Änderungen im Supermarkt: Das kommt 2023 auf Kunden zu Aldi, Lidl, Edeka & Co. haben Veränderungen angekündigt Preise, Tierhaltungslogo, keine Handzettel, "Click & Collect" und mehr Was ändert sich in Supermärkten? Zu Beginn des neuen Jahres 2023 werden die laufenden Konditionsverhandlungen zwischen Industrie und Handel weitergeführt. Die ersten Gespräche eskalierten immer wieder - es kam zu Auslistungen und Lieferstopps. Diese Entwicklung könnte sich im ersten Quartal noch weiter verschärfen. Änderungen im Supermarkt und beim Discounter: Diese Produkte werden teurer Obwohl im letzten Jahr bereits viele Hersteller ihre Preise erhöht haben, droht eine weitere Welle der Preiserhöhungen.  "Wir haben allein in Deutschland als Rewe Group für das erste Quartal von Markenartikeln Preiserhöhungen im Volumen von mehr als einer Milliarde Euro auf dem Tisch liegen", berichtet Rewe-Chef Lionel Souque in einem Interview. Der Handelsriese wolle da aber nicht mitmachen. Was soll alles teurer werden? Laut chip.de müssen sich Kund*innen bei Joghurt, Softgetränken, Waschmittel, Drogerie-Artikel, Fertiggerichten, Käse, Milch, Butter, Konservenprodukten und auch bei Süßwaren auf Preiserhöhungen einstellen. Vor den Feiertagen zum Jahresende wurde bereits Toastbrot, Baguette und Tiefkühlpizzen teurer. Lücken im Supermarkt-Regal drohen auch 2023 Supermärkte, wie Rewe, Penny, Aldi, Edeka und Lidl wollen diese Preiserhöhungen nicht akzeptieren. Daher könnte es bei weiter andauernden Gesprächen zu Auslistungen und Regallücken in den Supermärkten kommen.   Die Konditionsverhandlungen beginnen in der Regel im Herbst und ziehen sich bis Mitte Februar hin. An den Verhandlungen nehmen jene Firmen teil, die zwei Drittel des Gesamtsortiments bei Aldi, Lidl, Rewe, Penny, Edeka, Netto, Hit und anderen Händlern ausmachen. Bei den Gesprächen geht es aber nicht nur um die Preise für die nächsten Monate, sondern auch um Werbung, Positionierung der Produkte in den Filialen und Lieferkonditionen. In den Vorjahren haben diese Verhandlungen immer wieder zu Auslistungen von Produkten geführt. Aus den Beratungen wurden Streitereien, die Verkaufs- und Lieferstopps zur Folge hatten. Fleisch- und Wurstkauf: Tierhaltungslogo kommt Vielen Menschen ist es wichtig, dass Tiere unter artgerechten Bedingungen gehalten und geschlachtet werden. Seit Jahren wird darüber diskutiert, wie eine solche Kennzeichnung auf Fleischprodukten aussehen soll. In 2023 soll es die erste Kennzeichnung für Fleisch geben - genauer gesagt für Schweinefleisch. Das Logo ist schlicht gehalten: Ein weißes, leicht abgerundetes Rechteck, in dem in schwarzer Umrandung "Tierhaltung" steht. Die Haltungsform anzeigen soll dann ein schwarz ausgefülltes kleineres Rechteck - mit fünf kleinen Rechtecken für die Kategorien. var noglomex=true;var cp_dependency = "opinary"; Das sind die fünf Kategorien während der Mast:  Die Kennzeichnung beginnt bei der Haltungsform "Stall" mit den gesetzlichen Mindestanforderungen. Die Stufe "Stall + Platz" gibt mindestens 20 Prozent mehr Platz vor. Die Stufe "Frischluftstall" bedeutet, dass es Kontakt zu Außenklima - etwa mit offenen Stallseiten - gibt. Außerdem gibt es die Stufen "Auslauf / Freiland". Die letzte Stufe ist "Bio". Rewe stellt Handzettel ein: keine gedruckten Prospekte mehr Viele Sparfüchse nutzen die Prospekte von Supermärkten wie Rewe, um auf Angebote aufmerksam zu werden oder Preise zu vergleichen. Doch damit ist in 2023 Schluss. Rewe will zum Juli 2023 den wöchentlichen Prospekt nicht mehr drucken. Grund seien Nachhaltigkeitsaspekte. Stattdessen setzt Rewe verstärkt auf digitale Kanäle, um seine wöchentlich rund 200 Sonderangebote zu präsentieren. Wer keine Angebote mehr verpassen will, braucht dann entweder die Rewe-App, die Rewe-Homepage oder WhatsApp. Über den Messengerdienst sollen Kundinnen und Kunden nach einer kurzen Anmeldung die Angebote jeweils sonntags per Nachricht erhalten. Auch Händler wie Aldi Süd, Aldi Nord, Kaufland, Netto Marken-Discount oder Penny setzen seit 2022 verstärkt auf den Prospekt per WhatsApp. Es wäre möglich, dass noch andere Discounter und Supermärkte folgen, die den Handzettel abschaffen. Neue Filialen und Konzepte: Online-Shops und Märkte ohne Kasse In 2023 soll es weitere Filialeröffnungen in Deutschlands Städten geben. Außerdem testen Discounter wie Aldi Süd, Aldi Nord, Lidl und Netto Marken-Discount neue digitale Möglichkeiten aus. Aldi Nord, Aldi Süd, Kaufland, Lidl und Penny werden auch in 2023 weiter an ihren Online-Shops arbeiten. Lidl setzt hingegen auf die eigene App "Lidl Plus", die bereits millionenfach heruntergeladen wurde. Netto Marken-Discount eröffnete schon 2021 die erste "Pick & Go"-Filiale. Aldi Nord folgte nun im niederländischen Utrecht. Das "Shop & Go"-Format von Aldi kommt komplett ohne Kasse aus. Kund*innen scannen die Produkte über die hauseigene App ab, am Ende zeigen am Ausgang den Zahlungscode und bezahlen per App oder digitaler Kasse. Was sich bei Aldi Süd jetzt noch alles ändert, haben wir in einem separaten Artikel zusammengefasst. Auch Rewe startete in Köln ein ähnliches Format. Kassenlose Filialen werden zunehmend eine Rolle im deutschen Einzelhandel spielen. Allerdings wollen die Händler damit nur Möglichkeiten testen. Flächendeckend sollen Kassen ein wichtiger Bestandteil der Märkte bleiben. "Click & Collect" wird immer wichtiger in Supermärkten Seit Mitte 2019 können Kund*innen über "Click & Collect" Lebensmittel bei Rewe kaufen. Rewe bietet diesen Service in 250 Filialen in Deutschland an und gilt damit als Vorreiter im Lebensmittelhandel. Netto Marken-Discount, einzelne Edeka-Filialen und auch Penny folgten mit einem "Click & Collect"-Service. Dabei legen Kundinnen und Kunden ihre Produkte in den Online-Warenkorb, bezahlen diesen online und holen die Einkäufe dann im Laden ab. "Click & Collect" wird seit Jahren bei Ikea und Mömax, bei Conrad, Saturn und Media-Markt sowie bei Decathlon, Tchibo, Zara, Uniqlo, Mango, C&A und H&M angeboten. Immer mehr Einzelhändler müssen sich darauf einstellen, denn diese Art des Einkaufens gewinnt bei Kund*innen "immer mehr an Bedeutung", wie es in einer Studie des E-Commerce-Verbandes BEVH und des Marktforschungsunternehmens Creditreform Boniversum heißt. 60 Prozent der Befragten haben den Service laut Studie schon genutzt. Die Befragten schätzen dabei vor allem, dass sie Versandkosten sparen und frei entscheiden können, wann sie ihre Bestellung abholen. Supermarkt und Discounter: Änderungen auch am Eingang Auch an den Eingängen der Supermärkte und Discounter gibt es 2023 leichte Veränderungen. Sämtliche Filialen von Edeka, Rewe, Penny, Kaufland, Hit, Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl oder Netto Marken-Discount schalten in den Nachtstunden die Außenbeleuchtung aus. Auch Werbetafeln werden in den Abendstunden deaktiviert, um Stromkosten zu sparen. In nahezu allen Supermarkt-Filialen werden außerdem Zeitschaltungen und Temperatureinstellungen bei Heizungen angepasst. Die automatischen Schiebetüren werden zudem so eingestellt sein, dass weniger Heizenergie nach außen dringen kann. Die Eingangstüren öffnen dadurch schneller und schließen ebenfalls zügig, um Heizenergie zu sparen. Übrigens: Auch der Discounter Lidl hat eine große Änderung angekündigt - und wird damit zum Vorreiter in Deutschland.