Haferflocken im Test: Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat eine Untersuchung durchgeführt, in der kernige Haferflocken aus (Bio-) Supermärkten, Discountern und Drogerien genauer unter die Lupe genommen wurden - mit unschönen Ergebnissen. Bei insgesamt 29 Produkten, wovon 16 Bio-zertifiziert sind, wurden zum Teil erschreckende Inhaltsstoffe entdeckt. (Redaktioneller Hinweis: Die Ergebnisse beziehen sich auf einen Test aus dem Oktober 2022) Öko-Test: Giftige Substanzen in Haferflocken nachgewiesen - Mineralöl, Pestizide, Schimmelpilzgifte In einigen Produkten wurden Spuren von Schimmelpilzgiften, dem Pestizid Glyphosat und sogar Mineralölbestandteile gefunden. Von den getesteten Haferflocken wiesen drei Produkte "stark erhöhte Giftwerte" auf (Norma, Rewe und Aldi), in einem Produkt konnten "erhöhte Werte nachgewiesen werden ("Jeden Tag"). Obwohl sie die meisten Marken aus den Tests empfehlen könnten, warnt Öko-Test vor den Verunreinigungen mancher Produkte: Mehrere Produkte im Test sind mit gesundheitsschädlichen Pilzen belastet. Der Grund dafür sind die sogenannten T-2- und HT-2-Toxine. Die Gifte seien in Schimmelpilzen enthalten, die den Hafer schon auf dem Feld befallen würden. Diese Haferflocken fallen im Test durch und sollten laut Öko-Test nicht verspeist werden: "Golden Breakfast" Haferflocken kernig von Norma "Ja!" Kernige Haferflocken von Rewe "Jeden Tag" Haferflocken kernig von Zentrale Handelsgesellschaft (zum Beispiel verkauft bei Edeka) "Knusperone" Kernige Haferflocken von Aldi Zentrale Handelsgesellschaft und Rewe äußern sich zu Testergebnissen Die Zentrale Handelsgesellschaft hat auf Nachfrage von inFranken.de mitgeteilt, dass es sich bei den "Jeden Tag" Haferflocken kernig 500 g um ein "sicheres Lebensmittel" handelt. Laut dem Unternehmen sind die nachgewiesenen Pestizide "innerhalb der gesetzlichen Rückstandhöchstmengen".  Das Unternehmen schreibt weiterhin: "Wir haben die Rückstellmuster des Herstellers angefordert und selbst im Labor untersuchen lassen. Diese Eigenanalysen zeigen einen Wert von < 3µg/kg für die Summe aus T2 und HT2 in der von Öko-Test untersuchten Charge. Dieser Wert hätte keine Abwertung zur Folge." Auch die letzten Regelanalysen hätten keine Pestizidbelastungen festgestellt. Die Rewe Group teilt auf Nachfrage mit, dass ihre Haferflocken regelmäßig durch Labore geprüft werden. Sie schreibt weiterhin: "Alle Stoffe, die Öko-Test prüft, lassen wir ebenfalls regelmäßig prüfen. Sollte es hierbei zu Grenzwertüberschreitungen kommen, gelangt die betroffene Ware nicht in den Markt." Die "Ja!" Kernige Haferflocken, welche Öko-Test geprüft hätte, seien laut Rewe Group zum Verzehr geeignet. Öko-Test bewerte anders als der Gesetzgeber. Anfragen an Norma und Aldi von inFranken.de sind aktuell noch unbeantwortet.  Schwerwiegende Immunschäden durch Haferflocken möglich In den Haferflocken von Norma, Aldi und Rewe konnten "stark erhöhte" Werte der Gifte T-2- und HT-2 nachgewiesen werden. Die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit festgelegte tägliche tolerierbare Aufnahmemenge des Gifts wäre für einen Erwachsenen, der 60 Kilogramm wiegt, mit einer 40-Gramm-Portion bereits überschritten. Bei einem dreijährigen Kind, das etwa 15 Kilogramm wiegt, läge die Belastung schon bei einem verdreifachtem TDI, was bei täglicher Einnahme langfristig zu schwerwiegenden Immunschäden führen könnte. Das Gesamturteil für alle drei Produkte lautet deshalb "ungenügend".  Neben Schimmelpilzen steckten auch in einigen Marken das Spritzgift Glyphosat: Unter anderem die "Knusperone Kernige Haferflocken" von Aldi, die Haferflocken von Penny und die "Golden Breakfast Haferflocken" von Norma enthielten – mindestens in Spuren – Glyphosat.  Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) stuft Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend für den Menschen" ein. Demgegenüber sieht die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) keinen Krebsverdacht. Trotz Uneinigkeiten über die direkten Risiken für den Menschen ist jedoch klar: Das Gift schädigt die Artenvielfalt und könnte laut einer Studie der Uni Konstanz für den "dramatischen Rückgang von Insekten" verantwortlich sein.  In einigen Haferflocken stecken Pestizide wie Glyphosat und Chlormequat In zwei Bio-Produkten wurde ein weiteres Pestizid gefunden. Obwohl die gemessenen Werte des Pestizids Chlormequat niedrig sind, überschreiten sie den Orientierungswert des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN). Die beiden Hersteller wollen den Sachverhalt prüfen. Die "größte Verunreinigung im menschlichen Körper" würden die Mineralölbestandteile darstellen, die in wenigen Produkten gemessen wurden. Sie würden meist über den Produktionsprozess, zum Beispiel über Schmieröle an Maschinen, an die Produkte gelangen. Was sie genau im Körper anrichteten, sei bisher noch unerforscht.  Laut Öko-Test zog Norma die geprüfte Charge Haferflocken nach dem Test aus dem Verkehr. Das Produkt wies den höchsten gemessenen Gehalt an Glyphosat im Test auf und war mit Schimmelpilzgiften belastet.