben, ob man gestochen wird oder nicht. Doch auch hier gilt eben: Nur weil man weiß, dass es einen Unterschied gibt, weiß man noch lange nicht, woran dieser begründet liegt.

Eine klare Antwort auf die Frage, warum Mücken immer wieder bestimmte Menschen stechen, gibt es also leider nicht. Es scheint eine Mischung aus internen und externen Faktoren zu sein. So spielt beispielsweise auch die Kleidung eine Rolle - bzw. die Farbe derselben. Denn während sich Mücken auf weiten Strecken durch den CO₂-Geruch orientieren, finden sie ihre Opfer auf kurzer Strecke anhand visueller Reize: Kontrastreiche und rötlich, orange Kleidung ist dann für Mücken attraktiver.

Wer sich Mücken vom Hals halten will, sollte sich also unauffällig verhalten: Kontrastarme Kleidung, keine Anstrengung und eine ruhige Atmung. Allerdings macht das Leben im Sommer dann natürlich auch weniger Spaß. Alternativ gibt es auch einige gute Mückenschutzmittel, die die kleinen Blutsauger fernhalten sollen - sogar einige natürliche. Ansonsten helfen einige Hausmittel dabei, zumindest die Folgen der unangenehmen Stiche abzumildern

Auch interessant:

Kriebelmücke: So schmerzhaft und gefährlich ist ihr Biss - so solltest du handeln

Asiatische Tigermücke: Alles, was du über ihre gefährlichen Stiche wissen musst