Der Schienenverkehr in Franken setzt nicht nur auf attraktive Nord-Süd-Verbindungen. Auch in West-Ost-Richtung soll das Fahren mit dem Zug in Zukunft für Reisende lohnender werden. So zum Beispiel zwischen Bamberg und Frankfurt. Bei einer europaweiten Ausschreibung der Strecke durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hatte sich bereits im Jahr 2013 DB Regio Franken durchgesetzt. Mindestvorgaben waren dabei unter anderem der Einsatz von Neufahrzeugen, große Mehrzweckbereiche, die eine Fahrradmitnahme ermöglichen, barrierefreie Fahrzeuge, hohe Anforderungen an die Pünktlichkeit. Jeder Zug wird zudem mindestens mit einem Zugbegleiter besetzt sein.All das soll mit dem neuen Fahrplan ab 13. Dezember 2015 in die Realität umgesetzt werden. Dann geht es mit dem Main-Spessart-Express (MSX) von Bamberg über Schweinfurt, Würzburg, Gemünden und Aschaffenburg nach Frankfurt. So richtig schnell wird die Verbindung an den Wochenenden. Samstags und sonntags verbinden jeweils zwei Zugpaare Frankfurt und Bamberg in nur zweieinhalb Stunden miteinander. Sie nehmen den direkten Weg über die Werntalbahn, die sonst nur von Güterzügen genutzt wird und umfahren damit den Knoten Würzburg.Neu ist eine Direktverbindung im Zweistundentakt zwischen Frankfurt und Bamberg. Das heißt, Zugreisende mit dem Reiseziel Bamberg oder Frankfurt müssen in Würzburg nicht mehr umsteigen. Für Reisende zwischen Frankfurt und Würzburg wird ein Stundentakt angeboten. Laut BEG-Ausschreibung wurde die Strecke bis Dezember 2027 vergeben. Der Vertrag beinhaltet eine Verlängerungsoption um drei Jahre.Deutlich verbessern sollen sich auch die Zugkapazitäten. Jede Zugeinheit wird demnach 425 Sitzplätze bieten und in der Hauptverkehrszeit auf den Verbindungen ins Rhein-Main-Gebiet auf 850 Sitzplätze erweitert werden können.Gewisse Einschränkungen müssen jedoch schon vor dem Start im Dezember gemacht werden. Ähnlich wie zum Start der S-Bahnlinie zwischen Bamberg und Nürnberg werden im Dezember auch für den Main-Spessart-Express noch keine neuen Züge zur Verfügung stehen. Geplant war der Einsatz von zwölf vierteiligen Doppelstock-Triebzügen der neuesten Generation des Herstellers "Bombardier Transportation". Daraus wird nichts, weil die Züge nicht rechtzeitig geliefert werden können. Neue Normen und Anforderungen im Schienenpersonenverkehr führt der Hersteller zur Begründung an. Mit der Lieferung der neuen Modelle könne deshalb erst 2017 gerechnet werden. Das heißt, der neue Main-Spessart-Express startet im Dezember zunächst einmal in alten Zügen. Neu ist nur der Fahrplan.