Seit Freitag Nacht ist die Karte, die offensichtlich aus dem rechtsradikalen Milieu gesteuert wurde, nicht mehr erreichbar. Google äußert sich hierzu folgendermaßen: "Wir erachten den Zugang zu Informationen und die freie Meinungsäußerung als außerordentlich wichtig. Wann immer Inhalte illegal sind, entfernen wir sie von unseren Produkten. So verfahren wir auch mit Inhalten, die gegen unsere Richtlinien und Nutzungsbedingungen verstoßen, wozu auch das Zufügen von Schaden sowie die Förderung von Hass gehören."Verschwunden ist auch die Karte, die von Unbekannten erstellt wurde, um zur Hilfe für Flüchtlinge aufzurufen. Sie wurde als Duplikat der nun so genannten "braunen" Karte erstellt, um deren Datensammlung ins Positive zu wenden. Konsequenterweise hat Google sie ebenfalls gelöscht. Am Mittwoch wurde Kritik an der Flüchtlingsheim-Karte laut, die in Zusammenhang mit der Neonazi-Partei "Der III. Weg" gebracht wird. Brisanz erhielt sie dadurch, dass am Mittwoch ein Brandanschlag auf eine zukünftige Asylbewerber-Unterkunft im oberbayerischen Reichertshofen verübt wurde. Das Gasthaus ist ebenfalls auf der Karte zu finden. Eine Antwort auf eine Anfrage von inFranken.de beim Verfassungsschutz zu diesem Thema steht noch aus - nach der Löschung stellt sich nun die Frage, ob die Strafverfolgungsbehörden besonderes Augenmerk auf den Schutz der Unterkünfte legen, die auf der Karte verzeichnet waren. Die Daten sind schließlich in der Welt und sicherlich auch nach der Löschung durch Google noch vielen, auch rechtsradikalen Nutzern, bekannt. Die Zahl der Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte hat sich in den letzten beiden Jahren drastisch erhöht: Während 2013 noch 55 solcher Delikte zu verzeichnen waren, registrierte man 2014 bereits 170 Anschläge. Im ersten Halbjahr 2015 wurden bereits 150 Angriffe gezählt, das ist beinahe so viel wie im gesamten Jahr 2014.