Das Werk des US-amerikanischen Experimentalkomponisten John Cage (1912 - 1992) wird seit 2001 mit einer automatischen Vorrichtung in der sonst verwaisten Kirche gespielt: so langsam wie möglich nach den Vorgaben des Künstlers. Es ist auf 639 Jahre angelegt und begann vor zwölf Jahren mit einer 17 Monate langen Pause. Der nächste Tonwechsel steht 2020 an. Dass inzwischen 10 000 Touristen nach Halberstadt gepilgert sind, um so gut wie nichts zu hören, könnte dem Fremdenverkehr in Franken Impulse geben. Hierzulande verrenkt man sich bei der Suche nach "Alleinstellungsmerkmalen". Ein fränkisches Dorf ist aber auch schön, wenn die Katz' gebläut ist und gar nichts zu hören und zu sehen ist. Oder?