65 Prozent - so viele Stimmen hat Fluthelfer*in Anny am Wochenende im Halbfinale von "The Voice of Germany 2022" bekommen. Damit zieht Anny mit einer deutlichen Mehrheit als Favorit*in ins Finale der Castingshow ein. Dabei war sich Anny zunächst gar nicht darüber bewusst, wie viele Stimmen they bekommen hat: "Ich muss sagen, dass ich die Zahlensäule nicht bis zum Ende mitverfolgt habe", berichtet Anny im Gespräch mit inRLP.de. Die Kandidat*innen sind sich in die Arme gefallen und haben einander gratuliert, während die Säulen weiter in die Höhe stiegen. "Ich hab mich einfach nur noch gefreut."

Umso größer war die Freude im Nachhinein, als Anny herausgefunden hat, wie hoch die Zahl tatsächlich war: "Ich bin absolut überwältigt." Damit trägt Anny nun aber auch die Favorit*innenrolle auf den Schultern. Damit wäre die Fluthelfer*in die erste Person aus Team Mark, die den Sieg holen würde. "Ich würde es Mark unglaublich gönnen!", sagt Anny. Doch they ist sich der Verantwortung, die mit dem Favorit*innenstatus einhergeht, sehr bewusst: "Ich repräsentiere nicht nur mich und das, wofür ich stehe", erklärt Anny. "Ich bin the last left Marki!" 

Fluthelfer*in Anny zieht ins Finale von The Voice of Germany 2022 ein: "Es können Fehler passieren!"

Doch nicht nur das Ergebnis ist für Anny, die*der sich als nicht-binär identifiziert und das Pronomen "they" für sich gewählt, überwältigend. "Die erste Live-Show war umwerfend cool!", berichtet die Fluthelfer*in. Jeder Handgriff, jeder Ton musste sitzen - "die komplette Zeit über". Die Kandidat*innen seien von der Produktion professionell betreut worden. "Das war die erste Show, zu der wir auch eine Generalprobe hatten." Während der Aufzeichnungen hätten sich die Kandidat*innen darauf verlassen können, dass sie angeleitet werden: "Da hattest du deine drei Minuten!"

Bei der Liveshow hatte es eine Panne gegeben, sodass der Notar eingreifen musste, denn zunächst sah alles danach aus, als hätte Kandidatin Sophie Frei aus Team Rea ein Ticket fürs Finale gezogen. Doch die Stimme aus dem Off erklärte, dass das Ergebnis überprüft werden müsse. "Es können Fehler passieren", beurteilt Anny die Situation. Am Ende war klar: Durch einen technischen Fehler wurde die falsche Person angezeigt. Nicht Sophie zog für das Team von Rea Garvey ins Finale ein, sondern Tammo.

Das Finale bleibt also spannend und Anny verrät im Gespräch mit inRLP.de, dass sich die Zuschauer*innen "auf eine geile Show" freuen dürfen. Und Anny hat auch schon Pläne, falls they "The Voice of Germany 2022" wird. "Ich würde fett feiern - ob ich gewinne oder nicht." Anschließend gehe es, "falls mir das möglich ist", nach Hause zu den Liebsten. "Ich würde ein paar kleine Danke-Konzerte geben."

Fluthelfer*in Anny ist mit dem Ahrtal sehr verbunden: "Ich möchte auf keinen Fall, dass das eine das andere überschattet!"

Anny würde sich auf einem Sieg nicht ausruhen wollen, "denn es muss weitergehen. Ich möchte diese Chance nutzen und mir idealerweise eine Karriere aufbauen." Für Anny steht fest: "Es wäre blöd, wenn man daraus nichts macht!"

Seit dem Finale stehe das Handy von Fluthelfer*in Anny auch nicht mehr still. "Ich komme mit den Nachrichten nicht mehr hinterher." Anny schätzt die aktuelle Nachrichtenflut auf etwa 400 bis 500 Messages, die seit dem Einzug ins Finale eingetrudelt sind. Viele seien live dabei gewesen - auch Menschen aus dem Ahrtal. Dort wird Fluthelfer*in Anny mittlerweile auch "häufig" auf der Straße erkannt. Es gebe dort "eine sehr enge und dörfliche Community - genauso wie bei mir Zuhause", berichtet der*die Fluthelfer*in. Die Leute verfolgten die Show intensiv und "stehen geschlossen hinter mir". Anny ist für jede Person "unglaublich dankbar", die ihren Support ausspricht.

Mit dem Ahrtal ist Anny auch sehr verbunden, daher steht fest: "Ich möchte weiterhelfen. Ich möchte auf keinen Fall, dass das eine das andere überschattet." Bodenständig berichtet Anny, dass es keineswegs infrage komme, dass they sagt: "Ich bin zu fame für euch und komme nie wieder!" Denn eines ist für Anny klar: "Das ist einfach Zuhause!"