«Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind ihre Romane erschreckend aktuell», sagte Dreyer. «Sie erzählen von Dramen und Tragödien von beinahe antikem Ausmaß und stellen wichtige Fragen nach Schuld und Verantwortung, nach den Langzeitfolgen von Krieg und Verbrechen.» Die Entscheidung habe Dreyer nach den Vorschlägen einer Fachkommission getroffen, heißt es in der Mitteilung der Staatskanzlei. Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich vergeben, in der Regel am 18. Januar, dem Todestag des in Rheinhessen geborenen Schriftstellers (1896-1977). So auch diesmal, am 18. Januar 2023. Geehrt werden Persönlichkeiten, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist mit einer Bronze-Medaille und einem 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein ausgestattet, dem Lieblingswein Zuckmayers («Der Hauptmann von Köpenick»). Zu den Preisträgern gehören beispielsweise Friedrich Dürrenmatt (1984), Herta Müller (2002), Udo Lindenberg (2007), Bruno Ganz (2015) und zuletzt Rafik Schami (2022).