• Verärgerter Böllerfan schreibt anonymen Brief an das Tierheim Mainz 
  • Kein Mitleid mit den von Silvesterböllern verstörten Tieren
  • Facebook-User schockiert über so viel Hass und Rücksichtslosigkeit

In der vergangenen Woche hat der Tierschutzverein Mainz und Umgebung e. V. einen Brief auf seiner Facebook-Seite geteilt. Darin hatte sich ein anonymer Absender wortstark darüber aufgeregt, dass das Tierheim Kritik an der Silvesterböllerei geäußert hat. Seither wird der Brief unter den Facebook-Usern heiß diskutiert. Viele zeigen sich schockiert. 

Anonymer Brief an das Tierheim: Böllerfan hat kein Mitleid mit verängstigten Tieren zu Silvester

"Einmal im Jahr geht's um die Menschen. Es ist mir ehrlich gesagt scheißegal, ob irgendwelche Tiere da Durchfall bekommen" - so beginnt der Brief des Böllerfans. Der Ton wird auch im weiteren Verlauf des Texts nicht freundlicher. Im Gegenteil: Offensichtlich verärgert beschwert sich der anonyme Absender über die Kritik, die das Tierheim im Vorfeld über die Silvesterböllerei geäußert hatte. 

So hatte das Tierheim das Silvesterfeuerwerk in den lokalen Medien, wegen der Feinstaubbelastung und dem Stress, unter dem Tiere deswegen leiden, als "Katastrophe" bezeichnet. Eine Wortwahl, die dem Böllerfan wohl sauer aufgestoßen war. "Ich kann das ewige Gekotze von Feinstaub und verängstigten Tieren nicht mehr hören", schreibt er. 

Der Böllerfan wolle sich den Spaß am Silvesterfeuerwerk nicht nehmen lassen: "Wie können sie eigentlich glauben, dass wir unsere Bedürfnisse unter die von Tieren stellen?" Von Verständnis für die Gegenseite oder das Lied der Tiere keine Spur. Stattdessen prahlt er damit 500 Euro für Böller ausgegeben zu haben und betont wiederholt, dass im Umwelt und Tiere egal seien. 

Tierheim Mainz: "Ein bisschen mehr Toleranz wär uns wichtig"

Die Facebook-Follower des Tierheims in Mainz zeigen sich schockiert von so viel Rücksichtslosigkeit und Wut. "Gefühlt spiegelt er mittlerweile einen nicht kleinen Teil unserer Gesellschaft wider … Ich zuerst, was kümmern mich die anderen? Wieso sollte ICH Rücksicht nehmen?", schreibt etwa eine Userin. 

"Wie schaffen die das jeder Logik, Mitgefühl und Fakten aus dem Weg zu gehen?", ist auch eine andere Userin schockiert über den Brief und den Egoismus des Absenders.  Besonders schockiert ist eine Userin, die wegen des langen und lauten Feuerwerks zur diesjährigen Silvesternacht ihre Haustiere verloren hat. 

Von seitens des Tierheims gibt es durchaus auch Verständnis für das Feuerwerk zu Silvester. Nur die Ausmaße, die dieses inzwischen angenommen habe, stößt auf Unverständnis. Ebenso wie der Brief.  "Die Ausmaße sind unbegreiflich", so Mitarbeiter*innen im Podcast des Tierheims. Sie würden nicht verstehen, warum tagelang geböllert würde. "Ein bisschen mehr Toleranz wär uns wichtig", so ihr Fazit zu der Aktion. 

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