Saunen und Thermen trotzen der Krise Eintrittspreise sollen ab dem 1. Januar 2023 um maximal zwei Euro erhöht werden Emser Therme und Vulkaneife-Therme versuchen unabhängig von Gaslieferungen zu sein In der wohltuenden Wärme möchte man für ein paar Stunden die Alltagssorgen vergessen und für einmal nicht an nichts denken. Dies dürfte jedoch nicht überall gelingen, denn die Folgen der Energiekrise erreichen selbst Wohlfühloasen. Steigende Strom- und Gaskosten bereiten einige Probleme. Die Reaktion jedes Unternehmens darauf ist unterschiedlich. So trotzen Saunen und Thermen in Rheinland-Pfalz der Energiekrise Vergleichsweise gut befinden sich Einrichtungen wie die Vulkaneifel-Therme in Bad Bertrich oder die Emser Therme in Bad Ems, die ihre Becken mit eigenem Thermalwasser aus dem bereits aufgeheizten Erdreich speisen können. Das Absenken der Temperatur in den Becken ist hier kein Problem. "Besonders die älteren Besucher*in und die, die unsere Therme aus gesundheitlichen Gründen besuchen, sind dankbar, dass wir die Wassertemperatur nicht gesenkt haben", berichtet Michael Krämer, Geschäftsführer der Vulkaneifel-Therme. Sowohl in der Eifel als auch an der Lahn können die beiden Thermen bislang auf eine treue Kundschaft zählen. Nicht nur die Emser Therme und die Vulkaneife-Therme bieten eine unvergessliche Auszeit: Es gibt noch andere schöne Thermen, bei denen sich die Anfahrt lohnt. Einige Betriebe in Rheinland-Pfalz haben nach Angaben des Tourismus- und Bäderverbandes einzelne Saunen geschlossen oder Öffnungszeiten angepasst, um Energiekosten zu sparen "Komplette Schließungen seien aber nicht bekannt", sagt Projektmanagerin Gudrun Selzer. "Es wird ein harter Winter für die Thermen und Saunen" Einige Thermen haben dem Verband zufolge ihre Preise gar nicht erhöht, manche nur geringfügig. Die Erhöhung der Eintrittsgelder sei allerdings weit unter dem Maß der Kostensteigerung geblieben, fügt Selzer hinzu. "Der Erhalt der kurortspezifischen Infrastruktur liegt komplett auf den Schultern der Kommunen", kritisierte Selzer.  Die von dem Verband beobachtete höhere Ausgabebereitschaft vieler Thermen- und Saunenbesucher*in könnte der gesamten Branche helfen, die nahe Zukunft möglichst unbeschadet zu überstehen. "Es wird ein harter Winter für die Thermen und Saunen", befürchtet Krämer. Ohne die Strom- und Gaspreise zu begrenzen, können Fabriken geschlossen werden. Die Erhöhung des Gaspreises wirkt sich laut Vulkaneifel-Therme erst im nächsten Jahr aus, da das Unternehmen den Gasbedarf für dieses Jahr im Frühjahr 2020 eingekauft hat. Die Eintrittspreise sollen ab dem 1. Januar 2023 um maximal zwei Euro erhöht werden. Emser Therme und Vulkaneife-Therme: Unabhängigkeit von Gaslieferungen Laut Meurer-Wiedmayer versuche die Emser Therme seit Anfang des Jahres „mit Hochdruck“, mehr Energie aus eigener Kraft zu produzieren und sich schließlich von Gaslieferungen unabhängig zu machen. Kürzlich wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert und auch die Technik zur Wärmeerzeugung aus Thermalwasser wird ausgebaut. Die Vulkaneife-Therme folgt demselben Weg. "Über zwei Wärmepumpen können wir dem nicht genutzten 32 Grad warmen Thermalwasser die Wärme entziehen und die daraus gewonnene Wärme in unseren Heizkreislauf einspeisen", berichtet Krämer. Außerdem wird demnächst eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Therme installiert, mit der das Unternehmen dann zehn Prozent seines jährlichen Strombedarfs selbst produzieren will.