Ein "Kannibalen"-Sonnensturm raste Ende Oktober auf die Erde zu, die "höchste Warnstufe der Nasa" sei erreicht gewesen und nicht nur Mobilfunk und Satellitenkommunikation könnten gestört sein, sondern sogar die ganze Stromversorgung sei  potenziell in Gefahr gewesen . Was wie der Vorbote des Untergangs daherkommt, ist eigentlich keiner, wenn auch nicht ganz unbedeutend. Denn der aktuelle Sonnensturm legt einige Defizite der aktuellen Kommunikationstechnik schamlos offen.  Ganz grundsätzlich sind die Auswirkungen der regelmäßig stattfindenden Sonnenstürme überwiegend minimal. Im aktuellen Fall des "kannibalen" Sonnensturms ist mit "moderaten" Auswirkungen zu rechnen, wie die "National Oceanic and Atmospheric Administration" (NOAA) mitteilt. Der Sturm wurde auf das Level "G2" hochgestuft. G2 bedeutet, dass die geomagnetischen Effekte des Sonnensturms "moderat" ausfallen. Erst Stufe fünf entspräche einem sehr starken Effekt. Ein Sonnensturm wird "Kannibale" genannt, wenn er wie dieser Ende Oktober auf seinem Weg mehrere kleinere Sonneneruptionen verschlingt und absorbiert.  Sonnensturm legt Probleme der Kommunikationsmittel offen Die NASA stufte den Sonnensturm zwar in die stärkste Kategorie "X" ein, dort aber lediglich in der niedrigsten-möglichen Stufe, der Stufe eins. Ab der Klasse X10, erklärt ein Sprecher der NASA, handele es sich um eine "ungewöhnlich intensive" Eruption. Ursprünglich hatte das "Space Weather Prediction Center" (SWPC), ein Büro der NOAA, mehrere Sonnenausbrüche beobachtet, die am Montag, 1. November 2021, begonnen hatten. Seitdem werden mehrere sogenannte "koronale Massenauswürfe" (CMEs) erzeugt. Das sind Blasen aus heißem Gas und einem Magnetfeld. Die aktuellen CMEs haben sich allerdings im All in Richtung Erde bewegt, weshalb sie besonders kritisch beobachtet werden.  Da von diesen CMEs potenzielle Gefahren ausgehen könnten, warnte der SWPC vorsorglich, was Folgen des aktuellen geomagnetischen Sturms sein könnten. In dieser Warnung mit eingeschlossen waren "mögliche Spannungsunregelmäßigkeiten im Stromnetz, falsche Alarme bei einigen Schutzgeräten" sowie "vorübergehende Probleme bei der Satellitennavigation (GPS)." Trotzdem sollte die kosmische Bedrohung nicht einfach als Alarmismus abgetan werden. Denn: Unsere Sonne steht erst am Anfang eines neuen 11-jährigen Sonnenzyklus, schildern Forschende der NOAA. In diesem fallen laut Experten und Expertinnen die Eruptionen deutlich intensiver und stärker aus, als noch in den Jahren zuvor. Den voraussichtlichen Höhepunkt dieser Entwicklung soll die Sonne 2025 erreichen.  "Kommunikationstechnik muss für zukünftige, starke Sonnenstürme gerüstet werden" In einer aktuellen Studie mit dem Titel "Solar Superstorms: Planning for an Internet Apocalypse" hat sich ein Team aus Forscherinnen und Forschern bereits mit dieser Entwicklung befasst und offengelegt: Unsere aktuelle Kommunikationstechnik ist extrem anfällig für tatsächlich starke Sonnenstürme.  Ist die Erde etwa einmal einem besonders starken Sonnensturm ausgesetzt, der geladene Teilchen in unsere Erdumlaufbahn feuert, dann hätte das nicht nur Auswirkungen auf unsere Stromnetze und Satelliten, sondern auch auf den Internet-Zugang, der langfristig lahmgelegt werden könnte, erklärt die US-Forscherin Abdu Jyothi von der University of California. Ihrer Meinung nach sollten deshalb schon jetzt die Schutzmaßnahmen gegen solche Sonnenstürme intensiviert werden.