So rot wie bei einer Mondfinsternis wird der Erdbeermond nicht über Franken leuchten, wenn er voll und rund in der Mittsommernacht aufgeht. Der Name des Junivollmondes kommt aber auch gar nicht von der Färbung, sondern diente den Ureinwohnern Amerikas als Markierung für den Beginn der Erdbeer-Erntezeit. In Europa ist der Vollmond im Juni auch als Rosenmond bekannt. Vollmond in der Mittsommernacht ist ein seltenes Spektakel: Nur etwa alle 50 Jahre fallen beide Ereignisse zusammen. Zuletzt war dies 1967 der Fall und wird erst wieder 2062 auftreten. Die Mittsommernacht selbst ist Anlass für viele Feiern, vor allem auf der nördlichen Welthalbkugel. Die Sommersonnenwende markiert nämlich den astronomischen und kalendarischen Sommerbeginn, der 21. Juni ist der längste Tag mit rund 16 Stunden Helligkeit. Viele Traditionen haben sich zur Sommersonnenwende herausgebildet. In Schweden wird "Midsommar" mit reichlich Schnaps und Hering an dem Wochenende gefeiert, das dem längsten Tag am nächsten ist. Dabei wird im Freien um eine geschmückte "Majstången" getanzt - mit sieben verschiedenen Blumen im Haar. Besonders in der Provinz Dalarna wird altes Brauchtum zum Fest gepflegt.In Russland werden um die Sommersonnenwende herum die "Weißen Nächte" gefeiert, die Stadt schläft zu dieser Zeit buchstäblich nie. Höhepunkt der "Weißen Nächte" in St. Petersburg ist das große Schülerabschlussfest "Purpurrote Segel" um die Sonnenwende herum mit Feuerwerk und viel Musik.Mystisch wird es jedes Jahr zur Sonnenwende in England: Am prähistorischen Steinkreis von Stonehenge begrüßen jährlich Druiden, andere Sonnenanbeter und tausende Schaulustige am Morgen des 21. Juni die ersten Sonnenstrahlen.