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Gefälschte Briefe: BKA warnt vor bundesweiter Betrugsmasche


Autor: Redaktion

Wiesbaden, Donnerstag, 21. Dezember 2017

Das BKA warnt: Bundesweit werden aktuell Briefe verschickt - angeblich von einem türkischen Gericht - mit wüsten Anschuldigungen und dreisten Forderungen.
Das BKA warnte am Donnerstag vor gefälschten Briefen.  Symbolfoto: Oliver Berg/dpa


Das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Aktuell werden bundesweit Briefe verschickt, die angeblich von einem türkischen Gericht stammen. Die Schreiben haben auf den ersten Blick einen seriösen Anschein. In dem Brief steht laut BKA, dass der oberste Gerichtshof in Istanbul ein Strafverfahren gegen den Empfänger führen würde. Auch läge ein gültiger Haftbefehl vor, der schon bei der deutschen Regierung eingereicht sei.

Die Adressaten werden in dem Brief beschuldigt, für eine Firma "Soraplex" Geldwäsche zu betreiben, kinderpornografische Videos über das Online-Portal "Soraplex" zu verbreiten und Verbindungen zu Terrororganisationen zu unterhalten.


Kaution in fünfstelliger Höhe gefordert

Die Empfänger werden zu einem angeblichen Gerichtstermin in Istanbul vorgeladen. Sollten sie nicht erscheinen, würde der Haftbefehl international in Kraft gesetzt. Zusätzlich sollen die Empfänger sofort eine Kaution in fünfstelliger Höhe bezahlen.

Dem Schreiben ist eine Verschwiegenheitsverpflichtung beigefügt, die angeblich vom Bundeskriminalamt stammt. Der Empfänger wird aufgefordert, sich umgehend telefonisch mit einem angeblichen BKA-Mitarbeiter in Verbindung zu setzen, um die Einzelheiten zu besprechen. Hierfür ist eine Telefonnummer aus Frankfurt am Main angegeben.

Das echte BKA warnte am Donnerstag in einer Mitteilung: Diese und ähnliche Briefe werden immer in der Absicht verschickt, gutgläubige Bürger um Ihr Erspartes zu bringen. Hinter den Telefonnummern verbergen sich Betrüger aus ausländischen Call-Centern.

Das BKA rät deshalb dringend, nicht auf die Schreiben zu reagieren und die darin angegebenen Telefonnummern nicht anzurufen. Sollte man selbst einen Anruf erhalten, rät das BKA, sich nicht in ein Gespräch verwickeln zu lassen.

Wer Opfer der Betrugsmasche geworden ist, sollte umgehend bei der nächsten Polizeidienststelle Anzeige erstatten.