Neues Dachschiefer-Bergbau-Museum in Kaub (Rhein-Lahn-Kreis) Eröffnung am Freitag (25. November 2022)  Wahrung der Geschichte des Dachschieferbergbaus in Kaub 50 Jahre nachdem der letzte Schieferabbau in Kaub (Rhein-Lahn-Kreis)  geschlossen wurde, bekommt das Städtchen ein Dachschiefer-Bergbau-Museum. Dieses feiert am Freitag (25. November 2022) Eröffnung. Es soll die Geschichte des Dachschieferbergbaus in der Region wahren, sie der Bevölkerung nahebringen. Schieferabbau als große Kauber Tradition: Ehemals mehr als 100 Stollen in der Region Das kleine Museum im Welterbe Oberes Mittelrheintal zeige eine einst große Tradition von Kaub: "Neben der Schifffahrt und dem Weinbau war der Dachschieferbergbau, urkundlich erstmals 1355 erwähnt, einer der drei Standbeine der Stadt Kaub", erklärt der erste Vorsitzende des Vereins "Kauber Schiefer", Wilfried Radloff auf Anfrage von inRLP.de. Im Raum Kaub habe es im 19. Jahrhundert mehr als 100 Gruben gegeben. "Über 700 Jahre gingen Kauber, insbesondere aber Bewohner der anliegenden Taunusdörfer Weisel, Sauerthal, Ransel und Wollmerschied, in die Stollen zum Arbeiten", so Radloff.   Kauber Schiefer sei wegen seiner besonders guten Qualität vielerorts begehrt gewesen. Das Sedimentgestein "von Rotterdam im Westen bis St. Petersburg und Istanbul im Osten auf Dächern verlegt" worden. Auch französische, niederländische und englische Investoren hätten sich im 19. Jahrhundert im Kauber Bergbau engagiert. "Im 19. Jahrhundert ging die Zahl der Grubenfelder in die Hunderte, während sich dann im Laufe der Zeit die Produktion nur noch auf wenige Gruben konzentrierte", erklärt der Vereinsvorsitzende weiter. Der wichtigste und bedeutendste Stollen sei der Wilhelm-Erbstollen gewesen. Dieser wurde 1972 stillgelegt. Geschichte des Dachschieferbergbaus erforschen, wahren und weitergeben Das Dachschiefer-Bergbau-Museum eröffnet in einem historischen Gebäude in der Metzgergasse 13 in Kaub. Teile des Gebäudes seien im 12. Jahrhundert und damit 800 Jahre alt. "In vorerst zwei Räumen werden zum einen Ausrüstungsgegenstände der Bergmänner und deren Werkzeuge gezeigt, zum anderen aber auch die Verwendung des Schiefers - von der Schellack-Platte über Schiefermehl bis hin zu einem Musterdach - präsentiert", erklärt Wilfried Radloff zur Ausstellung.  Zu Beginn kann das neue Museum nur mit Stadtführer*innen oder Mitgliedern des Vereins Kauber Schiefer besucht werden. Ab Ostern 2023 sind regelmäßige Öffnungszeiten geplant.  Auch der Kauber Stadtbürgermeister Martin Buschfort (Freie Wähler) äußerte sich gegenüber der dpa zur Museumseröffnung. Die Einrichtung eines Schiefermuseums sei höchste Zeit, "denn sonst geht diese Tradition verloren". "Der Kauber Schiefer e.V. hat sich zum Vereinsziel gesetzt, die Geschichte des Dachschieferbergbaus zu erforschen, zu wahren und der heutigen 'Welt' nahezubringen", sagte Radloff  gegenüber inRLP.de zur Bedeutung des Museums. "Das kleine Museum, auch in unmittelbarer Nähe des Blüchermuseums und der Jugendherberge gelegen, ist ein erster Anfang." Am Freitag (25. November 2022)  findet ab 18 Uhr die offizielle Einweihung des Museums statt.