• Geld sparen: Geplantes Einkaufen kontra unsinnige Spontankäufe
  • Sinnvolle Spontankäufe als Plan B
  • Verliere trotz Super-Schnäppchen nicht die Kontrolle beim Einkaufen

Kennst du das? - Du bist mit leerem Einkaufswagen und am besten noch mit leerem Magen einkaufen gegangen, nur um dann zu Hause festzustellen, dass du wieder mal viel zu viel gekauft hast. Folge: Lebensmittel landen im Müll, das Geld dafür ist verschwendet. Dagegen hilft geplantes Einkaufen. Doch selten ist im Leben eine einzige Strategie immer richtig. Geschäfte reduzieren nämlich oft verderbliche Ware schon erheblich, wenn der Ablauf des MHD (Mindesthaltbarkeitsdatums) bevorsteht oder Verbrauchsdatums (zum Beispiel bei Hackfleisch) droht. Da sind oft 30 bis 70 Prozent Nachlass drin – wenn man weiß, wie. Und schon hast du der Inflation ein Schnippchen geschlagen, zumindest bei Lebensmitteln.

Mit offenen Augen durch den Laden gehen

Verderbliche Lebensmittel werden im Laden meist mehrmals täglich durchgecheckt. Von daher gibt es bestimmte Zeiten, in denen du die besten Schnäppchen machen kannst. Natürlich variiert das je nach Laden, aber meist läuft die erste Reduzier-Runde gegen 11 Uhr, die zweite dann eher gegen Ende der Öffnungszeit, oft zwischen 17 und 18 Uhr. Auch die Backwaren aus dem Backshop werden dann günstiger. Denn gegen 20 Uhr schließen die meisten Läden, dann muss die Ware vielleicht aus dem Regal geräumt und weggeworfen werden.

In diesem Fall bliebe für den Händler nur Verlust. Schlägt er seine Bestände aber drastisch reduziert los, spart er sich den Aufwand für die Entsorgung, tut etwas für seine Kundschaft und bekommt wenigstens ein bisschen Geld in die Kasse. Das ist deine Chance: Spare Geld, tue etwas gegen Lebensmittelverschwendung, gönn dir auch mal etwas, was zum Normalpreis dein Budget übersteigen würde oder etwas, das dich interessiert.

Achte darauf, dass die ausgezeichneten Preisnachlässe später auch wirklich an der Kasse abgezogen werden – hier passieren oft Fehler, weil der Rabatt nur an der Ware vermerkt, aber nicht auch im System programmiert wurde.

Beim Einkauf nicht den Überblick verlieren

Das Beispiel Obst und Gemüse zeigt, wie schnell ein vermeintliches Schnäppchen zu einer teuren Verschwendung werden kann. Ist das reduzierte Obst schon dabei, sich in seine Bestandteile aufzulösen – lasse die Finger davon. Bei allen Schnäppchen gilt, dass sie nur Schnäppchen sind, wenn die Ware noch in Ordnung ist. Bevor du den Wagen mit günstigen Angeboten vollstopfst, überlege genau, ob du die Menge auch verbrauchen kannst, bevor sie verdirbt. Denn sonst produziert jede vermeintliche Einsparung im Grunde mehr rausgeworfenes Geld.

Bei weniger empfindlichen Artikeln kannst du dagegen eher zuschlagen. Ein Beispiel: Deine Lieblings-Cracker gibt es im Sonderpostenmarkt für 1/3 des normalen Preises. Sie sind trotz Erreichen des MHD noch lange ohne Qualitätsverlust haltbar. Da kann es sinnvoll sein, gleich einen Karton mitzunehmen. Ein weiteres Beispiel: Deine Lieblingsschokolade wird für 0,59 Euro statt für 1,29 Euro angeboten. Bei richtiger Lagerung hält sich Schokolade auch nach dem MHD. 55 % Ersparnis für ein Produkt, das du auf jeden Fall haben willst? - Das ist sicherlich ein Grund, mengenmäßig zuzuschlagen.

Doch genau hier liegt eine Gefahr des spontanen Schnäppchenkaufs. Wer große Vorräte daheim hat, isst vielleicht mehr, was problematisch für Gesundheit und Gewicht werden kann. Und wer mehr konsumiert, spart weniger. Hier solltest du sehr genau überlegen, wann sich deine Schnäppchenkäufe von einer intelligenten Strategie in unvernünftiges Raffen und Horten verwandeln.

Günstige Spontanschnäppchen gibt es auch im Non-Food-Bereich

Es muss nicht immer Essbares sein, bei dem sich überraschend viel sparen lässt. Immer wieder taucht Ware aus Überproduktion oder Insolvenzen in den Geschäften auf.

Dies zeigt sich etwa an diesem Beispiel beim Kauf von Kopierpapier: Normalerweise zeigen dir Preisvergleichsportale wie idealo.de für 500 Blatt DIN A4 80 Gramm pro Quadratmeter einen Preis von circa 5 Euro an. Dieselbe Qualität gibt es zwischendurch auch mal günstiger, nämlich für 2,99 Euro, was fast 40 Prozent Ersparnis bedeutet.

Ein anderes Beispiel für Preiskracher aus dem Non-Food-Bereich ist Kleidung in Größen außerhalb der Norm. Hier kaufst du vielleicht teuer am Anfang der Saison, dafür sehr viel billiger am Ende, wenn die Händler keine Chance mehr sehen, die Ware loszuschlagen.

Fazit: Mit Plan und trotzdem spontan – das ist die optimale Strategie

Am besten gehst du beim Einkauf so vor:

  1. Mache dir vorher einen Plan, was du auf jeden Fall brauchst. Das kaufst du auch.
  2. Gehe trotzdem mit offenen Augen durch die Regale.
  3. Wenn du etwas Interessantes seht, stelle fest, wie lange es noch haltbar ist.
  4. Überlege genau, ob du es vor dem Verderben sicher verbrauchen wirst.
  5. Wenn alle Zeichen auf "Kauf" stehen – kaufe es.
  6. Vergegenwärtige dir bei jedem Kauf, wie viel du gespart hast.
  7. Überprüfe, ob du die Schnäppchen tatsächlich verbrauchen konntest.
  8. Passe dein Einkaufsverhalten dementsprechend beim nächsten Spontankauf an.

Wenn du diese Tipps beherzigst, sind geplante und spontane Käufe kein Gegensatz, sondern nur zwei verschiedene Seiten ein und derselben Medaille, die da heißt: Sparen mit Verstand und Spaß.

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