Konzentration ist alles - auch bei der Transplantation

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Eine Mitarbeiterin der Deutschen Stiftung für Organtransplantation in Neu Isenburg (Kreis Offenbach) trägt eine spezielle Kühlbox für Spenderorgane. Foto: dpa-Archiv
Eine Mitarbeiterin der Deutschen Stiftung für Organtransplantation in Neu Isenburg (Kreis Offenbach) trägt eine spezielle Kühlbox für Spenderorgane.  Foto: dpa-Archiv

Wir wollen an dieser Stelle ja nichts unterstellen. Aber nachdenklich stimmen einige gesundheitspolitische Schachzüge aus München schon.

Die sogenannte Mühlbacher-Kommission hatte ja zuallererst die Aufgabe, Manipulationsvorwürfen in Lebertrans plantationszentren nachzugehen. Manipulieren heißt Daten fälschen, damit die Patienten eher ein Spenderorgan erhalten.

In Regensburg und im Münchner Klinikum rechts der Isar wurde man fündig. Andernorts hielt man sich an die Regeln. Dafür wird den Erlangern jetzt ihr Zentrum dicht gemacht. Weil die Qualität nicht passt, kritisiert die Kommission. Und ignoriert dabei, dass schwer kranke Patienten halt geringere Überlebenschancen haben. Mit diesem Argument wehren sich die Mittelfranken.


Wie auch immer, für Patienten aus dem fränkischen Raum ist eine wohnortnahe Versorgung immer ein wichtiges Kriterium. Würzburg scheidet als Alternative aus, weil dort die Kapazitäten nicht ausreichen. Bleibt also als "privilegierte" Alternative für die Franken nur ein Münchner Opera tionstisch? Das entspräche zumindest dem politischen Willen zur Konzentration medizinischer Kompetenz. Erst fünf Transplantationszentren, dann drei, irgendwann vermutlich nur noch eines. Wo? Natürlich in München.