• Bitburger Braugruppe rechnet mit häufigeren Preiserhöhungen 
  • Grund: Hohe Kosten bei Energie und Rohstoffen
  • Nichtsdestotrotz verzeichnet die Brauerei großen Erfolg - "Wir sind zurück in der Erfolgsspur"

Biertrinker*innen müssen nach Einschätzung der Bitburger Braugruppe künftig mit häufigeren Preiserhöhungen rechnen als früher. "Diese Branche braucht regelmäßige Preiserhöhungen, um überleben zu können", sagte der Geschäftsführer Technik und Umwelt, Jan Niewodniczanski, am Mittwoch (8. März 2023) anlässlich der Jahresbilanz.

Warum das Bier bald teurer werden könnte und was der Handel dazu sagt

Er verwies auf massive Kostensteigerungen für die Brauereien in jüngster Zeit unter anderem bei Energie und Malz bis hin zu Bierflaschen. Die Diskussionen mit dem Handel über höhere Preise seien aber schwierig.

Vor der Pandemie und Energiekrise sei es nur über größere Zeiträume gelungen, Kostensteigerungen an die Konsument*innen weiterzugeben. So habe ein Kasten Bier vor etlichen Jahrzehnten 20 D-Mark gekostet, während etwa Backwaren oder Sprit seitdem erheblich teurer geworden seien, sagte Niewodniczanski.

Die Bitburger Braugruppe hatte im vergangenen Jahr für einen Teil ihrer Marken die Preise erhöht und in diesem Jahr eine weitere Preiserhöhung vollzogen.

Bitburger Braugruppe prognostiziert  "durchgängig enorme Kostensteigerungen"

Die enorme Kosten- und Preissteigerung bei Energie und Rohstoffen geht auch nicht an der Bitburger Braugruppe spurlos vorbei. Zumal die pandemiebedingten Ausfälle bei Großveranstaltungen und in der Gastronomie der Branche ohnehin zugesetzt haben.

Doch der Konzern erholte sich wieder. „Diese erfolgreiche Aufholjagd gibt uns große Zuversicht für das laufende Jahr, wenngleich wir alle natürlich wissen, dass uns auch 2023 durchgängig enorme Kostensteigerungen begleiten werden“, resümiert der Finanz-Geschäftsführer Markus Spanier in der Jahrespressemeldung.

„Wir waren im letzten Jahr in der gesamten Branche mit bislang noch nie dagewesenen Preissteigerungen konfrontiert und auch die langfristige Sicherung und Verfügbarkeit der benötigten Rohstoffe waren für alle ein zentrales Thema“, führt Spanier weiter aus.

Trotz Pandemie und Inflation: Brauereigruppe macht zweistelliges Umsatzplus

Nach Rückgängen in der Pandemie erzielte die Bitburger Braugruppe mit dem Neustart von Gastronomie und Großveranstaltungen im Geschäftsjahr 2022 ein Umsatzplus von mehr als 15 Prozent auf 729 Millionen Euro. Die Erlöse stiegen stärker als der Absatz, der um knapp 11 Prozent auf 5,8 Millionen Hektoliter zunahm.

Damit sei die Gruppe nah an das Vor-Corona-Niveau herangekommen. Bereinigt um die Wernesgrüner Brauerei im sächsischen Vogtland, die an Carlsberg Deutschland verkauft wurde, seien es 6,09 Millionen Hektoliter 2019 gewesen. Zweistellige Umsatzzuwächse seien 2022 nicht nur bei der Stammmarke Bitburger (14 Prozent), sondern auch bei König Pilsener (19 Prozent), Licher (15 Prozent) und Köstritzer (12 Prozent) verzeichnet worden.

Das größte Umsatzwachstum wurde bei der Marke Benediktiner Weißbräu (34 Prozent) erzielt. Unter der bayerischen Marke wird neben Weißbier auch Hellbier angeboten. Es werde im bayerischen Ettal und im hessischen Lich produziert. Zwischen der Bitburger Braugruppe und der Benediktiner Weißbräu GmbH besteht eine Vertriebspartnerschaft.

Alicia Dengler mit dpa

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