Besonders seit dem Start des Krieges Russlands gegen die Ukraine haben wir in Deutschland mit steigenden Preisen in sämtlichen Sparten zu kämpfen. Auch vor dem Supermarkt macht die Inflation nicht halt. Weil viele Menschen ihr Geld zusammenhalten wollen, setzen sie beim Einkaufen vermehrt auf Sonderangebote. Doch Vorsicht! Einige Lebensmittelgeschäfte greifen auf Tricks zurück, die uns nur denken lassen, dass wir ein Schnäppchen machen. Daher klagt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg jetzt gegen Supermärkte und Discounter. Vor allem Aldi Süd rückt hierbei in den Vordergrund, aber auch bei Lidl, Netto und Edeka sollen Klagen ins Haus flattern. Laut Lebensmittelzeitung (LZ) werde die Schrift am 23. März 2023 vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt. Supermärkte werben mit Niedrig-Preisen, die oft keine sind Konkret geht es um einen Marketing-Trick, der bei Aldi Süd aufgefallen war. Dem Prospekt zufolge wurden Bananen für 1,29 Euro das Kilo angeboten. Zuvor habe die Frucht 1,69 Euro gekostet. Das macht demnach einen Rabatt von 23 Prozent aus. Darunter steht allerdings in winziger Schrift: "Letzter Verkaufspreis. Niedrigster Preis der letzten 30 Tage: 1,29." Bezogen auf die vorangegangen 30 Tage, gewährt Aldi also überhaupt keinen Rabatt auf die Bananen. "Es wird von uns beanstandet, dass mit prozentualen Preisermäßigungen geworben wird, wenn die in Prozent angegebene Reduzierung sich nicht auf den niedrigsten Preis in den letzten 30 Tagen vor der Preisherabsetzung bezieht", sagte Gabriele Bernhardt, von der Stabsstelle Recht der Verbraucherzentrale, gegenüber der LZ. Auch beim Verkauf von Ananas wurde dieser Trick angewandt. Die Früchte waren als "Preis-Highlight" deklariert und sollten 1,49 Euro das Stück kosten. Vorher hätten sie 1,69 Euro gekostet. Jedoch hat Aldi genau diese Sorte Ananas in den vorangegangenen 30 Tagen schon einmal für schlappe 1,39 Euro angeboten. Das "Preis-Highlight" ist daher höher, als der geringste Preis in dem vierwöchigen Zeitraum. "Deutschlands bester Preis": Was steckt hinter diesem irreführenden Angebot? Der Discounter erlaubte sich einen weiteren Schnitzer, indem er Avocados angeblich zu Deutschlands bestem Preis anbot. Nach kurzer Recherche konnte die Verbraucherzentrale allerdings aufdecken, dass Avocados in einem anderen Supermarkt zur gleichen Zeit günstiger verkauft wurden. Aldi versuchte sich aus der Situation herauszuwinden: Die Avocados der Konkurrenz würden in einer anderen Größe und unterschiedlichem Reifegrad ausliegen. "Die Werbung mit 'Preisvorteilen', die in Wahrheit nicht bestehen oder bei denen der Bezugspreis nicht klar ist, ist in unseren Augen irreführend", begründete die Verbraucherzentrale die Klageerhebungen. Die Verbraucherschützenden haben ganz ähnliche Aktionen auch bei anderen Handelsriesen beobachten können und verklagen nun auch diese, weil sie Rabatte durch gewiefte Marketing-Tricks nur vorgaukeln.