Gute Wasserqualität in fränkischen Seen

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Badespaß am Brombachsee Foto: FrankenTourismus/NFS/Hub
Badespaß am Brombachsee  Foto: FrankenTourismus/NFS/Hub

Die Seen und Weiher in der Region werden nach EU-Richtlinien überwacht. Monatliche Proben bestätigen gute hygienische Verhältnisse.

Wer in fränkischen und bayerischen Badeseen abtauchen will, muss sich um die hygienischen Bedingungen kaum Gedanken machen: Die Wasserqualität in offenen Gewässern ist gut. Und das seit Jahren. Nur vorübergehend gab es heuer negative Werte, verursacht durch das Hochwasser Anfang Juni. Jetzt gibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen Entwarnung: "Die Seen sind wieder sauber", sagt LGL-Sprecherin Katrin Grimmer.

In Bayern sind derzeit 388 Naturseen, Baggerseen und Weiher als EU-Badegewässer bzw. EU-Badestellen ausgewiesen, über 70 davon liegen in Franken. Sie werden nach Richtlinien der Europäischen Union überwacht. Zuständig dafür sind die Gesundheitsämter vor Ort.

Analysen in Erlangen

Sie ziehen zwischen Mitte Mai und Mitte September mindestens einmal im Monat - bei Auffälligkeiten häufiger - Proben in einem Meter Wassertiefe und schicken diese ans Landesamt für Gesundheit. Dort werden sie analysiert und auf zwei mikrobiologische Parameter untersucht, wie LGL-Sprecherin Grimmer erklärt: Escherichia coli (ein Bakterium, das im menschlichen Darm vorkommt und Infektionen verursachen kann) und Intestinale Enterokokken (kommen in der Umwelt, bei Mensch und Tier, in Käse oder Rohwurst vor und können ebenfalls Infektionen auslösen).

Die Ergebnisse der Wasserproben veröffentlicht das LGL auf seiner Extraseite zum Thema Badeseen im Internet unter http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/wasser/badeseen/karte_eubadestellen_bayern.htm . Auch die kommunalen Gesundheitsämter stellen die Analysen ins Netz.

Die hygienische Qualität der offenen Gewässer wird seit über 30 Jahren überwacht. 2006 erließ die Europäische Union eine neue Badegewässerrichtlinie, die zum Saisonbeginn 2008 in Bayern umgesetzt wurde. Anlass war die Überlegung, dass die pure Überwachung der Wasserqualität für ein ungetrübtes Badevergnügen nicht ausreicht. Vielmehr wollte man das "systematische und umfassende Management einer Badestelle" in den Vordergrund rücken.

Badestellen werden "gemanagt"

Was das in der Praxis bedeutet, erklärt Grimmer: "Für jedes Badegewässer musste bis zum 24. März 2011 ein so genanntes Badegewässerprofil erstellt werden. Es umfasst eine geografische, hydrologische und physikalische Beschreibung der Badestelle." Für die Qualitätseinstufung eines Badeplatzes steht jedoch nicht mehr die Einzelmessung im Vordergrund. Die Beurteilung bezieht sich auf einen Zeitraum von vier Jahren, wo über ein spezielles Bewertungssystem der vorliegenden Messwerte die Badestelle als "ausgezeichnet", "gut", "ausreichend" oder "mangelhaft" eingestuft wird.

Im Rahmen des Managements waren außerdem potenzielle Kontaminationsquellen zu ermitteln und zu bewerten: Art, Häufigkeit und Dauer zu erwartender kurzzeitiger und sonstiger Verschmutzungen sowie deren Abhilfemaßnahmen. "Diese Angaben bilden die Grundlage für die Bewertung eines hygienisch gesundheitlichen Risikos für die Badenden und für daraus resultierende Bewirtschaftungsmaßnahmen", sagt Grimmer.

Für den Betreiber bedeutet das: Eventuell herrschen Bedingungen, die die Wasserqualität negativ beeinflussen. Dann kann er ein Badeverbot erlassen oder die Bürger warnen. Heuer war das bereits kurzzeitig notwendig, nachdem die Wasserqualität durch das Hochwasser beeinträchtigt worden war. "Mittlerweile sind die mikrobiologischen Untersuchungen jedoch mit wenigen Ausnahmen unauffällig und an fast allen Seen und Weihern kann man wieder ohne Gefahr baden", sagt Grimmer. Natürlich ist die Badesaison 2013 erst angelaufen - und wird hoffentlich noch lange dauern, wenn endlich das Wetter mitspielt. Dennoch wagt das LGL jetzt schon eine positive Prognose: "Die Wasserqualität ist trotz des Hochwassers gut, die Seen haben sich durch die Bank erholt und die Werte haben sich normalisiert."

Voll im Trend also: Die offenen Gewässer in Franken und Bayern sind seit Jahren nicht nur sauber, sondern sauberer als der europäische Durchschnitt. Grimmer nennt ein paar Zahlen: Mit Ablauf der Badesaison 2012 war eine Berechnung mit Qualitätseinstufung bei 380 von 388 Badestellen möglich. 360 davon, 94,5 Prozent, waren ausgezeichnet. Alsdann: guten Sprung, aber bitte Köpfchen. In natürlichen Gewässern lauern Gefahren wie starke Strömungen, die Schwimmern zum Verhängnis werden können.