In Deutschland werden jedes Jahr etwa 62 430 Menschen mit der Diagnose Darmkrebs konfrontiert. Etwa 26 000 Menschen sterben daran. Damit ist Darmkrebs die zweithäufigste Todesursache durch Krebs in Deutschland - und ein heimlicher Killer, weil er im Frühstadium keinerlei Beschwerden verursacht. Gleichzeitig bietet bei keiner anderen Krebsart die Früherkennung derart große Chancen. Wie die Vorsorge abläuft, worauf dabei zu achten ist und wie Darmkrebs therapiert wird, erklären zwei Experten bei unserer Telefonaktion.Am Mittwoch, 12. März, stehen von 16.30 bis 18 Uhr Chefarzt Michael Sackmann und Gastroenterologe Ingo Seel (siehe Infobox) an unserem Redaktionstelefon Rede und Antwort für alle Fragen zum Thema Darmkrebs. Aus ihrer täglichen Praxis wissen sie: "Früh erkannt, ist Darmkrebs meist verhinderbar oder heilbar. Nur durch regelmäßige Vorsorge kann man sich daher vor dieser heimtückischen Erkrankung schützen." Der März ist Darmkrebsmonat Dem Thema Vorsorge hat sich in Deutschland vor allem die Felix Burda Stiftung (www.felix-burda-stiftung.de) verschrieben. Sie ist nach Felix Burda benannt, der in jungen Jahren an Darmkrebs starb und vor seinem Tod die Gründung der Stiftung verfügte. Zu ihren jährlichen Projekten zählt unter anderem der bundesweite Darmkrebsmonat März, den auch diese Zeitung regelmäßig zum Anlass für Berichterstattung über Darmkrebs und Telefonaktionen zum Thema nimmt. Wie läuft nun die Vorsorge ab, welche Untersuchungen gibt es? Die Krankenkassen bezahlen Patienten ab 55 Jahren eine Vorsorge-Darmspiegelung (Koloskopie). Eine große Chance in Bezug auf die Vorsorge und eine Sonderstellung im Vergleich zu anderen Krebsarten liegt nach Auskunft der Experten darin, dass der größte Teil der Darmkrebsfälle sich aus gutartigen Vorstufen (Polypen bzw. Adenomen) entwickelt, die im Rahmen der Darmspiegelung entfernt werden können - noch bevor Krebs entsteht. Koloskopie zur Vorsorge Die Koloskopie ist seit Oktober 2002 Bestandteil des deutschen Krebsfrüherkennungsprogramms. Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums zeigte, dass durch die Vorsorge zwischen 2003 und 2010 in Deutschland fast 100 000 Darmkrebsfälle verhütet und 50 000 Erkrankungen frühzeitig, oft in einem heilbaren Stadium erkannt wurden. Bei familiärer Belastung oder Beschwerden ist eine frühere Untersuchung notwendig und wird auch von den Krankenkassen übernommen. Die Folgeuntersuchung findet dann nach zehn Jahren statt, bei Polypen oder familiärer Belastung je nach Empfehlung des Arztes früher. Was die Kassen außerdem übernehmen, ist zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr jährlich ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl. Er kann nach Aussagen der Experten die Vorsorge-Darmspiegelung nicht ersetzen. Im Rahmen einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums spürte er 33,3 Prozent aller Darmkrebserkrankungen auf. Eine Alternative stellen immunologische Stuhltests dar, die jedoch nicht von den Kassen bezahlt werden. Die Erkennungsrate von Darmkrebs liegt auch hier unter 50 Prozent. Hauptrisikofaktoren für Darmkrebs sind neben einer erblichen Belastung das metabolische Syndrom mit Übergewicht und Diabetes mellitus, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Körperliche Aktivität senkt deutlich das Risiko für Polypen, die für die meisten Darmkrebsfälle verantwortlich sind. Möchten Sie wissen, ob Sie ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben? Sie haben Angst vor der Darmspiegelung? Sie hatten Darmkrebs und möchten sich vor einer Neuerkrankung schützen? Antworten auf alle Fragen zum Thema Darmkrebs gibt es bei unserer Telefonaktion. Das sind die Experten unserer Telefonaktion Ingo Seel ist Internist und Gastroenterologe in Bamberg. Er gibt Anrufern bei unserer Telefonaktion Auskünfte über die Untersuchungsmethoden im Bereich des Magens und Darms, Stichwort Magen- und Darmspiegelung. Seel hat bei unserer Telefonaktion am 12. März die Durchwahl 0951/188-381. Prof. Michael Sackmann ist Chefarzt der Medizinischen Klinik II im Bamberger Klinikum am Bruderwald. Er informiert über Vorsorge, Früherkennung und Behandlungsmöglichkeiten von Darmkrebs. Sackmann ist bei unserer Telefonaktion unter 0951/188-383 zu erreichen.