• Eröffnung eines neuen Dorfladens in Nußdorf
  • Der Laden wird geführt von dem Verein Tante-Emma-Arzheim e.V.
  • Der Dorfladen soll als sozialer Treffpunkt dienen

Am Donnerstag (1. Dezember 2022) eröffnete in Nußdorf (Landau) ein neuer Dorfladen. Er wird vom Verein Tante-Emma-Arzheim e.V. geführt. Warum der Dorfladen wiedereröffnet und was es dort alles gibt, darüber hat inRLP.de mit der Vereinsleiterin Antje Röper gesprochen.

Vision der Neueröffnung des Dorfladens in Nußdorf: Ein Laden als Treffpunkt

Die Vereinsleiterin erzählt, dass der Verein bereits einen Tante-Emma-Laden in Landau-Arzheim betreibt. Dieses Jahr feiern sie dort sogar schon ihr fünfjähriges Jubiläum. Als der Stadt klar wurde, dass die anderen zwei privaten Läden schließen würden, bat sie den Verein, die Läden weiterzuführen. Das Projekt ging der Verein erfolgreich an und so fand am Donnerstag (1. Dezember) die offizielle Neueröffnung des neuen Dorfladens in Nußdorf statt.

In ihrer persönlichen Vision beschreibt die Betreiberin die Läden als Treffpunkt. ,,Der Ort hat sich total verändert, seitdem es diesen Laden gibt“, erzählt sie über den bereits bestehenden Tante-Emma-Laden in Arzheim. Es sei wichtig, einen Laden mit regionalen Waren und Molkereiprodukten in Bio-Qualität anzubieten. 

Ein neues Angebot des Vereins ist das Tante-Emma-Wohnzimmer im Dorfladen. Dieses bietet monatlich kulturelle Angebote wie zum Beispiel kleine Konzerte, Weinproben, ein Dorfkino, Kindergruppen oder Kochabende an. Auf der Webseite wird dieser als ,,echter Begegnungsraum'' beschrieben, ,,der das Dorfleben ebenso bereichert wie der Dorfladen".

Supermärkte und Discounter als Konkurrenz?

Supermärkte in der Umgebung schätzt der Verein nicht als Konkurrenz. Die Dorf-/ und Tante-Emma-Läden beschreibt die Leiterin als eher persönliches Geschäft, in dem man gerne verweilt. ,,Wir sehen uns als reine Ergänzung“, sagt sie. Dennoch sind die kleinen Läden ein wahnsinnig schwieriges Geschäft mit Höhen und Tiefen, so Röper.

Die Vereinsleiterin betont, dass sie niemals ohne Aktionen überleben könnten. Rein durch den Verkauf könnten solche Läden nicht existieren. Sie beschreibt die Arbeit, sich immer etwas Neues überlegen zu müssen, als sehr mühsam und anstrengend. 

Ehrenamtliche sind wichtig für das Überleben der Läden

Diese Neuheiten sind beispielsweise, dass der Dorfladen bei der Kerbe (Dialekt: Kirchweih) mitmacht oder ein Adventsfenster ausrichtet. Sie benötigen die dadurch generierten zusätzlichen Einnahmen, sagt Röper.

In der Umgebung hat sich stark gezeigt, dass gerade die Ehrenamtlichen wichtig für das Überleben der Läden sind. Also Leute, die sich ohne Geld engagieren und einsetzen. Röper betont, dass diese immer schwerer zu finden sind. Im Verkauf befinden sich dagegen bezahlte Kräfte, wobei sonntags ebenfalls Ehrenamtliche ohne Entgeld tätig sind. Auch bei Sonderaktionen helfen sie aus, sagt die Vereinsleiterin.

Mehr Dorfläden und der Kampf ums Überleben

Der Dorfladen in Nußdorf beschränkt sich nur auf Lebensmittel. Der bereits vorher geöffnete Laden in Arzheim kann aber laut Röper als ein gewöhnlicher Tante-Emma-Laden beschrieben werden, denn er ist weitläufiger und bietet ein noch größeres Angebot als das des Dorfladens. Hierin unterscheiden sich die beiden Läden laut Aussage der Vereinsleiterin.

Der Verein möchte sich für noch mehr Dorfläden und Tante-Emma-Läden in ländlicheren Regionen einsetzen. Denn Läden dürften nicht nur als reines Geschäft gesehen werden, sondern als ein sozialer Treffpunkt. Jedes Dorf mit einem solchen Lädchen kann sich sehr dankbar schätzen, sagt Vereinsleiterin Röper. Der Verein appelliert an die Bewohner*innen, solche Läden zu nutzen – und sei es nur für Backwaren oder Ähnliches.

Der Dorfladen fügt zusammen, was viele unterschätzen

Röper betont die Veränderung, die so ein Laden mit sich bringt. Er fügt zusammen, was viele unterschätzen, sagt sie. Sie spielt damit auf die verschiedensten Angebote, wie zum Beispiel das Wohnzimmer an, wo sich die Dorfgemeinschaft treffen kann.

Auf die politische Unterstützung von Ortsbeiräten und Bürgermeistern sind sie dennoch angewiesen. Die Dorfpolitik steht hier ganz klar hinter den Interessen des Ladens. Als Hauptpublikum nennt Röper wider Erwarten nicht Rentner*innen, sondern Familien und Menschen zwischen 40 und 60 Jahren. 

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