Das harte und das weiche D - fränkisch absolut verwechselbare Konsonanten, haben Olaf Seifert bei der Jobsuche im Jahr 1987 durchaus geholfen. Aus Northeim gebürtig sei er, ließ er bei seiner Bewerbung um den Posten des Geschäftsführers des fränkischen Tourismusverbands wissen. Das liegt eigentlich in Niedersachsen, seine Gesprächspartner gingen natürlich vom fränkischen Nordheim in der Mainschleife aus. Wovon sonst? Um es kurz zu machen, Seifert bekam den Job. Fünf Jahre wollte der studierte Betriebswirt und Tourismusexperte in Franken bleiben, länger eigentlich nicht. Es kam anders, ganz anders. Der Mann blieb in Franken hängen, ist heute noch in gleicher Funktion in seinem Büro in der Nürnberger Wilhelminenstraße tätig und kann zufrieden nach 31 Jahren auf eine erfolgreiche Bilanz verweisen, ehe Ende Juni der verdiente Ruhestand auf ihn wartet. Dabei wollte er nach ersten beruflichen Stationen in Frankfurt und München eigentlich viel unterwegs sein. Letztlich war er das im Verlauf seines weiteren Berufslebens auch, aber immer in gleicher Funktion. Als Geschäftsführer des fränkischen Tourismusverbands eben. In dieser Funktion hat er in drei Jahrzehnten vier Vorsitzenden gedient. Angefangen von Rudolf Eberhard, über Georg Freiherr von Waldenfels und Werner Schnappauf bis zum derzeitigen Vorsitzenden Joachim Herrmann. Strategische Verbandsziele wurden immer gemeinsam erarbeitet, wobei die Stoßrichtung immer ähnlich war. Bundesweit weit vorne Als touristische Zugpferde erwiesen sich dabei immer wieder die Rad- und Wandermöglichkeiten, das kulinarische Angebot der Region und der Städte- Kultur- und Heilbädertourismus. Da hat sich Franken als Urlaubsland inzwischen bundesweit weit vorne etabliert. Die Übernachtungszahlen belegen das. Wurde 1987 mit 14,3 Millionen Übernachtungen bereits ein Rekordergebnis registriert, stieg diese Zahl bis 2017 auf über 24,1 Millionen Übernachtungen an - ein Rekordergebnis in der Verbandsgeschichte.Insgesamt wird für 16 Tourismusgebiete geworben, angefangen vom Rennsteig, über die Fränkische Schweiz und das Fränkische Seenland bis zu den Haßbergen, den Steigerwald und die Städteregion Nürnberg.Wobei als fränkische Highlights die Wein- und Bierregionen, die Rad- und Wanderwege und die Städte der Region gelten. Seifert macht deutlich, dass es durchaus eine Herausforderung darstellt all die unterschiedlichen Interessen der einzelnen fränkischen Tourismusregionen unter einen Hut zu bringen. "Werben Sie für die Weinregion, fühlt sich die Bierregion vernachlässigt, werben Sie für das Seenland, könnte sich das Fichtelgebirge zurückgesetzt fühlen." Kein leichter Job also, wenn es eine ganze Reihe von Empfindlichkeiten in dem heterogenen fränkischen Umfeld zu berücksichtigen gilt.Seifert scheint das in der Vergangenheit gelungen zu sein. Dem Verband gehörten bei seinem Amtsantritt 531 Mitglieder an, zumeist Kommunen und Landkreise . Die Zahl ist inzwischen auf 698 gestiegen. "Die Mitgliedschaft bei uns ist freiwillig" , so Seifert. Aber: Die steigenden Mitgliedszahlen sprechen für sein Vermögen das zu integrieren, was zusammengehört. Wobei sich Seifert nicht verkneifen kann darauf hinzuweisen, dass sein Verband inzwischen die Fühler über Frankens Grenzen hinaus ausgestreckt hat. "Wir haben auch Mitglieder aus Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Oberbayern", lässt er einfließen. Unter Seiferts Ägide hat sich der Tourismus in Franken zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Jährlich werden derzeit über neun Milliarden Euro umgesetzt, 155 000 Menschen verdienen sich ihren Lebensunterhalt im Tourismusgewerbe. Mit 66 Jahren gibt Seifert jetzt seine Geschäft