Eines der Ziele des Zensus war es, verlässliche Zahlen als Planungsgrundlage auch für Kommunen zur Verfügung zu stellen. Der Anspruch ging so weit, dass es sogar aussagekräftige Planungsdaten bis hin zu einzelnen Straßenzügen geben sollte. Dieses Ziel wurde zumindest in einer ganzen Reihe von Kommunen ganz klar verfehlt. Da hatten einige Statistik-Strategen die Backen einfach zu weit aufgeblasen. Das Verfahren des registergestützten Zensus führte eben nicht zu ebenso belastbaren Ergebnissen wie bei einer traditionellen Volkszählung. Und warum das Ganze? Weil man zwar das Datenmaterial benötigt, aber möglichst billig davonkommen wollte. Das Statistische Bundesamt hatte die Kosten einer traditionellen Volkszählung auf circa 1,4 Milliarden Euro geschätzt. Bei einem registergestützten Zensus würde man dagegen mit rund 450 Millionen Euro auskommen. Hieß es. Aber auch da lag man daneben. Auf dem Infoportal des Zensus 2011 im Internet werden Gesamtkosten in Höhe von 710 Millionen Euro genannt. Egal, das Geld scheint im Fall Nürnbergs zum Fenster hinausgeworfen.