Die neuen Einweg-Pfand-Regelungen sollen das Pfandsystem in Supermärkten und Discountern verändern. Einige Regeln sind besonders gut zu wissen: Ob es eine Pfand-Obergrenze bei Aldi, Lidl und Co. gibt, welche Spezial-Regeln manche Filialen implementieren und ob Märkte überhaupt verpflichtet sind, Pfand anzunehmen, verraten wir dir hier.

Lange Schlangen am Pfand-Automaten, weil jemand auf einmal Säcke voller Leergut abgeben will - wer kennt das nicht? Das Warten am Automaten kann lästig sein. Vor allem dann, wenn der Pfand-Automat auch noch irgendwann voll ist und erst vom Personal entleert werden muss. Gibst du dein Pfand regelmäßig ab oder sammelst du die Flaschen und Dosen über Wochen hinweg? Wir verraten dir, welche Pfand-Regeln es bei Aldi, Lidl, Rewe und Co. gibt - und ob du auf eine Abgabe-Obergrenze achten solltest. 

Pfand-Regeln im Supermarkt: Aldi, Lidl und Co. dürfen selbst entscheiden

Einige Discounter und Supermärkte haben die Nase voll von den riesigen Mengen Pfand auf einmal und machen deshalb von ihrem Hausrecht Gebrauch: Sie führen eine Pfand-Grenze ein. In manchem Markt dürfen nur noch 20 Flaschen und Dosen auf einmal abgegeben werden - und das ist auch erlaubt. 

Nicht nur für Flaschensammler ist diese Einschränkung ärgerlich, auch nach einer Geburtstagsparty oder einer anderen Feier können mehr leere Dosen und Flaschen anfallen, die nach dem Wochenende abgegeben werden müssen. Das Verpackungsgesetz sieht zwar vor, dass Supermärkte bestimmtes Pfand-Gut zurücknehmen müssen. Es gibt aber noch keine gesetzliche Regelung dafür, ob eine Höchstmenge festgesetzt werden darf. Viele Märkte nutzen diese Lücke aus.

Grundsätzlich verweigert werden darf die Pfand-Rücknahme aber nicht. Einwegflaschen aus PET müssen überall dort zurückgenommen werden, wo Produkte aus demselben Material verkauft werden. Mehrwegflaschen müssen in der Regel dort abgegeben werden, wo sie gekauft wurden. Die meisten Händler nehmen das Leergut aber auch zurück, wenn sie die Marke selbst nicht regulär verkaufen.

Pfand-Rückgabe: Das gilt im Supermarkt - und darauf solltest du achten

Im Supermarkt hat sich mit Beginn des Jahres 2022 einiges geändert: Unter anderem wurde das Pfandsystem überarbeitet. Bis Dezember 2021 war der Inhalt ausschlaggebend. Jetzt bestimmt die Verpackung, ob Pfand anfällt. Es fielen bis 2021 Wasser, Erfrischungsgetränke mit Kohlensäure und ohne Kohlensäure, Biere und Biermischgetränke unter die Pfandpflicht. Seit 2022 sind Milch-, viele Frucht- und Gemüsesäfte hinzugekommen. Auch Nischenprodukte wie Apfelwein, Cider oder Energydrinks sind nicht mehr wie bisher pfandfrei. Normalerweise kannst du dein Pfand in jedem Supermarkt abgeben.

Aber Achtung: Kleine Supermärkte müssen nur die Marken zurücknehmen, die sie auch selbst verkaufen. Händler mit einer Verkaufsfläche von weniger als 200 Quadratmetern  müssen nur Einwegflaschen zurücknehmen, die sie selbst im Sortiment führen. Der reguläre Supermarkt ist aber meist größer.

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