• Preiskampf zwischen Supermärkten und Lebensmittelherstellern geht weiter
  • Edeka reagiert mit provokantem Post auf Preisforderungen: "Das Mars wohl, Pepsi" 
  • "Dass ihr uns nicht mehr beliefert, ist okay, denn für abgehobene Preise haben wir keinen Platz im Regal!"
  • Gespaltene Reaktionen im Netz

"Das Mars wohl, Pepsi!" Lebensmittel-Einzelhändler hat mit einem provokativen Post auf Facebook auf die jüngsten Preisforderungen von Lebensmittelherstellern reagiert. Im Visier des Posts sind Süßwaren-Gigant Mars und Softdrink-Riese Pepsi, zu deren Produkten Edeka nach eigener Aussage "leckere Alternativen" liefert - mit seinen Eigenmarken. 

"Kein Platz im Regal!": Edeka sagt "Preisdiktatoren den Kampf an"

Noch konkreter wird das Edeka-Social-Team unter dem Bildpost: "Dass ihr uns nicht mehr beliefert, ist okay, denn für abgehobene Preise haben wir keinen Platz im Regal!"

Die klare Kante seitens des Handelsunternehmens erntet bei den Nutzern gemischte Reaktionen. "Danke, dass wenigstens einige Händler den Mumm haben, sich gegen ungerechtfertigte Preiserhöhungen zur Wehr zu setzen!", feiert eine Nutzerin das Statement. Auch an anderer Stelle gibt es Lob dafür, dass Edeka "den Preisdiktatoren den Kampf" ansagt. 

Etliche Kommentatoren sehen das aber anders und bedauern den Wegfall der genannten Markten: "Schade das Edeka uns bevormundet was wir kaufen sollen. Es gibt es Menschen, die gerne bereit sind für ein gutes Produkt mehr auszugeben." Ein Nutzer zweifelt an der Glaubwürdigkeit des größten Einzelhändlers in Deutschland: "Edeka, der Robin Hood für die Verbraucher! Sorry aber die Nummer kauft euch keiner ab, da braucht man sich nur die Preise an der Fleischtheke ansehen."

Einzelhändler kritisiert massive Preisforderungen von Pepsi und Co.

Hintergrund für den offensiven Facebook-Post: ein seit Monaten andauernder Preiskampf zwischen großen Lebensmittelherstellern und Supermarktketten. Kürzlich hatte PepsiCo einen Preis-Konflikt entfacht, weil der Hersteller von Marken wie Pepsi und Rockstar Energy eine Preiserhöhung von 30 Cent für Limonaden und Kartoffelchips ("Lays") forderte. Edeka reagierte darauf mit einer klaren Ansage. Konzerchef Markus Mosa erklärte der Bild: "Für 2023 liegen uns wieder massive Preisforderungen der großen Markenkonzerne auf dem Tisch. Dagegen wehren wir uns." Das Handelsunternehmen verwies darauf, dass man die Pepsi-Preise bereits im vergangenen Sommer um 20 Cent erhöht habe.

Als größter deutscher Einzelhändler hatte sich Edeka im vergangenen Jahr einen juristischen Preis-Streit mit dem Coca-Cola-Konzern geliefert. Der Getränkehersteller hatte die Belieferung von Deutschlands größtem Lebensmittelhändler eingestellt, weil Edeka Forderungen nach höheren Preisen zurückgewiesen hatte. Dagegen hatte Edeka geklagt, unterlag aber September 2022. Das Landgericht Hamburg kippte damals eine einstweilige Verfügung zum Lieferstopp. Nach Auffassung des Gerichts darf Coca-Cola Lieferungen stoppen, wenn die Preise aus Sicht des Getränkeherstellers nicht passen. 

Bereits Ende 2022 hatten die Handelkonzerne Rewe und Edeka vor eine weitere Welle von Preiserhöhungen gewarnt. "Wir haben allein in Deutschland als Rewe Group für das erste Quartal von Markenartiklern Preiserhöhungen im Volumen von mehr als einer Milliarde Euro auf dem Tisch liegen", sagte Rewe-Chef Lionel Souque damals der Deutschen Presse-Agentur. Der Handelsriese werde aber nicht mitmachen. "Wir können und wollen die Preise nicht so stark erhöhen, wie die Industrie das fordert. Die Menschen haben nicht so viel Geld", erklärte der Manager. Bereits im Jahr 2022 habe Rewe durch hartes Verhandeln die Umsetzung von mehr als der Hälfte der Preisforderungen der Hersteller verhindert.

"Gerade große, internationale Konsumgüterhersteller versuchen auch in der aktuellen Situation noch, ihre Gewinnmargen zu erhöhen, und fordern Preiserhöhungen, die nicht gerechtfertigt sind", sagte Souque. Das führe zu Konflikten und manchmal auch zu Regallücken durch Lieferstopps oder Auslistung.

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