Dein Rock am Ring-Guide bei Unwetter: Tipps zu Sicherheitsmaßnahmen bei Sturm und Gewitter, inklusive Zeltschutz, Notfallplanung und Wetterbeobachtung.

Open-Air-Festivals wie Rock am Ring sind anfällig für Wettergefahren wie Stürme und Unwetter. Aktuell sieht die Wetterprognose für den Nürburgring nicht schlecht aus - aber Vorsicht ist bekanntermaßen besser als Nachsicht. Beim Auftreten starker Winde ist es von zentraler Bedeutung, dass Campingzelte ausreichend gesichert und geschützt sind.

Bei Warnungen vor Stürmen ist es ratsam, sich von Bühnen, Lautsprechersystemen und Beleuchtungseinrichtungen fernzuhalten. Bei Gewitter bieten Autos den besten Schutz. Während des Festivals sollte die aktuelle Wetterlage stets im Blick behalten werden. Regenausrüstung und wasserfestes Zelt sind essenziell. Die Festival-Organisatoren informieren über aufkommende Unwetter und bieten in Notfällen Hilfe an.

Tipps für Rock am Ring: So schützt du dich bei Sturm, Gewitter und Regen

Wenn es auf einem Festival zu einem leichten Sturm kommt, dann ist das noch kein Grund zur Sorge. In der Regel treten die Bands weiter auf, allerdings solltest du darauf achten, dass dein Zelt ausreichend geschützt ist. Stelle es nie erhöht auf und platziere es beim Aufbau am besten hinter einem Auto oder eng an anderen Zelten, damit der Wind weniger Angriffsfläche hat. Achte zudem darauf, dass dein Zelt faltenfrei aufgestellt ist. Je straffer der Stoff ist, desto weniger kann er sich bei Sturm verbiegen oder ausdehnen. Bringe das Zelt mit ausreichend Heringen fest am Boden an und achte auch darauf, dass das Außenzelt möglichst eng am Innenzelt anliegt. Dazu kannst du beispielsweise Klett- oder Klebestreifen nutzen.

Abspannseile für dein Zelt - hier direkt ansehen

Die Sturmleinen solltest du abspannen und sicher im Boden verankern. Du kannst die Heringe zusätzlich mit Gegenständen beschweren. Sollte der Sturm stärker werden oder es vom Veranstalter sogar eine Sturmwarnung geben, dann gilt es ausreichend Abstand zu Bühnenaufbauten, Lautsprechern und Lichtanlagen einzuhalten. Der TÜV Nord warnt ebenso vor sich lösenden Bauteilen oder herumfliegenden Zelten. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen gibt es immer ein Risiko, dass Teile abstürzen können. Auch in der Nähe von großen Bäumen solltest du vorsichtig sein, Äste können herabstürzen. Durch den Veranstalter kann es auch zu einer Räumung des Geländes kommen, darüber wirst du per Lautsprecher auf allen Festivals informiert und auch die großen Bildschirme weisen darauf hin.

Bewahre in diesem Fall Ruhe, gehe jedoch zügig Richtung Ausgang. Orientiere dich an den Notausgangsymbolen. Im besten Fall hast du dir bereits im Vorfeld eine Orientierung über das Gelände verschafft und weißt, wo sich Fluchtwege befinden. Auch mit einem gefährlichen Besucherverhalten muss gerechnet werden, da viele Menschen im Notfall irrational handeln. Befolge die Anweisungen des Veranstalters, dieser hat im Vorfeld ein Sicherheitskonzept erarbeitet, dass von der regionalen Behörde abgesegnet wurde und Besucher*innen schützt.

Gewitter und Blitze: So verhältst du dich auf einem Festival richtig

Häufig geht ein Sturm einher mit Gewitter und Blitzen. Unwetter kündigen sich in der Regel an, daher solltest du während des Festivals immer die aktuelle Lage im Blick behalten. Auch bei Blitzen ist es sinnvoll, sich von der Bühne zu entfernen, da sie sich durch ihre Höhe von der Umgebung abhebt und Blitze hier eher einschlagen. Selbiges gilt für Sperrzäune, meide diese Bereiche weiträumig. Den besten Schutz findest du bei einem Gewitter im Auto.

Wenn du nicht selbst mit dem Auto angereist bist, dann kannst du auch bei anderen Besucher*innen einen Platz finden. Per Warnblinker kannst du auf freie Plätze in deinem Fahrzeug hinweisen, rein rechnerisch gibt es ausreichend PKW-Plätze für alle Besucher. Im Auto befindest du dich in einem faradayschen Käfig, die Blitze werden abgeleitet und auch vor Wind und herumfliegenden Gegenständen bist du geschützt. Das Zelt ist spätestens bei einem Gewitter kein sicherer Ort mehr.

Dein Zelt solltest du verlassen, alle Reißverschlüsse schließen und ein Auto oder einen anderen sicheren Bereich aufsuchen. So hat Rock am Ring in den letzten Jahren beispielsweise extra Blitzschutzzonen eingerichtet, diese befinden sich laut dem Rolling Stone Magazin rund um die Bühnen sowie auf der Stadt-Ziel-Geraden. Bringe in Erfahrung, ob es diese Zonen auch bei deinem nächsten Festival gibt. Solltest du nicht rechtzeitig einen Unterschlupf finden, dann wird eine hockende Position empfohlen, stelle die Füße eng nebeneinander und mache dich klein.

Regenausrüstung mitnehmen und Zelt sichern

Du solltest dich bei jedem Festival auf verschiedene Wetterlagen vorbereiten. Selbst wenn gutes Wetter gemeldet ist, kann es schnell kippen und dein Festivalbesuch fällt wortwörtlich ins Wasser. Achte also darauf, dass du regenabweisende Kleidung einpackst. Noch wichtiger ist jedoch, wie du dein Equipment einpackst: Erfahrene Festivalbesucher*innen setzen dabei auf Plastiksäcke in großer Anzahl. Bevor du deine Sachen einpackst, solltest du sie in Müllsäcken verschließen. Nehme zudem weitere Säcke für den Schutz deiner Gegenstände vor Ort mit. Selbst wenn es in dein Zelt hineinregnen sollte und die Tasche durchnässt ist, bleiben Klamotten trocken. Am Ende des Festivals hast du dann auch gleich ausreichend Müllsäcke, um deinen Abfall zu entsorgen.

Hier findest du wasserfeste Kleidersäcke - hier direkt ansehen

Ein Regenponcho oder ein Regencape sollten ebenso mitgenommen werden. Ein Regenschirm hilft auf dem Zeltplatz, ist jedoch auf dem Gelände nicht unbedingt empfehlenswert, da dieser anderen Festivalbesucher*innen die Sicht auf die Bühne versperrt. Das Regencape kann relativ klein gefaltet werden, so dass du es auch für spontane Regenfälle mit auf das Gelände nehmen kannst. Genauso wichtig ist natürlich ein wasserfestes Zelt. Bei den meisten Zelten wird mit einer sogenannten Wassersäule angegeben, wie hoch der maximale Wasserdruck sein darf, den der Zellstoff verkraftet.

Unisex Regenponcho - hier direkt ansehen

Je höher die Wassersäule ist, desto wasserdichter das Zelt. Es gilt immer dann als wasserdicht, wenn das Außenzelt mindestens 2000 mm und der Zeltboden mehr als 3000 mm Wassersäule hat. Eine Wassersäule von 3500 mm bedeutet beispielsweise, dass der Zeltstoff einen Druck von einer 2500 mm hohen Säule aus Wasser aushält, also eine Säule, die 2,5 m hoch ist. Erst dann dringt Wasser durch den Stoff. Du kannst auch über einen kleinen Pavillon nachdenken, der sich schließen lässt. So kannst du auch bei Regen mit deinen Freunden draußen sitzen. Dieser lohnt sich ebenso bei starker Sonne, bei einem Sturm solltest du den Pavillon jedoch lieber abbauen oder zügig schließen.

Hier findest du Zelte mit einer hohen Wassersäule - hier direkt ansehen

So informierst du dich auf einem Festival über das Wetter

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du dich über die aktuelle Wetterlage informieren kannst. Dazu stehen natürlich zunächst verschiedene Online-Dienste zur Verfügung und innerhalb der Festival-App wird die Wetterlage ebenso kundgetan. Da du auf einem Festival jedoch nicht unbedingt Netz hast, informiert dich auch der Veranstalter über aufkommende Unwetter.

Immer mehr Veranstalter*innen arbeiten auch mit Warnsystemen, so beispielsweise Rock im Park: In Kooperation mit der Stadt Nürnberg und dem Warnsystem Katwarn wurde ein Warnservice entwickelt. Damit bleibst du immer auf dem neuesten Stand. Du kannst den Service über ein mobiles Endgerät hier herunterladen.

Sollte es zu akuten Notfällen kommen, dann kannst du selbstverständlich auch Ordner*innen, Sanitäter*innen, Polizist*innen oder die Feuerwehr ansprechen. Den Sanitätsdienst kannst du direkt über die Nummer 0700 91153010 erreichen oder du wendest dich an die 110 beziehungsweise 112. Ebenfalls gibt die Warn-App NINA frühzeitig Mitteilungen ab, bei schweren Unwettern.

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