• Schock-Absage im Kreis Bad Dürkheim
  • Der Fastnachtsumzug in Gönnheim muss abgesagt werden
  • "Ohne Feiern geht nicht" - Das ist die Alternative

Der nächste Umzug fällt den hohen Sicherheitskosten zum Opfer, denn Gönnheim zieht die Konsequenzen und sagt den Fastnachtsumzug ab. Guggemusiker und Hexen dürfen also in diesem Jahr nicht durch die Dorfstraßen von Gönnheim ziehen.

Fastnachtsumzug in Gönnheim abgesagt - Kosten für Sicherheit zu hoch

"Die Behörden haben gesagt, dass wir einen Entfluchtungsplan aufstellen und die 25 Ordner in eine Schulung schicken müssen", sagte der ehrenamtliche Ortsbürgermeister Wolfram Meinhardt (Freie Wähler) am Mittwoch (1. Februar) gegenüber der dpa. Doch die Kosten hätten Gemeinde und der Verein der Gönnheimer Fasnachter einfach nicht stemmen können.

Das Schlimme: Für die Organisation des lang erwarteten Umzugs am Freitag vor Rosenmontag sei bereits alles vorbereitet gewesen, sagte Meinhardt. "Dann wurde nachjustiert seitens der Behörden." "Sicherheit geht vor", lautete dann die Ansage vonseiten der Polizeidirektion Bad Dürkheim und des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Wachenheim. Da ist der Bürgermeister und Winzer allerdings anderer Meinung: Da er das 1600-Einwohner-Dorf und das Umland gut kenne, habe er das Risiko für vertretbar gehalten, sagte er gegenüber der dpa.

Der letzten Umzug ist schon ein Weilchen her. Zuletzt fand der Gönnheimer Nachtumzug 2020 statt, also kurz vor dem ersten Ausbruch der Corona-Pandemie. Damals fand er mit 400 Teilnehmer*innen sowie 1500 bis 2000 Menschen am Straßenrand statt. Der Umzug in der Nacht sei etwas Außergewöhnliches gewesen, sagte Meinhardt. "Ohne Feiern geht nichts - wir feiern die Fastnacht jetzt halt auf dem Platz."

Die Opposition hatte der Landesregierung vorgeworfen, die Sicherheitsbedingungen verschärft zu haben

Die Absage von mehreren Fastnachtsumzügen, etwa in Frankenthal und Bellheim, hat in der vergangenen Woche sogar den Landtag Rheinland-Pfalz beschäftigt. Die Opposition warf der Landesregierung vor, mit dem geänderten Polizei- und Ordnungsbehördengesetz die Sicherheitsbestimmungen für Fastnachtsveranstaltungen verschärft zu haben.

Innenminister Michael Ebling (SPD) sagte darauf, dass die Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen schon immer und auch weiterhin jeweils vor Ort erstellt werden müssten.

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