• Neben Strom und Gas, steigen jetzt auch die Bierpreise!
  • Wie teuer wird dein Feierabendbier
  • Inside: "Es wird sich alles erhöhen"

Die Deutschen müssen jetzt stark bleiben, denn nicht nur Strom und Gas werden teurer: Wie beispielsweise das Insolvenzverfahren der Brauerei Bischoff verdeutlicht, bekommen auch die Brauereien die Energiekrise stark zu spüren. Das wirkt sich auch auf die Bierpreise aus. "Es wird sich alles erhöhen", sagt Niklas Other, der Herausgeber des Getränkemarkt-Fachmagazins "Inside". In ganz Deutschland müsse man flächendeckend mit höheren Bierpreisen rechnen. Dies betreffe nicht nur das Bier selbst, auch Gläser und Kronkorken werden teurer. 

Preiserhöhungen bei großen Bierherstellern in Deutschland - Angelika Thielen: "Preisanpassung für uns unumgänglich"

Nach anderen großen Bierherstellern in Deutschland wie der Radeberger Gruppe und Krombacher planen auch die Bitburger Braugruppe und Veltins Preiserhöhungen mit Verweis auf hohe Kostensteigerungen. "Die Bitburger Braugruppe wird die Abgabepreise für alle ihre Marken zum 1. Februar 2023 erhöhen. Die massiv gestiegenen Kosten, vor allem für Energie sowie die für den Brauprozess wichtigsten Rohstoffe, machen eine solche Preisanpassung für uns unumgänglich", erklärte Angelika Thielen, Leiterin Unternehmenskommunikation Bitburger Braugruppe, am Freitag (28. Oktober 2022) auf Anfrage der dpa.  Zur Bitburger Braugruppe gehören zudem die Marken König Pilsener, Köstritzer und Licher.

Nach Angaben der dpa erhöhe die Privatbrauerei Veltins die Preise ihres vollständigen Sortiments bis zum 29. Januar 2023. Solch eine Kostenexplosion habe die deutsche Brauwirtschaft noch nie erlebt. Nach Einschätzung von Other peilen einige Brauereien offenbar mehrstufige Erhöhungen im Abstand von Monaten an, um sie so besser durchsetzen zu können, berichtet die dpa. Andere Bierhersteller wiederum werden die Preise direkt vollständig anheben. 

Ein Teil der Preiserhöhungen greife im ersten Quartal des neuen Jahres. Um mindestens einen Euro müsste der Standard-Bierkasten mit zwanzig Halbliterflaschen im Einzelhandel teurer werden, schätzt Other mit Blick auf die starken Kostensteigerungen bei den Bierherstellern.

Inside: Schicksal der Biere und Brauereien wird durch den Einzelhandel beeinflusst

"Weil die Marktmacht der Einzelhändler so groß ist, wird sich das Schicksal vieler Biere und Brauereien genau dort entscheiden", erklärte der Herausgeber des Branchenmagazins. Die Supermärkte werden mit immer mehr Preiserhöhungen konfrontiert und Preisänderungen genau überprüfen.

"Die Preiserhöhungen sind im Vergleich zu anderen Warenkategorien überschaubar", betonte Other. Trotz der hohen Herstellungskosten sei das deutsche Bier innerhalb Europas preiswert. Mit den wöchentlichen Aktionspreisen habe der Handel ein "Monster" geschaffen, das bei der meist getrunkenen Biersorte Pils ein Gros des Bierabsatzes ausmache.

Die Radeberger Gruppe hatte Anfang September angekündigt, dass sie eine weitere Bierpreiserhöhung noch in diesem Jahr umsetzen will. Krombacher plant, zum 1. März 2023 die Preise für alle Produkte zu erhöhen. Wie stark die Abgabepreise steigen, ist noch unklar.