Es wird kalt im Winter. Auch schon oft vor dem 1. Dezember, denn Frost, Kälte und Nässe halten sich nicht an von Menschen gemachte Termine. Die Stadt Mainz allerdings stellt für Wohnungslose erst ab dem 1. Dezember ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung, sagt der Obdachlosen-Arzt Dr. Prof. Gerhard Trabert vom Verein "Armut und Gesundheit in Deutschland" und kritisiert die Stadt scharf.  Unterkünfte ab dem 1. Dezember - doch was ist mit eisigen Nächten im November? "Ab dem 1.12. 2021 stehen in der Kommune Mainz zusätzlich Übernachtungsplätze für obdachlose Menschen zur Verfügung. Aber was ist jetzt, was geschieht mit den Menschen, die jetzt Hilfe benötigen. Ich habe dies klar und nachhaltig der Stadt Mainz kommuniziert und darum gebeten für bedürftige, insbesondere Erkrankte die jetzt schon eine Unterkunft, gerade bei diesen widrigen Witterungsbedingungen, benötigen, zur Verfügung zu stellen", schreibt der Arzt auf Facebook. Für ihn sei das „sture und wenig menschenfreundliche derzeitige Verhalten der Stadt Mainz, des Sozialdezernates gegenüber wohnungslosen Menschen“ inakzeptabel. Auch die fehlenden Quarantänemöglichkeiten für Wohnungslose werden von ihm kritisiert. In seinem Facebook-Post macht er seinem Unmut Platz und nennt die Vorkommnisse "alle Jahre wieder"kehrend.  "Danke für ihren unermüdlichen Einsatz" Auf Facebook erhält der Arzt, der sich selbst Obdachlosen-Arzt und "Armenarzt" nennt, viel Unterstützung. Die Kommentare unter seinem Post unterstützen den Arzt und Sozialarbeiter:  "Problematische Wetterbedingungen für die Betroffenen werden offensichtlich nicht nach medizinischen Gesichtspunkten, sondern per Amtsbeschluss definiert", schreibt ein Kommentator auf Facebook. Eine andere bringt ihr Mitgefühl zum Ausdruck: "Danke für Ihren unermüdlichen Einsatz. Da ist es frustrierend, wenn soviel Engagement und Initiative gegen die Wand der Bürokratie laufen. Weiterhin alles Gute und vor allem Mitstreiter und Türöffner für Ihren Einsatz!"  Housing Area für 50 Wohnungslose bezugsfähig ab dem 1. Dezember Unterkünfte für Mainzer Wohnungslose gibt es an mehreren Stellen. Das Thaddäus-Heim und das Egli-Haus sowie der "Wendepunkt", der nur für obdachlose Frauen ist, haben das ganze Jahr geöffnet. In den Wintermonaten ergänzt die Stadt ihr Angebot um die Housing Area im Stadtteil Gonsenheim. Laut Informationen des SWR sollen in der Housing Area ab dem 1. Dezember 50 Wohnungslose einziehen. Das ehemalige Kasernengelände in der Finther Landstraße beherbergt außerdem Flüchtlinge.  Worauf in diesem Winter verzichtet werden soll, ist, Wohnungslose in Containern am Fort Hauptstein, in der Nähe des Mainzer Hauptbahnhofs, unterzubringen. Der Arzt Gerhart Trabert begrüßt die Entscheidung, Wohnungslose in festen Häusern mit gesicherter Infrastruktur einziehen zu lassen.  Weihnachtspäckchen für Menschen auf der Straße Wer Menschen auf der Straße helfen möchte, hat auch in diesem Jahr die Möglichkeit, Weihnachtsgeschenke für Wohnungslose abzugeben. Denn Mission Leben organisiert auch in diesem Jahr die "Ein Päckchen Hilfe" für wohnungslose Menschen in Mainz. Erbeten werden vor allem: Lebensmittel Geldspenden Gutscheine von Discountern Fahrkarten für den ÖPNV Tabakwaren Hände-Desinfektionsmittel    Die Päckchen können in der Wallstraße 13 in Mainz abgegeben werden. Dort befindet sich die Psychosoziale Beratungsstelle.  Folgende Termine stehen für die Päckchenabgabe bereit:  Donnerstag, den 25. November von 10 bis 14 Uhr Mittwoch, den 1. Dezember von 14 bis 18 Uhr Donnerstag, 16. Dezember, von 14 bis 18 Uhr Samstag, den 18. Dezember von 10 bis 13:30 Uhr Take Care-Gutscheine von Wohnsitzlos in Mainz Eine andere Möglichkeit, Wohnsitzlosen in Mainz zu helfen, ist der Kauf von Take Care Gutscheinen. Mithilfe von Spendengeldern kauft Wohnsitzlos in Mainz e.V. Gutscheine bei lokalen Partnern, wie Pizzerien, beim Asia-Imbiss oder bei Dönerladen, für je eine warme Mahlzeit zum Mitnehmen.  „Für viele Menschen ohne festen Wohnsitz ist neben der warmen Mahlzeit auch die Option, selbstbestimmt zwischen zwei oder drei verschiedenen Gerichten auszuwählen, ein essentieller Bestandteil der Lebensqualität“, sagt Nathalie Böhm von Wohnsitzlos in Mainz auf ihrer Webseite. „Die Hilfsbereitschaft für die lokale Gastronomie auf der einen und für die Wohnsitzlosen auf der anderen Seite ist in diesen Zeiten enorm hoch – wir wollen beides zusammenbringen und einen Mehrwert für beide Seiten schaffen“, sagen Theresa Lotichius und Nathalie Böhm. Gutscheine helfen Gastronomie und Wohnungslosen So kannst du die Take Care Aktion unterstützen:  Wohnsitzlos in Mainz e.V. DE78 5085 2553 0016 1159 82 Sparkasse Groß Gerau Verwendungszweck „TakeCare“