Günther Heilmann, im Würzburger Gesundheitsamt für Infektionsfragen und Prävention zuständig, ergänzt um den Hinweis, dass das Hochwasser am Main sich nicht lange gehalten hat, sich kaum Sumpfflächen wie zum Beispiel an der Donau gebildet hätten und demzufolge die Brutbedingungen für Mücken und Insekten in Nordbayern ganz normal seien. Aber: Jahreszeitlich bedingt sei ab sofort mit einem erhöhten Aufkommen an Insekten zu rechnen, so Lederer. Nach der langen Kälte habe sich die Schlupfzeit der Insekten verzögert, aber jetzt sei es soweit. Die in den nächsten Tagen zu erwartende Hitze würde diese Entwicklung sicher verstärken. Gut sei das zum Beispiel für die Falken, die derzeit bei der Nahrungssuche schon Probleme hätten.Der Mensch mag das anders sehen. Da wo das Hochwasser sich in Pfützen und kleinen Seen etwas länger gehalten hat, gibt es derzeit auch gute Brutbedingungen für die vielbeinigen Plagegeister. Zu der Prognose, dass es zu einer regelrechten Mückenplage kommen werde, sollte sich Lederer allerdings nicht hinreißen lassen. Eine Vorhersage sei hier recht schwierig, weil das Verhalten der Natur von viel zu vielen komplexen Faktoren abhänge.Selbst wenn ganze Wolken stechfreudiger Insekten über Franken herfallen sollten, mit gesundheitlich negativen Auswirkungen ist nicht zu rechnen. Infektionsgefahr bestehe keine, gibt eine Pressesprecherin des Berliner Robert-Koch-Instituts Entwarnung. Die Stiche seien zwar sehr unangenehm, jedoch nicht weiter gefährlich.Ganz anders verhält sich das mit der für nächste Woche zu erwartenden Hitzewelle. Zum Wochenende besteht bereits die Möglichkeit, dass erstmals die 30-Grad-Marke geknackt wird. Mit Beginn der Woche soll's dann richtig zur Sache gehen. Sowohl der deutsche Wetterdienst als auch der "Wetterochs", Experte für Franken, gehen bis Mittwoch von Temperaturen bis zu 37 Grad aus. Nach der lang anhaltenden Kälte könnte diese Temperaturexplosion insbesondere für ältere Menschen und Menschen mit Kreislaufproblemen eine Gefährdung darstellen.In Franken sollte man sich deshalb nicht nur auf den einen oder anderen unvermeidlichen Mückenstich einstellen, sondern auch auf die große Hitze. Die kann deutlich gefährlicher werden.