Viele Menschen essen gerne Wildfisch, da sie davon ausgehen, dass dieser gesünder ist als beispielsweise ein Rindersteak. Ein Forscherteam aus den USA hat nun jedoch eine ekelerregende Entdeckung gemacht, die dem entgegensteht. Forscher aus USA entdecken Chemikalien in Wildfischen Sie stellen in einer Studie fest, dass Personen, die einen einzigen Süßwasserfisch essen, der in einem Fluss oder See in den USA gefangen worden ist, genauso gut einen Monat lang Wasser zu sich nehmen könnten, welches mit besonders langlebigen und potenziell gesundheitsschädlichen Chemikalien verseucht ist. Pro Kilogramm Wildfisch hätten sie im Durchschnitt 9,5 Mikrogramm per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) gefunden. Diese Chemikalien kommen vor allem in Produkten wie Shampoos, Make-up, Beschichtungen sowie Verpackungen vor. PFAS zerfallen nur sehr langsam und werden daher auch "ewige Chemikalien" genannt. Schon seit Jahren werden diese in Wasser und Luft nachgewiesen. Weil sie sich so schwer zersetzen, sammeln sie sich im Laufe der Zeit in der Luft, im Boden, im Wasser von Seen und Flüssen, in der Nahrung und auch im Körper an. Sie gelten als gefährlich für die Gesundheit und werden mit Leberschäden, hohen Cholesterinspiegeln, verminderten Immunreaktionen und verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht. "Größte chemische Bedrohung für die Menschheit" Die Forscher analysierten zwischen 2013 und 2015 rund 500 Proben von Fischen, die sie aus Seen und Flüssen gefischt hatten. Dabei bemerkten sie, dass Wildfische 278 Mal mehr PFAS enthielten als kommerziell verkaufte Zuchtfische. "Ich kann keinen Fisch mehr sehen, ohne sofort an seine Belastung mit PFAS zu denken", sagt der Studienleiter David Andrews. Besonders wütend machen ihn die Unternehmen, die PFAS herstellten oder nutzten und "den Globus kontaminiert haben, ohne Verantwortung dafür zu tragen". Patrick Byrne, ein Experte für Umweltverschmutzung an der John-Moores-Universität in Liverpool, bezeichnet PFAS als "wahrscheinlich die größte chemische Bedrohung für die Menschheit im 21. Jahrhundert". Er war zwar nicht an der Studie beteiligt, doch er sieht sie als "ersten Beweis für eine weitverbreitete Übertragung von PFAS direkt von Fischen auf den Menschen." Deutschland, Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Schweden haben kürzlich einen gemeinsamen Vorschlag zur Beschränkung von PFAS bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) abgegeben. Sie fordern, dass EU-weit PFAS ausreichend kontrolliert werden. Zum Weiterlesen: Regenwasser trinken: Wie sicher ist das? Studie liefert schockierende Ergebnisse