• Vermisste 12-Jährige aus Freudenberg in Waldstück tot aufgefunden
  • Gedenkfeier für Luise hat am Mittwoch (22. März 2023) um 18 Uhr stattgefunden
  • Mädchen sollen Tat von langer Hand geplant haben 
  • Informationen zum Tatmotiv

Nach dem Tod der zwölf Jahre alten Luise, die am Sonntag (12. März) in einem Waldstück bei Freudenberg  gefunden worden ist, kommen weitere Details ans Licht. Zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren haben gestanden, die 12-jährige Luise aus Freudenberg erstochen zu haben. Am Mittwochabend (22. März) um 18 Uhr hat in der evangelischen Kirche in Freudenberg eine Gedenkfeier für das Mädchen stattgefunden.

Update: 24. März, 12 Uhr: War der Mord an Luise von langer Hand geplant?

Laut Informationen von Focus Online soll der Mord an Luise von langer Hand geplant gewesen sein. So soll vor dem tödlichen Messerangriff von den Mädchen bereits recherchiert worden sein, ob sie strafmündig wären. Laut der Quelle sollen bei dem jüngeren, 12-jährigen Mädchen Dokumente gefunden worden sein, die dies belegen.

Weiter schreibt Focus Online, dass das Tatmotiv verletzte Gefühle gewesen sein sollen. So soll das Opfer sich mutmaßlich über die Figur eines der Mädchen lustig gemacht haben.

Auch soll nur eines der beiden Mädchen zugestochen haben, die andere habe Luise während des Messerangriffs festgehalten. Rund 30 Stiche, so die Angaben, sollen laut des Obduktionsergebnisses in Mainz dazu geführt haben, dass das Mädchen später verblutete.

Update 22. März, 18.35 Uhr: Trauerfeier für Luise: "Uns allen ist jetzt unsäglich schwer ums Herz"

Mit einer bewegenden Trauerfeier haben Angehörige und Freunde der getöteten Luise aus Freudenberg Abschied von dem zwölfjährigen Mädchen genommen. "Uns allen ist jetzt unsäglich schwer ums Herz", sagte Gemeindepfarrer Thomas Ijewski am Mittwochabend (22. März) in der evangelischen Kirche der Stadt laut dpa-Angaben. "Zwölf Jahre lang hatte sie ein wunderschönes Leben. Oft war Eure Liese erfüllt von unbändiger Freude, laut und flippig werdet Ihr sie in Erinnerung behalten."

Nur die Familie und enge Weggefährten waren in der recht kleinen Kirche zusammengekommen, draußen schirmte die Polizei das Gelände weiträumig ab. Mitschüler*innen trafen sich zeitgleich in der Aula ihrer Schule und auf dem Schulhof. Dort war eine Tonübertragung des Gottesdienstes zu hören. Auch viele Freudenberger Bürger*innen waren dorthin gekommen.

Luises Tod habe für ihre Familie und Freunde alles verändert. "Wie gerne hätten wir sie begleitet in die Zukunft, wären gespannt gewesen auf Klassenfahrten, auf den ersten Freund, auf die Berufswahl und vielleicht die Gründung einer Familie. All das ist nun vorbei, bevor es angefangen hat."

Update 22. März, 7.00 Uhr: Trauerfeier für Luise geplant - Angehörige und Mitschüler nehmen Abschied

Am heutigen Mittwochabend (22. März 2022) um 18 Uhr nehmen Angehörige, Freunde und Mitschüler bei einer Trauerfeier Abschied von der getöteten zwölfjährigen Luise. Ihre engsten Wegbegleiter kommen in der kleinen evangelischen Kirche in Freudenberg zu einem Gottesdienst zusammen.

Die Trauerfeier solle auf Wunsch von Luises Familie kurz gehalten werden, sagte eine Polizeisprecherin gegenüber der dpa. Gemeindepastor Thomas Ijewski werde die Predigt halten, teilte der Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein mit. Prominente Gäste aus der Politik werden nicht erwartet. Die Polizei will mit einem großen Einsatz dafür sorgen, dass die Trauerfeier nicht gestört wird.

Am Tatort, der in Rheinland-Pfalz direkt an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen liegt, erinnern Blumen, Kerzen und bemalte Steine an Luise. Am Wochenende waren noch einmal viele Menschen an der abgelegenen Stelle im Wald einige Kilometer von Freudenberg entfernt vorbeigekommen, hatten innegehalten und Dinge als Zeichen ihrer Anteilnahme abgelegt. "Trauer und Fassungslosigkeit liegen wie eine tonnenschwere Last auf unserer Stadt", sagte die Bürgermeisterin von Freudenberg, Nicole Reschke.

Update, 20. März, 13.00 Uhr: Die Tatwaffe wird bis auf Weiteres nicht mehr gesucht

Nach der Tötung der zwölfjährigen Luise haben die Ermittler die Suche nach der Tatwaffe bis auf Weiteres aufgegeben. "Weitere Suchen sind derzeit nicht in Planung", sagte Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss von der Staatsanwaltschaft Siegen am Montag (20. März 2023). Man habe alles Menschenmögliche getan, die Tatwaffe zu finden und sehe wenig Möglichkeiten, sie noch zu finden.

Bei den Suchen seien auch Spürhunde und technisches Gerät eingesetzt worden - all das habe nicht zum Erfolg geführt, sagte er. Demnach gestaltet sich die Suche schwierig, weil keine genaue Örtlichkeit bekannt ist und das Suchgebiet nicht eingegrenzt werden kann.

Update, 19. März, 14:50 Uhr: Bürgermeisterin von Freudenberg bei Gottesdienst: "Ist unser Zusammenhalt stark genug?"

Im Rahmen des Gottesdienstes  erklärte die Bürgermeisterin von Freudenberg, Nicole Reschke, gegenüber der dpa: "Trauer und Fassungslosigkeit liegen wie eine tonnenschwere Last auf unserer Stadt." Man sei im "Schmerz vereint mit den Angehörigen von Luise." Zugleich fragte die Bürgermeisterin: "Ist unser Zusammenhalt in Freudenberg stark genug, all das auszuhalten?" Man müsse zusammenstehen, auch gegen "Hetze und aggressives Besserwissen" von außen, appellierte die Kommunalpolitikerin und mahnte: "Verurteilen wir nicht voreilig". 

Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen, Peter-Thomas Stuberg, sagte bei dem Gottesdienst, es handele sich nicht um die zentrale Gedenkfeier für Luise. Diese werde am kommenden Mittwoch (22. März) um 18 Uhr in der Kirche stattfinden und dann zugleich übertragen in die Aula der Gesamtschule in Freudenberg. Der Gottesdienst am Sonntag solle helfen, aus der Sprachlosigkeit herauszukommen und der Trauer Ausdruck zu verleihen.

Das Gedenken wird einer am Samstag veröffentlichten Traueranzeige zufolge am 22. März um 18 Uhr "im engen persönlichen Kreis" in der Evangelischen Kirche in Freudenberg begangen. Von dort aus wird es als Audiostream in die Schule übertragen. "Wir bitten sehr um Verständnis, dass die Familie und Freunde Luise dort in Ruhe auf ihrer letzten Reise begleiten möchten." Ein Polizeisprecher sagte, man wolle mit einem Einsatz an der Kirche dafür sorgen, dass die Trauerfeier nicht gestört werde.

Update, 18. März, 12.00 Uhr: "Für uns steht die Welt still" - Gedenkfeier für Luise angekündigt

Für die getötete zwölfjährige Luise aus Freudenberg im Siegerland wurde für den kommenden Mittwoch (22. März 2023) eine Gedenkfeier angekündigt. Alle, die teilnehmen möchten, seien in die Aula der Esther-Bejarano-Gesamtschule eingeladen, heißt es in einer am Samstag (18. März 2023) in der "Siegener Zeitung" veröffentlichten Traueranzeige. "Es gibt keine Worte, um das Unbegreifliche zu begreifen. Für uns steht die Welt still", steht neben einem Foto des Mädchens, das vor rund einer Woche gewaltsam ums Leben gekommen war.

Die Gedenkfeier wird der Anzeige zufolge am 22. März um 18.00 Uhr "im engen persönlichen Kreis" in der Evangelischen Kirche in Freudenberg begangen und von dort aus als Audiostream in die Aula der Gesamtschule übertragen. "Wir bitten sehr um Verständnis, dass die Familie und Freunde Luise dort in Ruhe auf ihrer letzten Reise begleiten möchten." 

Update, 17. März, 12.25: Polizei und Staatsanwaltschaft gehen gegen Falschmeldungen vor

Knapp eine Woche nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg gehen Staatsanwaltschaft und Polizei gegen die Falschmeldungen in die Offensive. "Durch das breite Interesse der Öffentlichkeit und die damit verbundene Anteilnahme kommen immer wieder Gerüchte über die mutmaßlichen Hintergründe des Vorfalls auf", kritisierte die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein am Freitag in einer Mitteilung.

"Offenkundig gibt es besonders in den sozialen Medien Spekulationen, die sich nicht mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen decken." Die Ermittlungsbehörden baten ausdrücklich darum, sich daran nicht zu beteiligen "und die Diskussionen über die Hintergründe des Vorfalls, auch zum Schutz der Angehörigen, nicht zu befeuern".

Zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren hatten gestanden, Luise am 11. März in einem Waldstück an der Grenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erstochen zu haben. Mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz des Opfers und der minderjährigen mutmaßlichen Täterinnen halten sich die Ermittler mit Informationen zu der Tat sehr zurück.

Update, 16. März, 17.15 Uhr: Spekulationen, Drohungen und Hass kursieren in den sozialen Medien

Zum Fall der getöteten 12-jährigen Luise aus Freudenberg beobachtet die Polizei in den sozialen Netzwerken gezielt die Debatten. "Wir haben ein Monitoring dazu und prüfen laufend, ob strafrechtlich Relevantes gepostet wird", sagte ein Sprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein gegenüber der dpa am Donnerstag (16. März 2023).

Teils anonyme Nutzer*innen veröffentlichen in den sozialen Netzwerken zahlreiche Spekulationen sowie Drohungen und Hass gegen die 12- und 13-jährigen mutmaßlichen Täterinnen. "Wenn man nach den Hashtags sucht, findet man schon einiges", sagte der Polizeisprecher. Die Polizei appellierte an die Nutzer, keine Mutmaßungen und Drohungen zu verbreiten. "Es gehen sehr, sehr zügig auch Falschinformationen durchs Internet - und vieles deckt sich einfach nicht mit unseren Ermittlungen", sagte der Sprecher.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hatte bereits davor gewarnt Bilder, Namen oder angebliche Social-Media-Profile der mutmaßlichen Täterinnen im Internet zu teilen. "Die Verbreitung von persönlichen Daten oder Bildern mutmaßlicher Beschuldigter durch private Personen in Sozialen Medien stellt eine moderne Form der Hexenjagd dar", sagte BDK-Chef Dirk Peglow dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die Gefahr sei groß, dass Menschen öffentlich mit der Tat in Verbindung gebracht werden, die gar nichts mit ihr zu tun hätten. Und es bestehe die Gefahr, dass angeprangerte Menschen verbal oder gar körperlich angegangen werden.

Update, 18.45 Uhr: An der Schule der getöteten 12-Jährigen sind weiterhin Psycholog*innen im Einsatz

Am Donnerstag (16. März 2023) sollen die Klassen an der Schule der getöteten 12-jährigen Luise allmählich zum Unterricht nach Stundenplan zurückkehren. Zuvor hatten sich Schüler*innen und Lehrer*innen drei Tage Zeit für Gespräche und Trauerarbeit genommen.

Wie der Sprecher der zuständigen Bezriksregierung Arnsberg, Christopg Söbbeler, am Mittwoch mitteilte, sei dieser Prozess auch noch lange nicht abgeschlossen. Es solle jedoch allmählich der Weg zum normalen Schulbetrieb eingeschlagen werden. "Aber da besteht überhaupt kein Druck", betonte er. Wo Schülerinnen und Schüler noch den Wunsch nach Gesprächen hätten, stehe der reguläre Unterricht hinten an.

Psycholog*innen und Fachleute der Bezirksregierung seien weiterhin an der Schule im Einsatz. Sie führten Einzelgespräche und unterstützen auch die Lehrer dabei, gute Gespräche mit ihren Klassen anzustoßen und auf die Emotionen der Schüler zu reagieren.

Update, 16.40 Uhr: Trauer um die 12-jährige Luise - "Es ist wichtig, das Gespräch und den Austausch zu suchen"

An der Schule der getöteten Luise sei man auch am Mittwoch noch nicht zum normalen Unterricht zurückgekehrt. Stattdessen nahmen sich Klassenkamaraden und Lehrer viel Zeit, um die Tat zu besprechen und zu verarbeiten, berichtet Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg gegenüber der dpa. "Die Schule ist im Moment der Ort, an dem für die Schülerinnen und Schüler Austausch und Trauer möglich sind."

Die Kinder und Jugendlichen seien den ganzen Schultag mit ihren Klassenlehrern zusammen. "Es gibt Halt, in gewohnter Umgebung mit vertrauten Menschen zusammen zu sein - gerade jetzt, wo andere Gewissheiten zusammengebrochen sind", so Söbbeler. 

Außerhalb der Schule suchten viele Menschen weiterhin Trost in den beiden Kirchen der kleinen Stadt, in denen Trauerecken eingerichtet wurden. Auch Kondolenzbücher liegen dort aus. Viele, die sich dort eintragen, kennen Luise und auch die beiden mutmaßlichen Täterinnen. "Es ist wichtig, nicht allein mit seinen Gefühlen und Gedanken zu hadern, sondern das Gespräch und den Austausch zu suchen mit der eigenen Familie, Freunden, Nachbarn, Vereinskameradinnen und Vereinskameraden" sagte Bürgermeisterin Nicole Reschke.

Update, 14.30 Uhr: Die beiden tatverdächtigen Mädchen leben nicht mehr bei ihren Familien

Die beiden Mädchen, die unter dem Verdacht stehen, die 12-jährige Luise erstochen zu haben, wohnen vorerst nicht mehr bei ihren Eltern. Wie der Kreis Siegen-Wittgenstein mitteilte, seien die beiden tatverdächtigen Mädchen "außerhalb des häuslichen Umfeldes untergebracht". Damit gehe einher, "dass die Kinder nicht ihre bisherige Schule besuchen". Die beiden 12- und 13-Jährigen hätten aber nach wie vor Kontakt zu ihren Eltern. "Der Kontakt zur Familie ist aufgrund des jungen Alters der Mädchen für die Entwicklung einer gelingenden Unterstützung sehr bedeutsam und wird insofern unterstützt", so der Kreis mit.

Die Situation sei auch für die beiden tatverdächtigen Mädchen "ganz außergewöhnlich", was "viel Empathie und umsichtiges Agieren erfordert", erklärt Kreis-Jugenddezernent Thomas Wüst. Ob und wann die beiden zurück zu ihren Eltern können, sei offen. Es handele sich "um einen sehr komplexen Prozess, der zeitlich nicht eingegrenzt werden kann", betonte eine Sprecherin. "Sobald die Familie von Luise dies wünscht, steht das Kreisjugendamt der Familie jederzeit zur Unterstützung zur Verfügung", teilte die Kreisverwaltung mit.

Bei Kindern stehe nicht die Bestrafung, sondern die Erziehung und Entwicklung im Vordergrund, äußerte sich Kriminalpsychologe Rudolf Egg gegenüber dem WDR. Die Mädchen stünden am Anfang ihres Lebens. "Man muss ihnen jetzt nicht das gesamte Leben verbauen", sagte der langjährige Direktor der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden. "Auch wenn sie moralisch sehr schwere Schuld auf sich geladen haben." Jugendämter hätten in einem solchen Fall eine Reihe von Optionen. "Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, dass die Familien eine Erziehungsbetreuung bekommen", sagte Egg.

"Die Täterinnen sind noch Kinder", sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Koblenz, Mario Mannweiler, gegenüber der "Siegener Zeitung". "Die haben ihr Leben noch vor sich - auch wenn es jetzt gerade so schief gelaufen ist, wie irgendwie nur denkbar. Wir müssen die Kinder schützen. Und ihre Familie auch."

Update, 15. März 2023, 6.15 Uhr: Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP): "lässt sich kaum begreifen und macht tief betroffen"

Der Fall löste auch auf Bundesebene Entsetzen und Betroffenheit aus - auch bei Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Gesetzgeberischen Handlungsbedarf - etwa in Form einer Absenkung des Alters für Strafmündigkeit - sieht er deshalb nicht. "Dass offenbar zwei kleine Mädchen diese abscheuliche Tat begangen haben, lässt sich kaum begreifen und macht tief betroffen", sagte Buschmann am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Solch schwere Verbrechen können nicht folgenlos bleiben - sie tun es in der Regel auch nicht."

Kinder unter 14 Jahren würden zwar strafrechtlich nicht belangt, "aber unsere Rechtsordnung kennt andere Wege, um darauf zu reagieren, etwa das Kinder- und Jugendhilferecht sowie das Familienrecht", sagte Buschmann. "Heute machen mich aber der Tod des kleinen Mädchens und die schrecklichen Umstände einfach nur traurig", fügte er hinzu.

Indes ist weiterhin nicht bekannt, aus welchem Motiv die Täterinnen handelten. Während bei der Pressekonferenz seitens der Ermittler*innen deutlich gemacht wurde, dass es keine weiteren Informationen geben würde. Der Leiter der Staatsanwaltschaft Koblenz Mario Mannweiler hatte dabei erklärt: "Was für Kinder möglicherweise ein Motiv ist für eine Tat, würde sich einem Erwachsenen möglicherweise nicht erschließen." focus-online will erfahren haben, dass es sich beim Motiv um Rache gehandelt haben soll. So soll sich das spätere Opfer über eine Bekannte der Täterinnen lustig gemacht haben. 

Update, 16.40 Uhr: Hendrik Wüst (CDU): "Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg"

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zeigte sich über das Verbrechen an der 12-jährigen Vermissten bestürzt: "Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg", kommentierte Wüst das von den beiden Mädchen gestandene Verbrechen. "Nordrhein-Westfalen trauert."

Dass Kinder zu solchen Taten fähig seien, sei unvorstellbar und kaum auszuhalten, so Wüst. "Die geschilderten Details lassen uns erschaudern." Die Behörden würden nun alles tun, um vollständig aufzuklären, wie es zu dieser schrecklichen Tat habe kommen können.

Welche Folgen die Tat für die Orts- und der Schulgemeinschaft haben würde, lasse sich bestenfalls erahnen. "Wo das Land helfen kann, wird das Land helfen", versprach der Regierungschef. "Der Familie wünschen wir die notwendige Kraft, durch diese Zeit unfassbaren Schmerzes zu kommen." Wüst dankte auch den Ermittlern und allen, die Trost spenden und psychologische Hilfe leisten.

Update, 14.00 Uhr: Zwei Mädchen sollen 12-Jährige aus Freudenberg erstochen haben

Bei einer Pressekonferenz erklärten die Ermittler, dass die 12-Jährige erstochen wurde. Der leitende Staatsanwalt Mario Mannweiler von der Staatsanwaltschaft Koblenz sprach dabei von "zahlreichen Messerstichen". Zudem sei davon auszugehen, dass der Fundort der Leiche auch der Tatort gewesen sei. 

Unter Tatverdacht stehen den Angaben zufolge zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren. Sie sollen aus dem Bekanntenkreis der Getöteten stammen. Sie seien bislang noch nicht polizeilich aufgefallen. Die Tatverdächtigen hatten nach Angaben des Leiters des K11 der Polizei Koblenz, Florian Locker, bei den Vernehmungen die Tat eingeräumt. Zunächst seien den Ermittlern auf Widersprüche zwischen den Aussagen der Mädchen und den Angaben von Zeug*innen und Anwohner*innen gestoßen.

Die Ermittlungen am Tatort gehen laut Vizepolizeipräsident der Polizei Koblenz, Jürgen Süß, indes weiter. Es würden weitere Hinweise gesucht. Derzeit sei die Tatwaffe - vermutlich ein Messer - noch nicht gefunden worden. Nach Angaben von Staatsanwalt Mannweiler befinden sich die beiden strafunmündigen Mädchen an einem "geschützten Ort" und "in Obhut des Jugendamtes". 

Aufgrund des Alters der Kinder könnten aus Persönlichkeits- und Jugendschutzgründen keine weiteren Angaben gemacht werden. "Der Fall ist besonders", so Mannweiler. Daher sei man zurückhaltend. Auch zu weiteren Ergebnissen aus dem Obduktionsbericht der Universitätsklinik Mainz könne nicht mehr gesagt werden. 

Update, 11.00 Uhr: Medienberichte: Haben zwei Mädchen die 12-Jährige getötet?

Die Bild berichtete am Dienstag, es verdichteten sich Hinweise, "dass es sich bei den Tätern um zwei minderjährige Mädchen - im Alter von 12 und 13 Jahren - handelt". Der Fernsehsender RTL berichtete, dass zwei Kinder im Alter von 12 Jahren in den Tod des Mädchens verwickelt sein sollen.

Die Siegener Zeitung meldete in ihrer Dienstagsausgabe, dass die Ermittler bei der Suche nach dem Täter wohl eine Spur haben. "Wir tappen nicht im Dunkeln", zitierte die Zeitung einen Ermittler.

Update, 14. März 2023, 9.40 Uhr: Polizei vernimmt Kinder 

Im Fall des getöteten zwölfjährigen Mädchens aus dem siegerländischen Freudenberg sind auch Kinder im ähnlichen Alter von den Ermittlern befragt worden. Das sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen (14. März 2023) der dpa. Es sei "ganz normal", dass man in solchen Fällen Gleichaltrige anhöre. Man erhoffe sich mögliche Hinweise zum Geschehen.

Update, 16.40: Der Staatsanwaltschaft zufolge sei von einer Gewalttat auszugehen

"Ob der Auffindeort auch der Tatort ist, wissen wir noch nicht sicher", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Koblenz am Montag (13. März 2023) gegenüber der dpa. Eine Mordkommission der Kriminaldirektion Koblenz übernahm die Ermittlungshoheit. Über die weiteren Maßnahmen stimmten sich die Behörden beider Länder eng ab, hieß es.

Aufgrund des Spurenbildes sei von einer Gewalttat auszugehen. Weitere Informationen solle die Obduktion der Leiche bringen, die noch am Montag stattfinden sollte.

"Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren", sagte der Sprecher. Nähere Angaben machten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht - "aus ermittlungstaktischen Gründen". "Für uns steht derzeit die Tataufklärung im Vordergrund, da wir uns in einem frühen und oft entscheidenden Stadium befinden", so der Sprecher.

Update, 14.30 Uhr: Trauer um getötete 12-Jährige - "Was, wenn das meine Tochter wäre?"

Die Leiche der 12-Jährigen sei in einer Böschung an einem Radweg gefunden worden, so die dpa. Der Fundort habe sich jedoch in genau der entgegengesetzten Richtung vom Wohnort des Mädchens befunden. Ob die Zwölfjährige aus Versehen in die falsche Richtung gelaufen ist oder ob sie verschleppt wurde, sei noch nicht geklärt.

In Freudenberg wird daher spekuliert, was mit der 12-Jährigen passiert ist. Ein Mann denkt laut nach: "Was, wenn das meine Tochter wäre? Was würde ich machen?" An der Gesamtschule in Freudenberg, die das Mädchen besuchte, herrscht zumindest von außen auf den ersten Blick normaler Schulbetrieb. 

Wie ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg gegenüber der dpa mitteilte, gab für die Mitschüler*innen der getöteten Zwölfjährigen aber Gesprächsangebote von Psycholog*innen. Noch am Sonntagabend hatte es eine Trauerandacht in der Stadt gegeben.

Update, 10.55 Uhr: 12-Jährige aus Freudenberg wurde Opfer eines Verbrechens

Wie die Polizei Koblenz berichtet, ist die 12-Jährige Opfer eines Verbrechens geworden. "Hinweise auf ein Sexualdelikt liegen derzeit nicht vor", heißt es in einer Mitteilung der Polizei Koblenz. 

Die Kriminalpolizei Siegen hatte schon mit der Untersuchung des Fundorts begonnen, als sich herausstellte, dass der Fundort auf rheinland-pfälzischem Gebiet in der Nähe eines ehemaligen Bahnhofs liegt. Beamte der Kriminalpolizei Koblenz machten sich daraufhin auf den Weg. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Polizei in Koblenz arbeiteten eng mit den Behörden in Nordrhein-Westfalen zusammen. 

Update, 13. März 2023, 9.15 Uhr: Leichnam der 12-Jährigen soll obduziert werden

Nach dem Fund der Leiche der 12-Jährigen aus Freudenberg soll der Körper obduziert noch am Montag (13. März 2023) werden, wie die Polizei Koblenz mitteilte. Nähere Angaben zu den Hintergründen und zu der Frage, ob das Mädchen Opfer eines Verbrechens wurde, seien derzeit noch nicht möglich, sagte die Sprecherin.

In der Heimat des Mädchens herrscht indes große Trauer. Die Stadt habe Trauerbeflaggung veranlasst. "Wir sind in Freudenberg tief erschüttert und in Gedanken bei den Angehörigen. Ich habe für heute Trauerbeflaggung angeordnet", sagte Bürgermeisterin Nicole Reschke.

Update12. März 2023, 20.23 Uhr: Polizei Koblenz bestätigt die Identität der Leiche

Die Polizei Koblenz teilt am Sonntagabend (12. März 2023) in einer Pressemitteilung mit: "Wir können weiterhin bestätigen, dass es sich bei der aufgefundenen Leiche um das gesuchte Mädchen aus Freudenberg handelt. Zur Todesursache können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen noch keine Angaben gemacht werden."

Weiblicher Leichnam in Waldstück bei Freudenberg gefunden 

Polizei und Feuerwehr hatten seit Samstagabend (11. März 2023) mit starken Kräften nach dem Kind gesucht. Am Sonntagmittag entdeckten Polizisten dann einen weiblichen Leichnam

Die Suche nach dem Kind wurde nach dem Leichenfund unterbrochen und später "fürs Erste" eingestellt, wie ein Polizeisprecher in Siegen sagte. Eine Polizeifahndung nach dem Kind mithilfe eines Fotos wurde am Nachmittag aus dem Netz genommen. Eine Kräftesammelstelle an einem Schulzentrum in Freudenberg wurde am Nachmittag aufgelöst.

Das Kind war zuletzt gesehen worden, als es nach dem Besuch einer Freundin am Samstag gegen 17.30 Uhr zu Fuß den Heimweg antrat. Der kürzeste Weg zwischen der Freundin und dem Zuhause des Mädchens führt durch ein Waldstück.