In der letzten Zeit vergeht nahezu kein Tag, an dem die Redaktion von inRLP.de nicht von einem Lebensmittelrückruf erfährt. Diese auffällige Häufung hat auch unsere Leser bemerkt und teils für Unruhe gesorgt. "(Mittlerweile kann man ja gar nichts mehr essen)", schrieb ein Nutzer kürzlich auf unserer Facebook-Seite und drückte damit die verbreitete Besorgnis aus. Ein besonders markantes Merkmal der aktuellen Rückrufe ist der immer wiederkehrende Grund: mögliche Metallteile in den Produkten. Zahlreiche Hersteller und Supermärkte warnen daher vor den gesundheitlichen Risiken beim Verzehr dieser Produkte. Von Saucen über Pizza bis hin zu Käsebeißern erstreckt sich die Liste der betroffenen Lebensmittel. Um dem Phänomen auf den Grund zu gehen, haben wir nachgehakt und eine Erklärung erhalten. Kleine Metallstücke in zahlreichen Produkten möglich - von Wagner-Pizza bis Homann-Salat Am Donnerstag und Freitag, den 21. und 22. November 2024, wurde eine große Anzahl von Lebensmittelrückrufen veröffentlicht. So musste Wagner eine Sorte der beliebten Tiefkühlpizza "Die Backfrische" in elf Bundesländern zurückrufen. "Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass in dem betroffenen Produkt Metallfremdkörper enthalten sein könnten," hieß es. Homann rief mehrere Fertigsalate zurück und lieferte die Erklärung dazu. Laut Homann seien kleinere Metallstücke mit einem Durchmesser von 0,16 Millimetern und einer Länge zwischen 0,01 und 2 Zentimetern über den von einem Zulieferer bezogenen Joghurt in die Salate gelangt. "Die Feinschmecker Schmiede" leitete ebenfalls einen "vorsorglichen Rückruf bestimmter Frischkäseprodukte" ein. Der Grund dafür sei ein Produktionsfehler bei einem externen Lieferanten. Am selben Tag hatte der Großhersteller DMK verschiedene Milram-Joghurts im 10-Kilogramm-Eimer zurückgerufen. Die Deutsche Milchkontor GmbH, eines der größten Molkereiunternehmen Deutschlands, verarbeitet jährlich rund 5,5 Milliarden Kilogramm Milch und beliefert zahlreiche Lebensmittelhersteller. DMK-Produkte finden sich in Produkten wie Pizza, Süßigkeiten, Sahne, Joghurts, Salatdressings und Proteinpulver. Viele Rückrufe in wenigen Tagen - Molkerei-Unternehmen erläutert den Hintergrund Auf eine Anfrage von inRLP.de antwortete eine Sprecherin der DMK Group mit einer ausführlichen Erklärung zu den jüngsten Rückrufen. Sie betonte: "Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass bislang kein Fremdkörpereintrag in Produkten festgestellt wurde, die von der DMK Group hergestellt werden." Der Anlass für den Rückruf der Joghurt-Eimer war laut DMK eine Benachrichtigung eines Kunststoffeimer-Herstellers. Dieser gab an, "dass bei einem anderen Abnehmer seiner Kunststoffeimer ein Fremdkörpereintrag festgestellt worden war und nicht ausgeschlossen werden konnte, dass weitere Kunststoffeimer derselben Charge ebenfalls von einem solchen Fremdkörpereintrag betroffen sein könnten". Die DMK Group habe unverzüglich alle betroffenen Kunden informiert und den Rückruf im Sinne des präventiven Verbraucherschutzes durchgeführt, ergänzte die Sprecherin. "Die bei unseren Kunden noch vorliegende Ware wurde daraufhin aus dem Markt/Verkauf genommen. Parallel dazu haben Kunden, die unsere Ware bereits weiterverarbeitet und verkauft hatten, ebenfalls eigene Rückrufe durchgeführt", führte sie weiter aus. Es waren jedoch nicht nur Produkte von DMK betroffen; auch andere Empfänger der Kunststoffeimer dieses Herstellers riefen ihre Produkte zurück. Der Konzern reagierte auf die große Rückrufwelle mit Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit. "Mit dem Hersteller des Verpackungsmaterials (Eimer) wurde unsererseits bereits ein Audit veranlasst, bei dem vorhandene Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Fremdkörpereinträge in die von ihm hergestellten Verpackungsmittel begutachtet, und gegebenenfalls notwendige Verbesserungen besprochen und eingefordert werden sollen", erläuterte die Sprecherin abschließend.