Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin hat ihren Rücktritt bekanntgegeben. Schon lange ist bekannt, dass Dreyer an Multiple Sklerose leidet. Die Krankheit ist nicht leicht zu erkennen, denn die Signale sind unterschiedlich. Alles, was du wissen musst, liest du hier.

  • Die entzündliche Nervenkrankheit Multiple Sklerose
  • Auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer leidet daran
  • Beschwerden und Symptome - Frauen sind häufiger betroffen
  • Dinge, auf die du bei MS verzichten solltest

Multiple Sklerose, eine tückische Krankheit, die auch die (Noch-)Ministerpräsidentin aus Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, hat. Dreyer hatte am Mittwoch (19. Juni 2024) ihren Rücktritt verkündet. Schon länger ist bekannt, dass die 63-Jährige an der Nervenkrankheit leidet. Doch wann manifestiert sich die Krankheit? Und welche sind die Indikatoren und Beschwerden bei MS? Besonders bei Frauen ist die Nervenkrankheit weit verbreitet. 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Multiple Sklerose - Beschwerden & Symptome

Die ersten Hinweise auf Multiple Sklerose treten in der Regel im frühen Erwachsenenalter auf, also zwischen 20 und 40 Jahren, können jedoch auch schon in der Kindheit und Jugend vorkommen. Fälle von MS, die erst nach dem 60. Lebensjahr zum Vorschein kommen, sind eher die Ausnahme. Oftmals treten mehrere Symptome gleichzeitig auf. Die Ursache von MS sind Entzündungen im Gehirn und Rückenmark, die die reguläre Nervenfunktion beeinträchtigen. Wie kann man die Krankheit also identifizieren?

Multiple Sklerose wird oft als "Krankheit mit den tausend Gesichtern" beschrieben, da sie eine Vielzahl von unterschiedlichen Symptomen hervorrufen kann. Oftmals werden die ersten Anzeichen nicht sofort mit MS in Zusammenhang gebracht. Da die Krankheit in Schüben auftritt, können die Symptome auch wieder verschwinden, wodurch Betroffene sie oft nicht ernst genug nehmen. Nach einer symptomfreien Phase können sie in einer anderen Form wieder auftreten, was die Diagnose zusätzlich erschwert.

Beim Verlauf und Schweregrad der entzündlichen Nervenkrankheit gibt es keine konkreten Muster - die Krankheit kann in verschiedensten Ausprägungsgraden auftreten. Frauen sind besonders betroffen und erkranken dreimal so häufig an Multipler Sklerose wie Männer.

Symptome bei MS

  • Störungen des Gefühls in Armen und Beinen (Kribbeln, Prickeln, Taubheitsgefühle)
  • Sehprobleme, unscharfes Sehen oder Doppelbilder
  • Funktionsstörungen der Muskulatur (Schwäche, Lähmungen oder Muskelstarre)
  • Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen
  • Allgemeine Beschwerden (Blasenprobleme, undeutliche Aussprache, unsicherer Gang)

Was passiert bei Multipler Sklerose?

Die exakten Ursachen für MS sind bislang unklar. Charakteristisch für die Krankheit ist, dass irreführend gesteuerte Immunzellen die Nerven angreifen, was zu Entzündungen und Schmerzen führt. Die Gründe für diese Fehlsteuerung sind jedoch noch nicht bekannt. Daher gehört MS zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen, bei denen der Körper sozusagen gegen sich selbst kämpft. Forscher vermuten, dass eine anfänglich harmlose Virusinfektion in der Kindheit oder Jugend der Hauptauslöser für MS sein könnte.

Die Krankheit kann unterschiedliche Verlaufsformen haben. Meist tritt sie in Schüben auf, das heißt, es gibt Phasen, in denen die Betroffenen sehr starke Symptome haben, die jedoch auch wieder vollständig oder teilweise verschwinden können.

Bei manchen Menschen entwickelt sich die Krankheit jedoch stetig weiter und hat einen chronischen Verlauf. Aber auch hier kann es Phasen geben, in denen die Symptome stärker werden. So können zusätzliche Lähmungserscheinungen oder starke Erschöpfung (sogenannte Fatigue), Aufmerksamkeitsdefizite, Konzentrationsschwierigkeiten, Depressionen, Schmerzen, Schwindel sowie sexuelle Funktionsstörungen auftreten. Bis heute ist Multiple Sklerose nicht heilbar, es gibt jedoch verschiedene Ansätze, um das Leben mit der Krankheit zu erleichtern.

Leben mit MS: Vermeidung von Stress, Alkohol und Nikotin ist empfehlenswert

Auch Stress kann ein Auslöser für Multiple Sklerose sein, wie die Multiple Sklerose Gesellschaft Wien betont. Daher sollte die Therapie auch psychosoziale Komponenten enthalten, die den Betroffenen helfen können, besser mit stressigen Situationen umzugehen.

Wie beeinflusst die Ernährung MS? Es gibt keine speziell empfohlene Diät, jedoch wird Betroffenen geraten, sich so ausgewogen wie möglich zu ernähren. Mit einer gesunden Ernährung ist man definitiv auf der sicheren Seite - auch im Hinblick auf andere Krankheiten.

Alkohol und Nikotin sollten weitgehend vermieden werden. Vor allem das Rauchen kann einen aggressiven Verlauf der Krankheit begünstigen. Sofern es die Beschwerden zulassen, sollte regelmäßige körperliche Aktivität in den Alltag integriert werden. Bewegung und Sport haben zudem einen positiven Effekt auf die Psyche.

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