Stadtleben: Alles praktisch und schnell erreichbar

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Jannis, Ariane, Fiona und Frank Fischer (von links) fühlen sich in ihrem Stadthaus wohl.   Foto: Barbara Herbst
Jannis, Ariane, Fiona und Frank Fischer (von links) fühlen sich in ihrem Stadthaus wohl.   Foto: Barbara Herbst

Egal ob in den Kindergarten oder in die Konzerthalle - in Bamberg lässt sich fast alles mit dem Rad erledigen.

Einfach die Tür aufmachen und die Kinder zum Spielen 'rauslassen: Das geht, sogar mitten in der Stadt. Vor dem Haus können Fiona (sechs) und ihr zweijähriger Bruder Jannis auf einem kleinen Platz zumindest ein bisschen herumhüpfen oder malen, hinten haben sie einen Garten mit Sandkasten und gleich unten auf der Straße kurven sie mit dem Rädla herum. Ihre Eltern Ariane und Frank Fischer sind zufrieden: "Wir hatten ein Riesenglück", sagen sie.

Schon lange vor der Geburt ihrer Kinder wussten sie das Stadtleben zu schätzen. Die beiden waren Nachbarn in der Bamberger City und haben sich beim Einkaufen kennengelernt. Sie lachen, wenn sie an die Situation zurückdenken: "Ich habe Ariane immer mit einem vollen Korb mit gesunden Sachen gesehen, während ich mir immer schnell ein Paar Wienerla geholt hab'", erzählt Frank Fischer. "Ich dachte, sie muss sicher eine ganze Familie bekochen." Heute weiß er, dass so ein Körbla voll für einen vierköpfigen Haushalt nicht reichen würde ... was wiederum seine Frau zum Schmunzeln bringt.

Sie hat ihn irgendwann angesprochen, es hat gefunkt, und 2008 sind sie gemeinsam in eine Wohnung im Berggebiet gezogen. Als 2010 Fiona geboren wurde, dachten sie das erste Mal über ein eigenes Häuschen mit Garten nach und machten sich auf Immobiliensuche. Sie wären auch aufs Land gezogen, fanden aber nichts Passendes und außerdem: "Wir hätten nicht immer mit dem Auto überall hin fahren und die Kinder chauffieren wollen. Und im Alter allein auf dem Land zu sitzen, konnten wir uns auch nicht vorstellen."

Also fingen sie an, allen - von Kindergarteneltern über Freunde bis hin zu den Mitarbeitern der nahe gelegenen Metzgerei - von ihrem Vorhaben zu erzählen. Und tatsächlich war es die Mund-zu-Mund-Propaganda, die vier Jahre und mindestens zehn Besichtigungen später den richtigen Tipp brachte: Eine Nachbarin machte Fischers auf ein Haus aufmerksam, das nach dem Tod des Eigentümers zum Verkauf stand - in derselben Straße, in der die mittlerweile um Jannis angewachsene Familie bereits zur Miete wohnte. "Da habe ich erstmal geschluckt", sagt Ariane Fischer. "Aber dann habe ich meinen Mut zusammengenommen und einen Zettel in den Briefkasten geworfen." Kurz darauf meldete sich der Erbe und noch am selben Tag besichtigten Fischers das Haus. "Es war Frühjahr, im Garten hat alles geblüht. Wir konnten uns das gleich gut vorstellen". Nach kurzer Bedenkzeit, einer weiteren Besichtigung mit einem Gutachter und Klärung der Finanzierung wurde man sich einig. Es folgten drei Monate Umbau, dann zog die Familie um. "Wir mussten ja einfach nur alles die Straße hochtragen", erzählen Fischers und lachen noch heute beim Gedanken an die Aktion.

Jetzt genießen sie im eigenen Haus das Wohnen am Rande der Innenstadt. "Wir können alles zu Fuß oder mit dem Rad machen." In wenigen Minuten sind sie in der Fußgängerzone, um die Ecke gibt es einen Wald, einen riesigen Spielplatz, Kindergärten und Schulen für die Kinder und Kulturstätten für die Eltern. "Wir sind dankbar, dass es so gekommen ist", sagen Ariane und Frank Fischer und lächeln einander zu. "Das Warten hat sich gelohnt.