Kosten für den Einbau Angebote einholen und Auswahl des Solateurs Kellerräume sind der beste Standort Was ist, wenn der Wechselrichter kaputt ist? Rechtliche Vorgaben beachten Die Auswahl und den Einbau eines Wechselrichters in eine PV-Anlage solltest du Fachleuten (Elektroniker) überlassen. Eine PV-Solaranlage selber zu installieren ist zwar möglich, aber für den Laien und Hobby-Handwerker keine gute Idee. Bei einer fehlerhaften Installation droht der Ausfall der kompletten PV-Anlage und der Verlust der Gewährleistung. Kosten für den Einbau Eine gute Idee ist es dagegen, einen Fachbetrieb (Elektroniker*in, Dachdecker*in, Solateur*in) zu finden, der die Arbeiten erledigt. Wechselrichter werden üblicherweise komplett mit der PV-Anlage angeschafft und installiert, deshalb sind viele Arbeiten zu erledigen. Für die Gesamtinstallation der PV-Anlage fallen Handwerkerkosten von 1.500 bis 3.000 Euro an. Bei alten Häusern kann dies sogar mehr sein.  Die beste Möglichkeit 'gute Handwerker' zu finden, sind vertrauenswürdige Empfehlungen von Freunden, Nachbarn, Arbeitskollegen und Verwandten. Kennst du jemanden, der bereits eine PV-Anlage besitzt? Wenn ja, dann frage nach folgenden Punkten:  Wie verliefen die Arbeiten? Wie lange haben sie gedauert? Gab es eine Beratung vor Ort?  Wie gut war der Kundenservice nach der Installation? War dieser stets erreichbar?  Wie ist die Leistung der Solarmodule? Halten sie, was versprochen wurde?  Hast du die Garantien in Anspruch genommen? Wie war die Abwicklung?  Hattest du Probleme? Wie wurden diese vom Solarfachbetrieb gelöst?  Solltest du niemanden kennen, der eine PV-Anlage besitzt, dann schau dir die Dächer in deiner Umgebung an. PV-Anlagen-Besitzer sind oft hilfsbereit und teilen gerne ihre Erfahrungen.   Angebote einholen und Auswahl des Solateurs Unabdingbar ist, dass du zuerst mehrere PV-Angebote einholst und vergleichst. Wenn die vorliegen, prüfe die folgenden Punkte:  Haben die Handwerker oder die Solar-Fachbetriebe Referenzen vorzuweisen? Erfahrene und seriöse Solarteure (Fachleute für alles rund um Solarenergie) sollten eine große Anzahl an Referenzen vorweisen können.  Findet ein Termin vor Ort statt? Eine gute Montagefirma begutachtet das Dach bei einem kostenlosen Termin vor Ort. Kommt dieser Termin nicht zustande, ist dies ein Zeichen dafür, diesen Betrieb nicht zu beauftragen.  Fragen und noch einmal Fragen stellen. Stelle viele Fragen. Wenn die Antworten bereits vor dem Kauf nur zögerlich kommen, dann wird sich das nach dem Kauf vermutlich nicht ändern.  Solateure sind knapp und haben gut zu tun: Der aktuelle Boom bei PV-Anlagen führt zu einer großen Auslastung bei den Handwerkern. Mit einer schnellen Auftragserledigung kannst du deshalb nicht rechnen. Plane also Zeit ein. Je größer die installierte PV-Anlage ist, desto mehr lohnt sich die Anschaffung eines Wechselrichters mit hohem Wirkungsgrad und Leistung. Schließlich willst du Leistungsverluste vermeiden, damit sich die Anschaffung der PV-Anlage möglichst innerhalb kurzer Zeit amortisiert. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Mehrkosten für einen effizienteren Wechselrichter (größere Leistung) in Kauf zu nehmen. Kellerräume sind der beste Standort Bei der Montage eines Wechselrichters kommt es auf einen geeigneten Aufstellungsort an. Besonders wichtig ist, dass das Gerät vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, direkter Sonneneinstrahlung und Frost geschützt wird. Da Wechselrichter Abwärme produzieren, sollten sie außerdem so befestigt sein, dass die Versorgung mit Frischluft gewährleistet ist. Der Keller ist ein guter Ort. Mit einem geeigneten Aufstellungsort erhöhst du den Wirkungsgrad und die Haltbarkeit deines Wechselrichters. Wird ein Wechselrichter allerdings so aufgestellt, dass er Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, dann kann es zu Beschädigungen und vorzeitigen Defekten kommen. In einem solchen Fall greift die Herstellergewährleistung nicht und du musst für den entstandenen Schaden selber aufkommen.  Für den Anschluss des Wechselrichters an die Solarmodule nutzt der Experte ein Gleichstromkabel. Da die Entfernungen zwischen den Modulen und dem Wechselrichter in der Regel weit ist, solltest unbedingt darauf achten, dass das Kabel einen geringen Innenwiderstand und somit wenig Verluste hat. Kupferkabel mit großen Kabelquerschnitten sind gut geeignet. Was ist, wenn der Wechselrichter kaputt ist? Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung oder Staub tragen dazu bei, dass Wechselrichter Defekte aufweisen. Aber auch ohne schädliche Außeneinflüsse ist davon auszugehen, dass du den Wechselrichter während der Lebenszeit einer PV-Anlage mindestens einmal austauschen musst.  In jedem Fall ist es empfehlenswert, das Gerät durch einen zertifizierten Fachbetrieb austauschen zu lassen. Nur so kannst du selbst verschuldete Schäden an der PV-Anlage ausschließen und im Zweifelsfall Ansprüche beim Hersteller geltend machen. Wenn du eine Solaranlage mietest, statt zu kaufen, übernimmt die Kosten in der Regel der Anbieter.  Wenn du den Wechselrichter unter idealen Bedingungen in einem trockenen und kühlen Raum installieren lässt, dann kannst du mit einer Betriebsdauer von etwa 15 Jahren rechnen. Ist das Gerät fachgerecht installiert und trotzdem nach kurzer Zeit defekt, greift die Gewährleistung (üblicherweise zwei Jahre) des Herstellers.  Rechtliche Vorgaben beachten Um eine höchstmögliche Netzstabilität für das öffentliche Stromnetz zu gewährleisten, hat der Gesetzgeber 2012 eine Anwendungsregel (VDE-AR-N 4105) festgelegt. Demnach muss bei der Installation einer PV-Anlage mit einer Leistung von weniger als 135 kW und einem Anschluss an das Niederspannungsnetz ein dreiphasiger Wechselrichter eingebaut sein. Für eine Synchronisation mit dem Niederspannungsnetz sind drei Phasen nötig. Auf diese Weise soll eine Vielzahl von privaten PV-Anlagen Strom in das öffentliche Netz einspeisen, um so die Netzstabilität zu erhöhen und dieses vor Ausfällen zu schützen. Der Weg zur eigenen PV-Anlage ist auch mit Formalitäten verbunden. Als Errichter meldet meistens der Installationsbetrieb die PV-Anlage beim Stromnetzbetreiber an. Der Netzbetreiber ist Ansprechpartner für den Anschluss der Anlage ans Stromnetz. Er nimmt außerdem den Überschussstrom ab und vergütet jede eingespeiste Kilowattstunde nach den Vergütungssätzen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). An ihn musst du bestimmte Daten einmalig und jährlich melden. Die meisten Netzbetreiber schlagen vor, einen Einspeisevertrag abzuschließen. Dieser Vertrag ist nach dem EEG aber nicht erforderlich.  Du musst die PV-Anlage und – falls vorhanden – auch den Batteriespeicher bei der Bundesnetzagentur ins Marktstammdatenregister eintragen. Meldepflichtig sind die Inbetriebnahme, die Stilllegung, technische Änderungen und auch ein Betreiber*innenwechsel. Diese Pflicht besteht für ältere Anlagen genauso und funktioniert nur online. Gibt es eine Förderung? Die bundeseigene Förderbank KfW unterstützt den Kauf von PV-Anlagen mit zinsgünstigen Darlehen. Im Rahmen der ebenfalls bei der KfW zu beantragenden BEG-Förderung für den Kauf oder die Sanierung von energieeffizienten Wohngebäuden sind unter bestimmten Voraussetzungen sogar Zuschüsse für eine PV-Anlage möglich. Hierbei musst du aber auf die EEG-Vergütung verzichten, dich also für die lukrativere der beiden Fördermöglichkeiten entscheiden.  In manchen Kommunen, Regionalverbänden oder in einigen Bundesländern gibt es Zuschüsse für PV-Anlagen oder für Batteriespeicher (in Bayern gab es das 10.000-Dächer-Programm, was inzwischen aber ausgelaufen ist). Die örtlichen Klimaschutzmanager oder Energieberater kennen in der Regel die Möglichkeiten und Details. Die Stadtwerke Bamberg werben, angesichts knapper Fördermöglichkeiten in Bayern, mit einem besonderen Leasing-Modell: Die Stadtwerke errichten auf eigene Kosten eine PV-Anlage auf dem Dach des Kunden. Diese Anlage pachtest du dann von den Stadtwerken. Den so erzeugten Ökostrom verbrauchst du. Der Clou: Das Ganze ist mit keinen Anschaffungskosten verbunden. Planung, Installation, Wartung und Finanzierung der Anlage übernehmen die Stadtwerke. Du bezahlst im Gegenzug einen vorab festgelegten monatlichen Betrag, der die Kosten für die PV-Anlagenpacht und die Betriebsführung beinhaltet.  Gewaltige Neuerungen bei der Steuer ab 2023 Überraschung: Bei der Steuer tut sich was. Das Jahressteuergesetz 2022, was derzeit im Bundestag zur Beratung ansteht, sieht vor, dass Einkünfte aus PV-Anlagen bis 30 Kilowatt auf Wohn- und Nicht-Wohngebäuden sowie auf Mehrfamilien- und gemischt genutzten Häusern, die überwiegend Wohnzwecken dienen, bis zu einer Anlagenleistung von insgesamt 100 Kilowatt von der Einkommenssteuer zukünftig befreit sind. Diese Änderung betrifft sowohl Neuanlagen als auch Bestandsanlagen, sodass eine Steuererklärungspflicht für Einkünfte aus dem Betrieb einer PV-Anlage in vielen Fällen künftig entfallen. Eine weitere geplante Änderung erlaubt es künftig Lohnsteuerhilfevereinen bei der Steuererklärung zu unterstützen, wenn die PV-Anlage von der Einkommenssteuer befreit ist. Für die Lieferung, die Einfuhr und den innergemeinschaftlichen Erwerb sowie für die Installation einer PV-Anlage - einschließlich eines Stromspeichers - gilt der neue Umsatzsteuersatz mit Null-Prozent. Bisher galt hierfür der allgemeine Steuersatz mit 19 Prozent. Damit wird ab 2023 der Nettobetrag der Rechnung dem Bruttobetrag entsprechen. Diese Änderung entlastet die meisten Betreiber von PV-Anlagen auch von Bürokratie. Denn aufgrund des Steuersatzes mit Null-Prozent können diese die Kleinunternehmerregelung ohne finanzielle Nachteile anwenden.  Die Änderung betrifft die Lieferung von Solarmodulen, einschließlich aller für den Betrieb einer PV-Anlage wesentlichen Komponenten und auch einen Batteriespeicher. Auch die Installation von PV-Anlagen und Stromspeichern unterliegt dem Steuersatz mit 0 Prozent, sodass sowohl die Lieferung des Materials als auch dessen Montage ab 2023 nicht mehr mit Umsatzsteuer belastet sein wird. Fazit 2023 wird ein spannendes Jahr für die erneuerbaren Energien, insbesondere für das System Photovoltaik. PV-Anlagen, das ist nicht schwer vorauszusagen, erleben einen ungeahnten Boom. Besonders hilfreich sind die Veränderungen im Steuerrecht und immer neue Ideen, wie die hohen Investitionen von rund 20.000 Euro und mehr aufzubringen ist.